Seit dem Jahr 2002 treffen sich Mütter und Väter mit dem Ziel, sich gegen-seitig bei der Lösung der durch das Essverhalten ihrer Kinder entstehenden Probleme zu helfen. Alles andere, was sie bis dahin versucht hatten, war zumeist fehlgeschlagen. Häufig stellen sich ganz existenzielle Fragen, und zwar losgelöst davon, ob nach Meinung der Angehörigen zu viel (Binge-Eating, Adipositas) oder zu wenig Nahrung (Anorexia nervosa) aufgenommen wird. Es kann auch zu Formen wie der Bulimia nervosa (auch Ess-Brech-Sucht genannt) kommen, also einer Störung, bei der die Betroffenen ein unkontrolliertes Verlangen nach Essen haben und anschließend gewichtsreduzierende Maßnahmen durchführen.

Ess-Störungen sind multifaktoriell bedingt und haben somit nie nur eine Ursache. Sie entstehen durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Aus diesem Grund sollten sich weder Betroffene noch Angehörige fragen, ob sie Schuld an der Entstehung der Ess-Störung haben. Denn die Beschäftigung mit der Schuldfrage hilft im Heilungsprozess nicht weiter. Als Angehöriger in einer solchen Situation so früh wie möglich für sich selbst zu sorgen ist von enormer Wichtigkeit, denn nur wenn es – auf lange Sicht gesehen – dem jeweiligen Elternteil gut geht, kann es auch der an einer Ess-Störung erkrankten Person gut gehen.

Bedingt durch die Einschränkung der Gruppentreffen während der Corona-Pandemie ist die Teilnehmerzahl stark zurückgegangen, wohingegen der Bedarf an Beratungen und Unterstützung massiv zugenommen hat, wenn man die Anzahl der Anrufe in der Selbsthilfekontaktstelle zugrunde legt.

Die Gruppentreffen finden immer mittwochs, ab 17.00 Uhr im Begegnungszentrum Hanau-Main-Kinzig, Kurt-Blaum-Platz 2 in Hanau statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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