Einzelhandel: Woher das Personal nehmen?

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„Die Arbeitgeber des Einzel- und Versandhandels sind mit Forderungen nach allgemeiner Öffnung der Geschäfte sehr fix‘“, erklärt Bernhard Schiederig, Landesfachbereichsleiter Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer für den hessischen Einzel- und Versandhandel.



„Doch wann werfen sie ihre wirtschaftliche Markmacht und ihren politischen Einfluss in die ‚Waagschale‘ für eine schnellere Impfung ihrer Beschäftigten, die tagtäglich einer erhöhten Infektionsgefahr ausgesetzt sind?“

Wie „Click & Meet“ in der betrieblichen Praxis des filialisierten Einzelhandels abläuft, erzählt eine Betriebsrätin aus einem Shop: Manche Kund*innen kommen ohne Termin vorbei. Dazu die strikte Anweisung: Diese sofort registrieren und in den Shop einlassen. Kaum hat der Einkauf begonnen, kommen schon die ersten Beschwerden, es gehe zu langsam voran und die Einkaufszeit von 30 Minuten reiche nicht aus. 10 Minuten vor Ablauf der individuellen Zeit macht die Verantwortliche an der Eingangskontrolle die Durchsage: „Danke, dass Sie wieder bei uns sind. Da Ihre persönliche Einkaufszeit in wenigen Minuten abläuft, bitten wir Sie, an die Kassenplätze zu gehen.“

Einige Kund*innen gehen nun zur Kasse, andere ignorieren die Durchsage. An der Kasse bildet sich eine Schlange, und eine zweite Kasse müsste geöffnet werden, damit in wenigen Minuten alle bezahlt haben und zum Ausgang gehen können. Aber woher das Personal nehmen? Eine Kollegin ist in Pause, eine zweite verantwortet die Eingangskontrolle. Die zweite Kasse bleibt geschlossen, weil sich alle übrigen Beschäftigten noch in Kurzarbeit befinden. Schnell sind die 30 Minuten vorbei und von der Einlasskontrolle heißt es: „Ihre persönliche Einkaufszeit ist abgelaufen und wir bitten Sie, jetzt den Shop zu verlassen!“ Eine Kollegin macht die verbleibenden Kund*innen darauf aufmerksam, dass sie gehen müssen, um anderen die Chance zum Einkauf zu ermöglichen. Darauf kommt nicht selten die Antwort: „Ich habe doppelt gebucht und bleibe im Shop.“ Die Verkäuferin kann das nicht überprüfen. Da wird schon die nächste Kund*innengruppe eingelassen. Die „überzähligen“ Kund*innen lassen sich weiterhin Zeit beim Einkauf.


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