Werbung im Briefkasten: Verbraucherin siegt vor Gericht

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Trotz „Bitte keine Werbung“-Aufklebern ließ ein Immobilienunternehmen immer wieder Werbung in hessische Briefkästen werfen. Dagegen zog die Verbraucherzentrale Hessen erfolgreich vor Gericht. Regelmäßig fand Frau M. Werbung der Firma im Briefkasten. Dabei hatte die Frankfurterin einen Aufkleber angebracht, der klarstellte, dass sie keine Werbung erhalten möchte.



Sogar persönlich wandte sie sich an das Unternehmen und bat darum, die Werbung nicht weiter einzuwerfen. Doch das Unternehmen ignorierte die Bitte. Nach mehreren weiteren Einwürfen wandte Frau M. sich an die Verbraucherzentrale.

Rechtswidrige Werbung
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­„Wir können den Ärger von Frau M. bestens nachvollziehen. Vollgemüllte Briefkästen braucht kein Mensch. Auch unter ökologischen Gesichtspunkten ist solch ungewollte Werbung nicht akzeptabel. Parallel meldeten sich mehrere weitere Betroffene bei uns“, sagt Kerstin Wolf, Leiterin Team Rechtsdurchsetzung der Verbraucherzentrale Hessen. „Daher sind wir gerichtlich gegen das Unternehmen vorgegangen.“ Vor dem Landgericht verpflichtete sich das Unternehmen, es zukünftig zu unterlassen, an Verbraucherinnen und Verbraucher nicht persönlich adressierte Werbeschreiben und Werbezeitungen, zu versenden beziehungsweise versenden zu lassen, wenn die jeweiligen Verbraucherinnen und Verbraucher dem Einwurf von Werbung durch entsprechende Hinweise auf dem Briefkasten widersprochen haben.

Denn die Rechtslage ist eindeutig: Mit einem Aufkleber können Betroffene ausdrücken, dass sie keine Werbung wünschen. Wer gleichwohl Werbung von Firmen im Briefkasten findet, kann sich wie Frau M. dagegen wehren. Die Verbraucherzentrale nimmt Meldungen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! entgegen.

­Umdenken erforderlich
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­„Den uns vorliegenden Beschwerden können wir entnehmen, dass viele generell von der Werbeflut genervt sind“, so Wolf. „Wenn man die ökologischen Folgekosten bedenkt, ist es mehr als ärgerlich, dass Unternehmen uns mit ungewollter Werbung belästigen. Hier ist ein Umdenken erforderlich!“


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