Wird es 2022 eine neue Spielverordnung in Deutschland geben?

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Casino-Freunde mussten sich in den letzten Monaten mit einigen Umstellungen auseinandersetzen.



Jahrelang boomte das Online-Glücksspiel in Deutschland, obwohl es sich aus einer juristischen Perspektive in einer gesetzlichen Grauzone befand. Mit einer neuen Spielverordnung im Sommer 2021 sollte alles besser werden. Doch jetzt befürchten viele Spieler, dass 2022 wieder eine Verordnung in Kraft treten könnte. Für alle, die nicht mehr wirklich durchblicken im Wirrwarr der Glücksspiel-Verordnungen, versuchen wir im Folgenden etwas Klarheit zu verschaffen.

Online Casinos in Deutschland – das galt bislang

Seit jeher liegt das Glücksspielmonopol in Deutschland beim Staat. Konzessionen für klassischen Spielhallen konnten nur bei den staatlichen Behörden beantragt werden. Diese wurden allerdings auf Länderebene vergeben, sodass jedes Bundesland eigenständig Lizenzen vergeben konnte. Mit dem Aufkommen des Internets und Online Casinos kam noch mehr Bewegung in das System. Denn durch die weltweite Vernetzung hatten zahlreiche Online Casinos hatten ihren Sitz nicht in Deutschland und konnten ihr Angebot deshalb mit einer ausländischen Lizenz anbieten. Möglichgemacht wurde dies durch die EU-Rechtsprechung, nach der die europäische Dienstleistungsfreiheit auch für Anbieter von Online Glückspiel gelte. So ist die rechtliche „Grauzone“ entstanden, die bis in den Sommer 2021 vorherrschte.

Klarheit durch neue Glückspiel-Verordnung?

Aus diesem Grunde wurde im Sommer 2021 eine neue, bundeseinheitliche Glücksspielverordnung verabschiedet. Ziel war es einerseits für mehr Spielerschutz zu sorgen und andererseits einen klaren juristischen Rahmen zu schaffen. Dies ist allerdings nur zum Teil gelungen. Zwar wird die Lizenzvergabe nun einheitlich, bundesweit geregelt, allerdings haben die Spieler immer noch die Wahl zwischen Casinos mit deutscher Lizenz und Anbietern mit Lizenzen aus anderen EU-Ländern. Doch bei welchen Casinos sind die Spieler besser aufgehoben?

Was hat sich durch die Spielverordnung 2021 verändert?

Da der Spielerschutz in der Spielverordnung von 2021 ganz oben auf der Agenda stand, wurden zahlreiche neue Regeln erlassen. So dürfen Casinos mit deutscher Lizenz beispielsweise keine Live-Tischspiele mehr anbieten. Das bedeutet, dass unter anderem beliebte Casino-Games wie Live-Poker oder Roulette nicht mehr in deutschen Casinos gespielt werden können. Zudem gibt die Spielverordnung von 2021 vor, dass höchstens 1000 € pro Monat bei dem Casino eingezahlt werden dürfen. Auch bei den beliebten Slotgames sind nun Limits verankert. Pro Slot darf nur noch ein Euro gesetzt werden. Zudem müssen zwischen jedem Spin mindestens 5 Sekunden liegen. Damit fällt in Casinos mit deutscher Lizenz auch die Autoplay-Funktion weg. All dieser Limits und Verordnungen stoßen vielen Spielern natürlich sauer auf. Eine durchaus sinnvolle Neuerung ist das OASIS-Sperrsystem. Hier handelt es sich um ein Anbieter-überspannendes Register, bei dem sich Spieler selbst sperren können oder durch Dritte gesperrt werden können, wenn die Gefahr einer Spielsucht vorliegt. Die Sperre wird erst wieder aufgehoben, wenn die betroffene Person nach dem Ablauf einer Frist die Entsperrung selbst aufhebt.

Das stört die Spieler an der 2021er Verordnung

Viele Spieler fühlen sich von der restriktiven Verordnung aus dem vergangenen Jahr bevormundet. Vor allem das Verbot von beliebten Casino-Klassikern wie Poker, Roulette oder Baccara stößt bei vielen Spielern auf Unverständnis. Immerhin ist das Live-Spiel mit anderen Spielern rund um den Globus einer der großen Vorteile der globalen Vernetzung. Auch die Ein- und Auszahlungslimits halten viele Spieler für zu gering angesetzt. Doch nicht nur die Spieler, auch die Verantwortlichen in der Politik sind mit der Spielverordnung von 2021 noch nicht zufrieden. So könnte es gut sein, dass in diesem Jahr weitere Veränderungen auf die Spieler zukommen.

Was könnte sich 2022 ändern?

Mit dem Inkrafttreten der Spielverordnung von 2021 wurde also noch nicht das erreicht, was sich die Verantwortliche davon versprochen haben. Vor allem die restriktiven Limits sorgen dafür, dass sich immer mehr Spieler von den Casinos mit deutscher Lizenz abwenden und stattdessen auf die Casinos mit Lizenz aus Curacao, Malta oder Gibraltar setzen. Diese gelten gemeinhin als wesentlich liberaler. Unter anderem erhoffen sich die Spieler von einer möglichen neuen Spielverordnung, dass die Limits zurückgeschraubt und die Tischspiele wieder erlaubt werden.


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