Zweiter Warnstreik im Wach- und Sicherheitsgewerbe

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ver.di erhöht im Tarifkonflikt mit dem Arbeitgeberverband der Sicherheitswirtschaft BDSW den Druck.



Nachdem die Arbeitgeber auch nach dem Warnstreikauftakt am 15. Januar kein verbessertes Angebot vorgelegt haben, sind nach Ansicht von ver.di weitere Warnstreiks erforderlich. Erneut sind die Mitarbeiter*innen der WISAG Verkehrsservices in Frankfurt vom 28.01.2021 Schichtbeginn 22:00 Uhr bis zum 30.01.2021 01:00 Uhr Schichtende sowie die Mitarbeiter*innen im Prüfdienst VGF Frankfurt der WISAG Sicherheit und Service Hessen am 29.01.2021 von 0:00 bis 24:00 Uhr zu einem Warnstreik aufgerufen. Außerdem werden die bei Securitas Mobil GmbH beschäftigten Revierfahrer*innen vom Schichtbeginn am 29.01. bis Schichtende am 30.01. in den Streik gerufen.

Die Gewerkschaft ver.di fordert für die rund 20.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Wach- und Sicherheitsgewerbe Hessen eine Lohnerhöhung von 1,50 Euro pro Stunde bei einer Laufzeit von einem Jahr. Das Arbeitgeberangebot betrug nach drei Verhandlungsrunden 1,6 Prozent im ersten und 2,3 Prozent im zweiten Jahr. Dies entspräche für die Masse der Beschäftigten in Hessen einer Lohnsteigerung von 42 Cent pro Stunde in zwei Jahren. Die Beschäftigten in der Sicherheitswirtschaft sind in der Corona-Pandemie weiterhin stark gefordert. Dazu gehört zum Beispiel, dass sie das Einhalten der Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr überwachen. Revierfahrer wie bei Securitas Mobil kontrollieren beispielsweise den Verschluss von Objekten und reagieren auf Alarme in gesicherten Büros oder Geschäften außerhalb der Besetzungszeiten oder wenn diese wie momentan häufig geschlossen sind.

„Dass bis heute kein angemessenes Angebot vorliegt, zeigt, der BDSW möchte die Leistung der Kolleginnen und Kollegen in dieser schwierigen Zeit nicht würdigen. Die Beschäftigten sind zu recht sauer. Die rege Beteiligung am ersten Warnstreik zeigt uns, dass sie hinter den Forderungen ihrer Gewerkschaft stehen. Spätestens jetzt wäre es an der Zeit, ein verbessertes Angebot vorzulegen“, erklärte Mathias Venema, ver.di-Verhandlungsführer. Guido Jurock, Gewerkschaftssekretär für die Wach- und Sicherheitsbranche ergänzte: „Das Internet ist weiter voll mit Stellenanzeigen – momentan auch für den Sicherheitsdienst in Impfzentren. Eine Professionalisierung der Branche zu fordern, wie der BDSW das tut, aber die Mitarbeiter mit Centbeträgen abspeisen zu wollen, das passt nicht zusammen.“

Ein neuer Verhandlungstermin wurde noch nicht vereinbart. „Für weitere Verhandlungen stehen wir jederzeit zur Verfügung. Die Kolleg*innen hoffen aber auch auf ein besseres Angebot“, erklärten die ver.di-Vertreter abschließend.


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