„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Hanauer Agenturbezirk ist geringer ausgefallen als im Januar, dennoch ist er unerfreulich. In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) hat sich eine Seitwärtsbewegung vollzogen. Dagegen haben sich im Bereich des SGB II (Bürgergeld) im Vormonats- und Vorjahresvergleich mehr Menschen arbeitslos gemeldet“, sagt die Vorsitzende der Geschäftsführung der Hanauer Agentur für Arbeit, Heike Hengster.
„Gleichwohl fehlt es allerorten an Nachwuchs- und Fachkräften. Daher möchte ich auf die ‚Woche der Ausbildung‘ aufmerksam machen, die in diesem Jahr vom 13. bis 19. März stattfindet. Bei zwei Speed-Datings können Jugendliche Betriebe aus der Region kennenlernen; zudem gibt es weitere Info-Veranstaltungen für alle, die in diesem Jahr die Schule beenden. Aber auch für Erwachsene, die sich weiterentwickeln wollen, halten wir Angebote bereit: Von betrieblichen oder überbetrieblichen Umschulungen über Teilqualifizierungen und Aufstiegsqualifizierungen bis zu Anpassungsqualifizierungen gibt es für nahezu jede Lebenslage eine passende Maßnahme. Arbeitsuchende und arbeitslose Männer und Frauen sollten mit ihrem Arbeitsvermittler oder ihrer -vermittlerin sprechen.“
Im Februar waren im Hanauer Agenturbezirk 11.643 Personen arbeitslos gemeldet, 155 mehr als im Januar und 1.468 mehr als im Februar 2022. Daraus ergab sich eine Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent gegenüber 5,0 Prozent im Januar. Im Februar 2022 lag sie bei 4,4 Prozent.
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
3.603 Personen waren bei der Agentur für Arbeit Hanau im Februar arbeitslos gemeldet, 3 mehr als im Januar. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ein Plus von 188 Personen. 8.040 Menschen, 152 mehr als im Vormonat, waren beim Kommunalen Center für Arbeit im Februar arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergab sich ein Zugang von 1.280 Personen.
Bei der Arbeitsagentur sind Menschen arbeitslos gemeldet, die nach einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten. Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, werden vom Kommunalen Center für Arbeit des Main-Kinzig-Kreises (KCA) betreut.
Die Entwicklung in der Hauptagentur und den Geschäftsstellen
In der Stadt Hanau waren 4.240 Menschen arbeitslos, 123 mehr als im Januar und 304 mehr als im Februar 2022. Die Arbeitslosenquote stieg auf 8,2 Prozent gegenüber 7,9 Prozent im Vormonat und 7,6 Prozent im Februar 2022.
Im Bereich der Hanauer Hauptagentur waren 9.624 Personen arbeitslos, 105 mehr als im Januar. Die Arbeitslosenquote verharrte auf dem Vormonatswert von 5,4 Prozent. Im Bereich der Geschäftsstelle Schlüchtern waren 2.019 Personen arbeitslos gemeldet, 50 mehr als im Januar. Die Arbeitslosenquote stieg auf 3,8 Prozent gegenüber 3,7 Prozent im Vormonat an.
Entwicklung nach Personengruppen
Im Februar waren 6.159 Männer (129 mehr als im Vormonat) und 5.484 Frauen (26 mehr als im Januar) arbeitslos gemeldet. 1.354 Jugendliche unter 25 Jahren waren am Stichtag arbeitslos, 82 mehr als im Vormonat. 2.361 über 55-jährige hatten im Februar keine Arbeit, 56 Personen mehr als im Monat zuvor.
Zu- und Abgänge in Arbeitslosigkeit
Im Monat Februar meldeten sich im Agenturbezirk Hanau 2.692 Personen neu oder erneut arbeitslos, 15,3 Prozent mehr als im Februar 2022. 33,1 Prozent kamen aus Erwerbstätigkeit, 24,7 Prozent aus einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme und 25,0 Prozent aus Nichterwerbstätigkeit. 2.536 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, 5,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 27,0 Prozent gingen in Erwerbstätigkeit. 33,2 Prozent meldeten sich in Ausbildung oder eine sonstige Maßnahme und 30,8 Prozent in Nichterwerbstätigkeit ab.
Gemeldete Arbeitsstellen
2.769 offene Stellen waren im aktuellen Monat bei der Hanauer Arbeitsagentur zur Vermittlung im Bestand. 619 offene Stellen konnten vom Arbeitgeber-Service akquiriert und 642 Stellen konnten erledigt werden. 14,6 Prozent der offenen Stellen im Bestand gab es im verarbeitenden Gewerbe. 11,2 Prozent waren im Bereich Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz und 26,7 Prozent im Bereich befristete Überlassung von Arbeitnehmer/innen gemeldet.
