„Und dann kam Corona!“: KCA bahnt Wege aus der Krise

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Vor 12 Monaten waren die Aussichten auch für Langzeitarbeitslose laut dem Kommunalen Center für Arbeit (KCA) vielversprechend.



Im Dezember 2019 sank erstmals seit dem Jahr 2011 die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis Sozialgesetzbuch II (SGB II) unter die Marke von 6.000 Personen. „Wir waren zuversichtlich, dass wir diesen positiven Trend würden fortsetzen können“, so Beate Langhammer, Vorstandsvorsitzende des KCA, „und dann kam Corona!“ Binnen eines Jahres wuchs im Main-Kinzig-Kreis die Zahl der Arbeitslosen im SGB II auf 7.152 Menschen an. Im Durchschnitt lag diese Zahl 10,9 % über dem Vorjahr. „Im zweiten Quartal 2020 verdoppelte sich die Zahl der Neuanträge“, berichtet Langhammer. In Summe stiegen die Neuanträge im Vorjahresvergleich um über 2.000, dies entspricht knapp 40 Prozent.

Rechtskreiswechsler und Selbstständige

Die verlängerte Bezugsdauer des Kurzarbeitergeldes der Bundesagentur für Arbeit führe laut Langhammer dazu, dass es aktuell noch zu einer statistischen Verzögerung bei den sogenannten Rechtskreiswechslern komme. Damit sind Personen gemeint, deren Anspruch auf Arbeitslosengeld I (ALG I) endet und die im Anschluss Leistungen nach dem SGB II beziehen, sofern sie noch nicht wieder in Arbeit gelangt sind und/oder die sonstigen Voraussetzungen erfüllen. „Das Kurzarbeitergeld hat vorerst viele Menschen vor Arbeitslosigkeit und dem ALG I bewahrt, aber es ist je nach weiterem Verlauf der Pandemie und Entwicklung des Arbeitsmarkts realistisch, dass uns noch eine erhebliche Zahl von Neuanträgen aus diesem Personenkreis mit zeitlicher Verzögerung im Kommunalen Jobcenter erreichen wird“, erläutert die KCA-Vorstandsvorsitzende. Schon jetzt seien die Aufstocker, die ergänzend zum ALG I leistungsberechtigt nach dem SGB II sind, im Vorjahresvergleich um knapp 30 Prozent merklich angestiegen. Besonders deutlich wirke sich die Corona-bedingte Wirtschaftskrise auch im Bereich der Selbstständigen aus. Deren Zahl im SGB-II-Leistungsbezug stieg im Jahresmittel um 25 Prozent.

Wege aus der Krise

„Wie in anderen Bereichen der öffentlichen Verwaltung, war die Corona-Krise im KCA-Jobcenter ein Digitalisierungs-Beschleuniger“, stellt Susanne Simmler, Erste Kreisbeigeordnete sowie Verwaltungsratsvorsitzende des KCA, fest und nennt als ein Beispiel, die Umstellung auf das online-Neuantragsverfahren. „Mobile Arbeitsmodelle haben auch in unserer Organisation deutlich zugenommen“, pflichtet ihr Beate Langhammer bei. Ferner habe man gemeinsam mit der ebenfalls kreiseigenen Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung (aQa) neue Ansätze gefunden, um Klientinnen und Klienten gesundheitsschutzkonforme Maßnahmen anbieten zu können. Das KCA habe auf Simmlers „Impulse 2020“ hin im Schulterschluss mit aQa und anderen Arbeitsmarktakteuren und Ständevertretungen Programme zur Schaffung und Stabilisierung von Ausbildungsverhältnissen initiiert.

„Wir führen den Kampf gegen Corona in vielen Bereichen. Vor allem natürlich in den Krankenhäusern und im Gesundheitsamt“, findet Susanne Simmler deutliche Worte: „Aber auch in anderen Bereichen der öffentlichen Verwaltung sind wir jeden Tag gefordert, die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger aufrecht zu erhalten. Im Verantwortungsbereich des Jobcenters geht es um existentielle Fragen für die Betroffenen. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KCA gilt dafür mein herzlicher Dank, dass sie diesen wichtigen Auftrag auch in der gegenwärtigen Krise so zuverlässig erfüllen.“


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