Einzelhandel: Weiter keine Tarifeinigung

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In der fünften Verhandlungsrunde der Tarifverhandlungen im hessischen Einzelhandel haben die Arbeitgeber aus ihrer Sicht erneut ihre Bereitschaft gezeigt, ausgehend vom vorliegenden Angebot, einen Kompromiss für einen Tarifabschluss auszuloten. Bei einer 24-monatigen Laufzeit hielten sie ihr Angebot in Höhe eines Gehaltsplus von insgesamt 8,4 Prozent in zwei Stufen, einer garantierten Vergütungsuntergrenze von mindestens 13 Euro pro Stunde im ersten Jahr und 13,50 Euro pro Stunde im zweiten Jahr sowie einer steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleichsprämie von 450 Euro zum nächstmöglichen Zeitpunkt aufrecht.



Eine Einigung konnte, wie bereits in den vorherigen Verhandlungsrunden, nicht erzielt werden. 

„Die Gewerkschaft ver.di rückt weder von ihrer ursprünglichen Forderung ab, noch ist sie bereit, über unser sehr ordentliches Angebot in einen konstruktiven Dialog zu treten. Ohne auch nur einen Hauch von Verhandlungsbereitschaft auf Gewerkschaftsseite, kommen wir nicht voran. Die von ver.di geforderte Steigerung ist für unsere Händlerinnen und Händler wirtschaftlich untragbar und absolut nicht darstellbar. Ein Entgegenkommen von ver.di ist, auch nach der fünften Verhandlungsrunde nicht zu erkennen. Gerade im Hinblick auf die gemeinsamen Interessen von Handelsunternehmen und Beschäftigten ist das eine ärgerliche Situation. Wir fordern die Gewerkschaft auf, von ihren utopischen Forderungen Abstand zu nehmen und endlich in einen fairen und konstruktiven Dialog einzusteigen“, so Nico Lehm, Vorsitzender der Tarifkommission in Hessen. 

Auch ver.di äußerte sich zu dem Verhandlungen: „Gut 400 Streikende empfingen die hessischen Arbeitgeber zu den Tarifverhandlungen in Raunheim. Aber sie protestierten nicht bloß gegen das bisher zu geringe Angebot von 5,3 Prozent für dieses Jahr, sondern berichteten von ihren finanziellen Bedrückungen durch die Preissteigerung. Das war sicher für manche Arbeitgeber nicht völlig neu, aber bestimmt eindrucksvoll“, erklärt Marcel Schäuble, Landesfachbereichsleiter Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer für den hessischen Einzel- und Versandhandel: „Denn plötzlich erhielt die Forderung nach Erhöhung der Gehälter und Löhne um 2,50 Euro je Stunde ein politisches Gesicht: die Bedürfnisse und Nöte von Beschäftigten, die teils seit Jahrzehnten im Handel arbeiten und nicht selten einen Zweitjob annehmen mussten, um über die Runden zu kommen. Demgegenüber präsentierten die Arbeitgeber heute zum wiederholten Mal das von ihnen seit Monaten vorgetragene Angebot: 5,3 Prozent ab 1. Juli 2023 bei drei Monaten ohne jeglichen Erhöhungsbetrag; weitere 3,1 Prozent ab 1. April 2024 sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 450 Euro. Das ist ein deutlich zu niedriges Angebot, weil es noch unter der aktuellen hessischen Inflationsrate vom August mit durchschnittlich 6 Prozent liegt. Und die Reallohnverluste der Beschäftigten in den letzten anderthalb Jahren bleiben dabei völlig unberücksichtigt. Unter diesen Bedingungen waren die Verhandlungen nach der ersten Gesprächsrunde und der parallelen Kundgebung der Streikenden vor dem Verhandlungslokal faktisch beendet.“

An den Streiks beteiligten sich Beschäftigte von Esprit, Galeria Karstadt Kaufhof, H&M Hennes & Mauritz, Ikea, Kaufland, Parfümerie Douglas, Primark, REWE/PENNY, TK Maxx und Zara. Als nächster Verhandlungstermin ist Donnerstag, der 02.11.2023 anvisiert. 


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