Vernichtendes Urteil: Fast alle Bahnhöfe im MKK „behinderten(un)gerecht“

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Wie gut sind die P+R Parkplätze im Main-Kinzig-Kreis ausgestattet? Wie ist ihre Anbindung an den ÖPNV und andere Verkehrsalternativen? Wie sicher sind sie? Diese Fragen will die ACE-Clubinitiative 2023 unter dem Motto „Kann Deutschland P+R?“ beantworten und schickt dafür seine circa 700 Ehrenamtlichen auf Mission. Ziel der Aktion ist es, auf Missstände hinzuweisen, Verbesserungen anzustoßen und Lob auszusprechen.



Überprüft werden dabei insgesamt vier Kategorien:  Angebot & Ausstattung, Barrierefreiheit, Sicherheit und zusätzliche Mobilitätsangebote. Der ACE-Kreis Main-Kinzig und Wetterau beteiligte sich an der Initiative. Ein erster Check fand in der Region zwischen Schlüchtern und Hanau statt. Neben dem Kreisvorsitzenden Hermann Stiegler machten sich die Kreisvorstandsmitglieder Elke Maennchen und Anton Hofmann sowie der ACE-Regionalbeauftragte für Hessen, Thomas Giese, auf den Weg, um P+R-Plätze unter die Lupe zu nehmen.

Das Ergebnis dabei war durchaus unterschiedlich. Während einige Einrichtungen mit Besonderheiten wie Abstellplätzen für Motorräder oder Ladesäulen für E-Fahrzeuge punkten konnten, fielen fast alle Bahnhöfe P+R-Plätze im Kinzigtal aufgrund von Mängeln wegen  fehlender Barrierefreiheit durch!

Bad Soden-Salmünster

Die Bewertung für die beiden P+R-Parkplätze in Bad Soden-Salmünster am Bahnhof fällt unterschiedlich aus. Während der eine den Test besteht, fällt der andere durch. Grund: Kein Barrierefreier Zugang zum ÖPNV, keine Behindertenparkplätze und kein fester Straßenbelag. Auch fehlen Stellplatzmarkierungen. Positiv ist immerhin zu vermerken, dass er über eine E-Ladesäule verfügt. Der mit bestanden eingeordnete weist hingegen diese Merkmale auf, allerdings mangelt es auch hier an einem barrierefreien Zugang zum ÖPNV. Ergebnisse: 8,5 und 5 Punkte.

Langenselbold

Am besten abgeschnitten hat der P+R-Parkplatz in Langenselbold. Gäbe es hier einen barrierefreien Zugang zum ÖPNV, so hätte er exzellent abgeschnitten. So verfügt der Platz beispielsweise über ein barrierefreies WC, Fahrradboxen, eine Fahrrad-Reparaturstation – er weist Frauenparkplätze auf und verfügt darüber hinaus auch über eine E-Ladesäule. Gespeist wird diese unter anderem durch Solarpaneele, die auch der Überdachung montiert sind.  Ergebnis: 13 Punkte.

Rodenbach

Ebenfalls bestanden hat den Test der P+R-Parkplatz in Rodenbach am Bahnhof. Das kostenfreie Angebot verfügt ebenfalls über Fahrradboxen. Auch eine E-Ladesäule ist dort neu installiert worden. Nachzubessern ist bei der Beschilderung des Platzes und auch der barrierefreie Zugang zum ÖPNV lässt hier weiterhin zu wünschen übrig. Ergebnis: 10 Punkte.

Hanau Wilhelmsbad

Schließlich nahmen sich die Tester auch noch den P+R-Parkplatz am Bahnhof Wilhelmsbad vor. Hier konnte besonders positiv vermerkt werden: E-Ladesäule vorhanden (während des Ladevorgangs ist auch das Parken dort kostenfrei) und auch hier sind Fahrradboxen zu finden. Ergebnis: 11,5 Punkte.

"Als Fazit kann gezogen werden: Ein Platz fiel durch, drei bestanden den Test gerade so oder landeten im Mittelfeld der Skala der Clubinitiative 2023 des Auto Club Europa und einer kratzt an der Marke „Exzellent“. Es ist insgesamt noch Luft nach oben, was die Pendlerfreundlichkeit bei den getesteten Anlagen in der Region betrifft", so der ACE Main-Kinzig.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de