Smartphone-Verzicht? Lieber nicht!

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„Ich bin nicht süchtig“, „Ich könnte jederzeit aufhören“ – solche Aussprüche hört man eher von Gelegenheitsrauchern oder Leuten, die an allen Tagen trinken, die mit „g“ enden, und mittwochs.



Seit Neuestem passen sie aber auch ganz gut auf das Verhalten der Deutschen, was ihr Smartphone angeht. Abhängigkeit? Keine Spur! Aber aus der Hand geben wollen sie es dann lieber doch nicht. Dass Experten mittlerweile von einer handfesten Sucht sprechen – die von den Betroffenen selbstverständlich geleugnet wird – ist keine News mehr. Doch warum fällt es eigentlich so schwer, den smarten Taschenteufel mal eine Weile lang ausgeschaltet zu lassen?

Das Smartphone unterhält uns

Sieht man sich Filme aus vergangenen Zeiten an, fragt man sich bisweilen, was die Menschen damals in ihren Phasen des Leerlaufes machten und warum sie nicht an Langeweile zugrunde gingen. Heute kann man selbst die zwei Minuten, die man am U-Bahn-Steig wartet, mit irgendeiner Daddelei füllen. Man zockt dann Angry Birds oder Online Slots Spiele, schaut ein Video auf YouTube oder streamt Musik über Spotify. Total unterhaltsam! Zumindest unterhaltsamer, als vor sich hin zu starren und darauf zu warten, dass ein „Bitte zurückbleiben“ ertönt.

Das Smartphone informiert uns

Selbstverständlich kann man sich während dieser zwei Minuten auch mit seriösen Dingen auseinandersetzen. Trump hat einen skandalösen Tweet abgesetzt? Es gibt Breaking News in Sachen Brexit? Die Spiegel-App oder sonstige Nachrichten-Dienste sorgen mit ihren Push-Notifications dafür, dass wir gnadenlos auf dem Laufenden bleiben. Wenn wir wollen, können wir direkt eine Podiumsdiskussion mit den Mitfahrenden im Wagon aufstellen. Auf dem neuesten Stand sind wir nämlich in jedem Fall – und die Sitznachbarn auch, wenn sie nicht gerade 1930er Jahrgang sind.

Das Smartphone vernetzt uns

Schon alle Freund*innen angerufen, ob sie am Wochenende auf die Wohnungseinweihung kommen wollen? Nein? Wäre ja auch total unhöflich. Heutzutage wählt man keine Nummern mehr, sondern verschickt ein paar Zeilen per WhatsApp oder faselt im besten Fall irgendeine Sprachnachricht zusammen. Ein Telefonanruf ist in der heutigen Zeit nämlich allenfalls störend – oder ein Alarmsignal. Oder wer zuckt nicht innerlich zusammen und lässt einen Katastrophenfilm im Kopf aufleuchten, wenn „Mama“ auf dem Display aufleuchtet?

Das Smartphone ist unsere Bühne

Stichwort „vernetzen“: Das funktioniert heute vorranging über soziale Medien und die funktionieren wiederum vorranging in der App. Will man sich also erfolgreich über Facebook, Instagram, Snapchat und Co. vermarkten, braucht man ein sogenanntes internetfähiges Handy (Oma-Sprech), mit dem man jeden Selfie von sich beim Salat-Essen sofort mit der globalen Followerschaft teilen kann. Wer weiß, vielleicht gibt’s ja einen Repost von einem großen Influencer? Fakt ist, dass diese Medien vonnöten sind, wenn man sich über Distanzen hinweg sozial etablieren will.

Auch mal abschalten?

Wie man sieht, sind Smartphones in vielerlei Lebenslagen ausgesprochen nützlich. Trotzdem schadet es wirklich nicht – hier haben die Experten leider recht – das Ding mal wegzulegen und sich ganz aufmerksam dem Real Life zuzuwenden. Denn das blaue Licht von Smartphones wird in Zusammenhang mit Schlafstörungen gebracht, die Verbindung von Strahlung und Krebs ist immer noch nicht ganz geklärt und unfruchtbar machen die guten Taschenteufel sowieso. Ein erster Schritt dorthin: einen Offline-Tag pro Woche einrichten. Ist wie Urlaub, versprochen.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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