Der Nachteil einer langjährigen Beziehung: Beide Partner:innen kennen sich in- und auswendig. Was einerseits ein Optimum an Vertrauen schafft, sorgt andererseits für langweilige Routinen. Ein Mangel an Spannung – der Lustkiller schlechthin.

Wenn auf das Prickeln der triste Alltag folgt

Anfangs ist es selbstverständlich, dieses Knistern. Jede Berührung ein Feuerwerk, jedes wohlige Aufstöhnen ein kleiner Erfolg. Die Nähe ermöglicht genug Vertrauen, um auch die letzten Hüllen fallen zu lassen und dennoch sind unsere Körper völliges Neuland füreinander. Oft begegnen wir uns mit ungeteilter Aufmerksamkeit und erleben jedes noch so kleine Detail in der gegenseitigen Annäherung mit freudiger Erregung. Kleine Experimente gehören zum Beziehungsalltag. Natürlich kann am Anfang einer Beziehung auch erstmal Unsicherheit vorherrschen, aber wenn miteinander gesprochen wird und die Präferenzen klar kommuniziert werden, steht dem Outdoor-Abenteuer oder dem gemeinsamen Dildo kaufen nichts mehr im Wege.

Mit der Zeit lassen Aufmerksamkeit und Abenteuerbereitschaft nach. Wir experimentieren nicht mehr, weil wir denken, genau zu wissen, was uns warum wozu führt. Hier liegt häufig der Anfang vom Ende. Die gemeinsamen Erlebnisse sind nicht mehr aufregend genug, um ihretwegen Engpässe im Alltag in Kauf zu nehmen. Der Job schlaucht, die Kinder quengeln und weil beide Partner:innen abends generell zu erschöpft sind, wird der Körper vernachlässigt. Wenn wir einander sicher sind, eine Wohnung und ein Leben teilen, müssen wir uns nicht länger verstecken. Das ist gut, weil wir uns vollkommen entspannt begegnen und schlecht, weil wir uns eher gehen lassen.

                        frustimbett

Bild: Frust im Bett Bildquelle: Sasin Tipchai via Pixabay

Augenscheinlich mangelt es den meisten Paaren mit der Zeit an Balance. Balance zwischen An- und Entspannung, Leben und Arbeit, Abgrenzung und Gemeinsamkeit. Es entwickelt sich eine gewisse emotionale Distanz.

Paare, die nach einer langjährigen Beziehung nach wie vor Lust aufeinander haben, scheinen dies erkannt zu haben. Sie haben gelernt, Grenzen zu setzen, die ihnen Gemeinsamkeiten, aber auch Freiräume ermöglichen. Wie jedoch kommt man dahin?

Sich selbst wertschätzen

Zunächst gilt es, sich selbst nicht zu vernachlässigen. Nur wer sich mit sich selbst wohl fühlt, kann aufmerksam den Bedürfnissen seines Gegenübers begegnen. Gönne dir Auszeiten, genug Schlaf und Bewegung. Nebeneffekt: Wer sich selbst in seinem Körper wohlfühlt, strahlt dies auch aus. Attraktivität ist ein Ausdruck von Selbstbewusstsein und einer intakten Selbstwahrnehmung. Dazu gehört auch zu wissen, wie der eigene Körper auf welche Empfindungen reagiert.

Nimm dir Zeit, deine eigene Lust zu entdecken. Welche Arten Lust zu erzeugen gibt es und welche interessieren dich? Der menschliche Körper verfügt über eine Vielzahl unkomplizierter Möglichkeiten, sich selbst Befriedigung durch Masturbation zu verschaffen. Auch wenn du glaubst, bestens informiert zu sein, kann es nicht schaden, ein wenig rumzuhorchen und auszuprobieren.

Unser Wissen ist begrenzter als wir meinen. Zum Beispiel kennen die wenigstens Frauen die tatsächlichen Ausmaße ihrer Klitoris. Andere wissen nicht, dass Orgasmen über reine Kopfarbeit möglich sind.

Für heterosexuelle Paare kann auch ein bisschen Theoriewissen bezüglich des anderen Geschlechts nicht schaden. Informiert euch und überrascht euch gegenseitig!

Sex-talk

Ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, ist es erleichternd, die Flaute im Bett offen und ohne Vorwürfe anzusprechen. Meistens löst sich die Anspannung dadurch und ihr bekommt Gelegenheit, euch gemeinsam an eine neue Herangehensweise heranzutasten. Versucht weniger darüber zu sprechen, was ihr am Status quo nicht mögt und mehr darüber, welche sexuellen Erfahrungen für euch interessant wären. Seid ihr beide etwas unerfahren, schaut euch auf verschiedenen Plattformen um und klickt euch beispielsweise durch das Onlineangebot von Lovehoney. Scrollt frei durch die Produktbeschreibungen und macht euch gegenseitig auf das neugierig, was ihr seht.  Alle Ideen dürfen angesprochen werden, werden ernst genommen und auf ihr Für und Wider hin besprochen.

Kommen die Toys dann bei euch an, nehmt euch Zeit zum Ausprobieren. Das kann allein geschehen oder auch vor den Augen der oder des anderen. Ganz allgemein, kann es zudem hilfreich sein, euch gegenseitig Einblicke in die jeweiligen Masturbationsgewohnheiten zu gewähren. 

Sex als To-Do-Punkt

Die Ideen sind gut, aber ihr kommt trotzdem nicht darüber hinaus, weil der Alltag viel zu eng gepackt ist? Schön, dann wird Sex in dieser Phase ganz einfach zum Termin. Das klingt zunächst unromantisch, ist häufig jedoch eine unausweichliche Konsequenz unseres Lebensstils. Verabredet euch miteinander und nehmt diese Übereinkunft ernst.

Genießt die Vorfreude, während ihr euch vorbereitet. Spielt mit Düften und Dessous. Wählt schmeichelhafte Kleidung und sinnliche Accessoires. Macht euch Gedanken über das richtige Licht, aphrodisierende Snacks oder kleine lüsterne Überraschungen. Zieht eventuell ausgefallene Locations in Betracht. Spannung liegt im offenen Raum außerhalb der Komfortzone!


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2