Arbeitsmarktzahlen aus der Zeit vor Corona

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Sie muten ein wenig an wie aus einer anderen Zeit, die Zahlen der Arbeitsmarktstatistik, die am Dienstag wie an jedem Monatsende veröffentlicht wurden.



Ebenso wie in jedem anderen Monat auch, gab es einen Stichtag in der Monatsmitte, zu dem die Daten statistisch gezogen wurden. Im aktuellen Monat war dieser Stichtag der 12. März. Somit beziehen sich alle Zahlen der aktuellen Arbeitsmarktberichterstattung auf die Zeit davor, also die Zeit vor Corona. „Mir ist bewusst, dass die Öffentlichkeit jetzt eigentlich auf ganz andere Zahlen wartet, nämlich die aktuellen Meldungen von Kurzarbeit, die derzeitigen Arbeitslosenzahlen und idealerweise noch die absoluten Beträge, die die wir dafür aufwenden werden“, so Heike Hengster, die Leiterin der Hanauer Arbeitsagentur.

„Aber zu all dem können wir zurzeit leider noch keine Angaben machen, weil es die Datenlage nicht hergibt. Die Menschen, die aufgrund der Krise arbeitslos geworden sind, schlagen erst im April zu Buche. Bei der Kurzarbeit ist es noch komplizierter, denn zunächst tätigen die Arbeitgeber nur Anzeigen, die noch keine Angaben über das tatsächliche Ausmaß enthalten. Was ich aber sagen kann ist, dass wir alles tun, was machbar ist, um den betroffenen Menschen ihre Leistungen so schnell wie möglich zukommen zu lassen. Wir mussten zwar unsere Türen für den direkten Kundenkontakt schließen, arbeiten aber fokussiert an dem, was jetzt ansteht. Wir haben in den südhessischen Agenturen die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich Kurzarbeitergeld verfünffacht. Mehr als doppelt so viele Menschen sind mit der Bearbeitung und Auszahlung von Arbeitslosengeld I befasst. Beschäftigte aus allen Bereichen bearbeiten die in ungeheuren Mengen eingehenden Anliegen per Mail, versuchen die Geldzahlungen reibungslosen abzuwickeln oder beantworten Fragen in der telefonischen Hotline.“

Eigentlich wären die Arbeitsmarktzahlen im Hanauer Bezirk ganz gut. Im Agenturbezirk waren im März weniger Menschen arbeitslos als im Monat zuvor: 9.524 Personen waren am Stichtag arbeitslos gemeldet, 238 weniger als im Februar und 129 mehr als im März des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote ging zurück auf 4,2 Prozent gegenüber dem Februar mit 4,3 Prozent und entspricht damit dem Wert vom März 2019. 

Die Entwicklung nach Rechtskreisen

Bei der Agentur für Arbeit waren im März 3.682 Personen arbeitslos gemeldet, 126 weniger als im Februar. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ein Anstieg von 535 Personen. Beim Kommunalen Center für Arbeit waren im März 5.842 Menschen arbeitslos, 112 weniger als im Februar. Im Vergleich zum März 2019 ergab sich ein Rückgang von 406 Personen.

Die Entwicklung in der Hauptagentur und den Geschäftsstellen

In der Stadt Hanau waren 3.645 Menschen arbeitslos gemeldet, 75 Personen weniger als im letzten Monat und 21 weniger als im März 2019. Die Arbeitslosenquote fiel auf 7,1 Prozent gegenüber 7,3 Prozent im Februar und im Vorjahresmonat. Im Bereich der Hanauer Hauptagentur waren 7.974 Personen arbeitslos, 204 weniger als im Februar. Die Arbeitslosenquote fiel auf 4,5 Prozent gegenüber dem Vormonatswert von 4,6 Prozent (März 2019: 4,6 Prozent). Im Bereich der Geschäftsstelle Schlüchtern waren 1.550 Personen arbeitslos gemeldet, 34 weniger als im Februar. Die Arbeitslosenquote blieb stabil auf dem Februar-Wert von 3,0 Prozent (März 2019: 2,8 Prozent).

„Wie sich die zahlreichen Schließungen ganzer Wirtschaftsbranchen und die Stilllegung des öffentlichen Lebens auf unseren lokalen Arbeitsmarkt auswirken werden, vermag ich nicht zu sagen“, so Heike Hengster. „Mit etwas Glück ist in ein paar Wochen alles vorbei und die Wirtschaft wird wieder anziehen. Selbst dann sind aber unter Umständen für einige Unternehmen und Beschäftigte schwere finanzielle Folgen zu befürchten, je nach Branche und finanziellem Polster. Es kann aber genauso gut sein, dass der Stillstand länger anhalten muss und dann werden die Auswirkungen möglicherweise dramatischer ausfallen.

Was sich bewiesen hat, ist die Arbeitsfähigkeit der Agentur für Arbeit – auch und gerade in extremen Situationen. Damit tragen die Arbeitsagenturen vor Ort dazu bei, den sozialen Frieden zu sichern. Das ist vielen Menschen sicher überhaupt noch nicht bewusst geworden, aber ich finde, das ist eine große Aufgabe und bisher haben wir es ziemlich gut hingekriegt.“


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