Können Kryptowährungen die lokalen Wirtschaften retten?

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Kryptowährungen wie Bitcoin werden weltweit immer beliebter. Ob beim Hadeln oder beim Einsatz als Zahlungsmittel, die digitalen Währungen spielen eine immer wichtigere Rolle im Alltag vieler Menschen.



Jedoch sind nur wenige Regierungen vonm Potential und der Alltagstauglichkeit von Bitcoin und Co. überzeugt. Doch einige Experten meinen nun, dass Kryptowährungen möglicherweise die lokalen Wirtschaften in vielen Regionen retten könnten. Wie genau das funktionieren könnte, wird in diesem Artikel erläutert.

Lokale Unternehmen in Gefahr

In den letzten Jahren sind die wirtschaftlichen Bedingungen für kleine und mittelgroße Unternehmen, die in einem regionalen Umfeld tätig sind, zunehmend schlechter geworden. Grund hierfür ist das rasante Wachstum großer Konzerne und der Online-Versandhäuser, die mit extrem niedrigen Preisen und vielen Zusatzleistungen werben. Besonders unabhängige Kaufhäuser und Geschäfte sowie andere lokale Unternehmen leiden unter dem Druck dieser mächtigen Wettbewerber. Denn wenn ein Produkt im Internet günstiger zu finden ist, und dieses dann auch noch direkt nach Hause geliefert wird, ist dies für viele Kunden in gutes Kaufargument. Aus diesem Grund versuchen Gemeinden und Regierungen, kleine regionale Unternehmen zu schützen. Einige Experten meinen jetzt, dass Kryptowährung hierzu beitragen kann.

Wie kann Kryptowährung helfen?

Auf den ersten Blick mag es kurios erscheinen, dass Kryptowährungen, die auf den internationalen Märkten mit Techniken wie der Krypto Scalping Strategie aggressiv gehandelt werden, lokale Unternehmen unterstützen können. Dies wird aber klar, wenn man sich als Beispiel die nordirische Hauptstadt Belfast ansieht. Diese hat nämlich bereits den sogenannten Belfast Coin eingeführt, der eine von der Stadt unterstützte Kryptowährung ist. Diese wird, anders als Bitcoin und Ethereum, jedoch nicht auf Krypto-Börsen, sondern ausschließlich im lokalen Umfeld gehandelt. Bürger und Touristen können sich Belfast Coins verdienen, indem sie sich für soziale oder umweltschützende Projekte engagieren oder bei lokalen Firmen (zum Beispiel Geschäften, Cafés oder Restaurants) einkaufen. Diese akzeptieren dann wiederum auch den Belfast Coin als Zahlungsmittel. Somit werden Bürger und Touristen dazu ermutigt, bei lokalen Unternehmen einzukaufen. Dies hat das Ziel, den gefährdeten Wirtschaftszweigen einen kleinen Wettbewerbsvorteil gegenüber den großen Konzernen zu verschaffen. Experten meinen, dass dies langfristig die Lebensqualität in der Stadt steigern und wirtschaftliches Wachstum beschleunigen kann.

Kryptowährungen als Zukunftsmodell

Ob das Konzept langfristig erfolgreich ist, wird sich erst über die kommenden Jahre zeigen. Grundsätzlich bietet das System jedoch Anreize, welche die lokale Wirtschaft unterstützen und das Engagement in der Gesellschaft steigern können. Manch einer fragt sich, ob dieses Modell auch in anderen Städten funktionieren könnte. Grundsätzlich steht dem nichts im Weg. Jedoch ist es fraglich, wie teuer ein derartiges System ist, und wie effektiv es sich tatsächlich im Alltag anwenden lässt. Da die Begeisterung und das Interesse an Kryptowährungen auch von Region zu Region unterschiedlich sind, ist ein derartiges Konzept jedoch definitiv nicht für jede Stadt geeignet. In einigen Großstädten in Deutschland könnte eine Implementierung jedoch durchaus in Betracht gezogen werden.

Alles in allem bieten Kryptowährungen somit möglicherweise einen Weg, lokale Wirtschaften zu unterstützen. Auch wenn das durch die Stadt kontrollierte System nicht wirklich viel mit den großen Kryptowährungen, wie zum Beispiel Bitcoin, zu tun hat, ist es dennoch ein interessantes Konzept. Ob die lokale Kryptowährung jedoch ihr Versprechen hält und noch auf weitere Städte ausgebreitet wird, lässt sich vermutlich erst in einigen Jahren beurteilen.


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