Schädlinge biologisch bekämpfen - so geht’s

Verbraucher
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Blattläuse, Erdraupen, Schnecken – Schädlinge machen Gärtnern das Leben oft schwer und behindern oder vernichten gar deren Ernte.



Gerade anfällige Pflanzen leiden sehr schnell unter dem Befall der lästigen Tierchen. Einige Hobbygärtner greifen in einer solchen Situation zur Rettung ihrer Pflanzen in erster Linie zu synthetischen, schnell wirkenden Pflanzenschutzmitteln, schaden damit jedoch der Umwelt.

Alternativ gibt es diverse biologische Spritzmittel, die den gleichen oder ähnlichen Erfolg versprechen. Welche das sind und wie man Schädlinge biologisch – ganz ohne Chemie – effektiv bekämpfen kann, sehen wir uns nachfolgend an.  

Informationen vorab

Für alle nachfolgend vorgestellte, pflanzliche Mittel werden Regenwasser und frische oder getrocknete Kräuter wie Minze, Lavendel, Schnittlauch und Löwenzahn oder Pflanzenteilen wie Rinde, Baumblättern benötigt. Je nach Befall eignen sich manche Mittel besser als andere, grundsätzlich sollten jedoch pro 10 Liter Regenwasser etwa ein Kilogramm Pflanzenteile oder 200 Gramm Kräuter verwendet werden.

Die genutzten Kräuter können anschließend im Kompost entsorgt werden.

Wer diese Spritzmittel dennoch nicht selbst herstellen möchte, kann auch entsprechende biologische Mittel zur Schädlingsbekämpfung bestellen – hier gibt es diverse Anbieter. Nun aber zu unseren Tipps.

Tipp Nr. 1: Jauche

Das Gemisch aus Regenwasser und Kräutern oder Pflanzenteilen muss draußen 14 Tage lang abgedeckt in einem metallfreien Gefäß gären und zwei Mal am Tag umgerührt werden.

Der Gärungsprozess findet dann dank Sauerstoff und Sonne statt und beginnt bereits nach wenigen Tagen. Sobald die Mischung nicht mehr schäumt, ist der Gärungsprozess abgeschlossen und die Jauche kann verwendet werden.  

Jauchen aus Pflanzenteilen sollten in einem Verhältnis von 1:20 verdünnt und an bewölkten Tagen morgens oder abends rund um die Pflanze vergossen werden. Kräuterjauchen können auch unverdünnt genutzt werden.

Tipp Nr. 2: Brühe

Auch Brühe besteht aus Regenwasser und Kräutern, die zunächst jedoch für einen Tag in kaltem Regenwasser eingeweicht werden müssen. Anschließend muss das Gemisch aufgekocht und für etwa 30 Minuten mit geringer Hitze gekocht werden. Abgedeckt kann man es nun abkühlen lassen und später durchsieben, bevor man die Brühe schließlich verdünnt in einem Verhältnis von 1:10 oder auch 1:20 nutzen kann.

Da diese jedoch wie auch die Jauche zu gären beginnt, muss sie schnell verbraucht werden.

Tipp Nr. 3: Tee

Um den biologischen Tee als Mittel zur Schädlingsbekämpfung herzustellen, werden klein geschnittene Kräuter mit kochendem Wasser übergossen und müssen dann etwa 15 Minuten ziehen. Anschließend müssen die Kräuter gesiebt und der Tee abgekühlt werden. Auch dieser wird nun unverdünnt um die Pflanze herum verteilt.

Wer außerdem Flöhe bekämpfen muss, kann Rosmarin in heißem Wasser aufkochen und das befallene Fell nach dem Abkühlen damit einsprühen. Auch hier reichen biologische Mittel aus.  

Tipp Nr. 4: Kaltwasserauszug

Bei einem sogenannten Kaltwasserauszug werden ebenfalls Kräutern in Regenwasser gegeben und über mehrere Tage eingeweicht. Bevor es zu schäumen beginnt, also ein Gärungsprozess entsteht, müssen diese dann abgesiebt werden und der Kaltwasserauszug ist unverdünnt verwendungsbereit. 

Fazit

Um schnell, einfach und günstige biologische Schädlingsbekämpfungsmittel herzustellen, benötigt man lediglich Regenwasser und Kräuter oder frische Pflanzenteile. Dann werden sowohl Läuse, Raupen, Flöhe und andere Tierchen ferngehalten als auch das Pflanzenwachstum positiv beeinflusst. Allemal besser als umweltschädliche Chemiekeulen.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de