Verkaufsstart für vergünstigtes Deutschland-Ticket

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Am Freitag, 30. Juni, beginnt der Vorverkauf: Menschen, die ihren Wohnsitz in Hessen haben und über kein eigenes oder ein geringes Einkommen verfügen und deshalb Wohngeld, Bürgergeld, Sozialhilfe oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten, können ein auf 31 Euro vergünstigtes Deutschland-Ticket kaufen. Es gilt dann ab dem 1. August 2023 für die Fahrt mit Bussen und Bahnen in ganz Deutschland.



Für diese günstigere, hessische Variante des Deutschland-Tickets erhalten alle Berechtigten den „Hessenpass mobil“, eine Bescheinigung, die ihnen von den für die Sozialleistungen zuständigen Behörden automatisch ausgestellt und bereits zugeschickt wurde oder in Kürze zugeschickt wird. Mit dieser Bescheinigung, dem „Hessenpass mobil“ kann das vergünstigte Deutschland-Ticket als Abonnement bei den Vertriebsstellen der Verkehrsverbünde bestellt werden.

„Einsteigen und losfahren zu einem attraktiven Preis: Das ist schon immer die Grundidee unserer hessischen Flatratetickets gewesen. Seit Mai gibt es jetzt das Deutschlandticket, dass für einen sehr attraktiven Preis deutschlandweite Mobilität für alle zu einem Preis von 49 Euro ermöglicht. Das ist bereits eine deutliche Preissenkung, und die bundesweit bereits mehr als elf Millionen abgeschlossenen Deutschlandticket-Abos zeigen, dass das Deutschlandticket ein sehr attraktives Angebot ist. Allerdings gibt es viele Menschen, für die auch 49 Euro im Monat eine zu hohe Ausgabe für Mobilität bedeutet. Mit dem ‚Hessenpass mobil‘ schließen wir daher eine ganz wichtige Lücke in unserem Portfolio“, sagte Verkehrsminister Tarek Al-Wazir. „Für alle, die bequem und vor allem bezahlbar mit Bus und Bahn unterwegs sein wollen, gibt es in Hessen jetzt ein attraktives Angebot: Schon seit Jahren können Schülerinnen, Schüler und Auszubildende für 31 Euro im Monat mit dem Schülerticket alle Busse und Bahnen in Hessen nutzen. Für alle Menschen über 65 gibt es das Seniorenticket Hessen, ebenfalls für 31 Euro im Monat. Das Deutschlandticket ermöglicht bundesweite Mobilität für 49 Euro im Monat, und der ‚Hessenpass mobil‘ wiederum ermöglicht jetzt bezahlbare Mobilität und damit gesellschaftliche Teilhabe auch für die hunderttausende Menschen in Hessen, die entweder kein eigenes oder ein sehr geringes Einkommen haben.“

Darüber hinaus können Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in Hessen das Deutschlandticket als Jobticket günstiger an die Beschäftigten ausgeben, wenn sie selbst mindestens 25 Prozent der 49 Euro tragen. Für Studierende wiederum gibt es seit 1. Juni 2023 eine Upgrade-Lösung ihrer Semestertickets auf das Deutschlandticket, damit diese nicht doppelt belastet werden, wenn sie sich ein Deutschland-Ticket kaufen wollen. Hessen setzt sich zudem dafür ein, dass ein Studierendenticket für ganz Deutschland im bewährten Solidarmodell zwischen Hochschulen und Verbünden eingeführt wird. Für Al-Wazir ist klar: „Es wird zukünftig in Hessen niemanden mehr geben, für den es kein attraktives Flatrate-Ticket-Angebot gibt. Damit haben wir unsere Vision eines Bürgertickets für alle erreicht.“ 

„Dass die Gültigkeit des Hessenpass mobil bereits zum 1. August startet, ist angesichts der parallelen Einführung des Deutschland-Tickets mit zusätzlichen Varianten wie den JobTickets für Pendler oder dem Upgrade der Semestertickets für Studierende eine Kraftanstrengung gewesen“, so Prof. Knut Ringat, Geschäftsführung des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV). „Mein Dank für die schnelle Umsetzung gilt nicht nur den Fachleuten, sondern auch den Mitarbeitenden in den Verkaufsstellen, die nach dem Verkaufsstart nun ohne Atempause die vergünstigte Variante des Deutschland-Tickets mit Hessenpass mobil in der Praxis umsetzen.“

Der Geschäftsführer des Nordhessischen VerkehrsVerbunds (NVV), Steffen Müller, sagte: „Mit dem vergünstigten Deutschlandticket geben wir noch mehr Menschen die Möglichkeit, das gute Bus- und Bahnangebot im NVV und dem Rest Deutschlands kennen zu lernen. Unser NVV-Angebot muss nun weiter ausgebaut werden, damit der ÖPNV für noch mehr Fahrgäste attraktiv wird. Dies erfordert eine dauerhafte und ausreichende Finanzierung von Bus und Bahn durch Bund und Land.“

Dr. Michael Winnes, Geschäftsführer Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN): „Mit der Einführung des Hessenpass mobil ist es gelungen, ein Tarifangebot auf der Basis des Deutschland-Tickets auf den Markt zu bringen, das insbesondere den Menschen zugutekommt, die finanziell schlechter gestellt und in der Regel auf Bus und Bahn angewiesen sind. Gleichzeitig bietet der Hessenpass Mobil aufgrund der bundesweiten Geltung ein Höchstmaß an Mobilität für den Kreis der Berechtigten.“

Die Deutschland-Ticket ergänzenden Angebote sind nicht Teil des Nachteilsausgleichs mit dem Bund und werden von den Ländern allein finanziert. Für die Finanzierung des mit dem „Hessenpass mobil“ vergünstigten Deutschland-Ticket hat das Land Hessen für die Jahre 2023 und 2024 zusätzlich 12 bzw. 15 Mio. Euro in den Haushalt eingestellt.

Übersicht der Flatrate-Tickets:

Schülerticket

Schülerticket Hessen berechtigt alle Schülerinnen, Schüler und Auszubildenden und Freiwilligendienstleistenden, deren Wohnort und/oder Schul- bzw. Ausbildungsort in Hessen liegt, ein ganzes Jahr lang so oft sie wollen im Nahverkehr mit Bus und Bahn zu fahren – und das hessenweit für 365 Euro im Jahr bzw. 31 Euro im Monat. Dieses Angebot gibt es bereits seit dem Schuljahr 2017/2018. Im laufenden Schuljahr nutzen mehr als 400.000 Schülerinnen und Schüler oder Azubis das Angebot.

Seniorenticket

Hessens Seniorinnen und Senioren können ab dem 65. Lebensjahr für nur 365 Euro im Jahr bzw. 31 Euro im Monat in ganz Hessen unterwegs sein – mit dem neuen Seniorenticket steht ihnen der hessische Teil des Streckennetzes der drei Verkehrsverbünde RMV, NVV und VRN zur Verfügung. Alle Busse, Straßenbahnen, U- und S-Bahnen sowie Regionalzüge können mit dem Seniorenticket genutzt werden – werktags ab 9 Uhr morgens, am Wochenende und an Feiertagen sogar ganztägig.

Wer rund um die Uhr unterwegs sein will, entscheidet sich für das Seniorenticket Hessen Komfort zum Preis von 625 Euro: Damit gibt es keine zeitliche Einschränkung, es gilt auch in der 1. Klasse und nach 19 Uhr und am Wochenende können ein Erwachsener und beliebig viele Kinder unter 15 Jahren kostenlos mitgenommen werden.
Das Seniorenticket nutzen aktuell 54.000 Seniorinnen und Senioren im RMV-Verbund und 10.000 Fahrgäste im NVV-Gebiet.

Jobticket

Wenn Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber mindestens 25 Prozent der Kosten für das Deutschlandticket übernehmen, erhalten die Beschäftigten zusätzlich einen Rabatt von fünf Prozent.
In Hessen sind rund ein Drittel der rund 540 JobTicket-Firmenpartner im RMV-Verbundgebiet bislang zum Jobticket Deutschland gewechselt. Ein Drittel hat sich noch nicht entschieden und ein weiteres Drittel bleibt im klassischen RMV-JobTicket mit verbundweiter Gültigkeit, was die Attraktivität der Mitnahmeregelung bei dieser Version zeigt.

Im NVV-Gebiet nutzt bislang knapp die Hälfte der 10.000 Jobticket-Kundinnen und -kunden das Deutschlandticket, die andere Hälfte nutzt das klassische JobTicket von NVV und KVG, das Vorteile wie die 1. Klasse-Nutzung und die Mitnahmemöglichkeit weiterer Personen abends und am Wochenende bietet.

Semesterticket

Wer das Semesterticket upgraden will, zahlt die Differenz zum Deutschlandticket über seine Hochschule. Das Semesterticket-Upgrade ist seit dem 1. Juni 2023 möglich. In Hessen gibt es insgesamt 260.000 Studierende.

Hessenpass Mobil

Den Hessenpass mobil erhalten alle, die in Hessen wohnen und

  • Bürgergeld bekommen,
  • Wohngeld bekommen,
  • Sozialhilfe bekommen,
  • Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten.

Dies bedeutet konkret: Leistungsberechtigte nach § 7 Sozialgesetzbuch Zweites Buch (SGB II), Wohngeldberechtigte nach § 3 Abs. 1, 2, 4 und 5 Wohngeldgesetz (WoGG), Leistungsberechtigte nach § 19 Abs. 1 und 2 Sozialgesetzbuch Zwölftes Buch (SGB XII), die laufende Leistungen nach dem 3. oder 4. Kapitel SGB XII erhalten, sowie Leistungsberechtigte nach § 1 Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG).

Es wird von etwa 520.000 Berechtigten in Hessen ausgegangen.

Allen Berechtigten wird der Hessenpass mobil automatisch vom örtlich zuständigen Amt zugeschickt. Beim Kauf des vergünstigten Deutschland-Tickets muss der „Hessenpass mobil“ der Verkaufsstelle vorgelegt oder online hochgeladen werden.


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