Nachdem die Preiserhöhung für das Deutschlandticket ab 2025 feststeht, wird auf der aktuellen Verkehrsministerkonferenz über die künftige Ausgestaltung des Deutschlandtickets diskutiert.
Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, appelliert an die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister von Bund und Ländern, sich jetzt auf den Ausbau des ÖPNV zu fokussieren. Die Auflösung des Tarifdschungels durch das Deutschlandticket kommt einer ÖPNV-Revolution nahe. Diese Erfolgsgeschichte muss aus Sicht des ACE-Pressesprechers Anton Hofmann vom Kreisvorstand Main-Kinzig und Wetterau, fortgeschrieben werden – mit einem Angebotsausbau. Dafür hat sich der ACE bei der öffentlichen Anhörung des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestags zur Änderung des Regionalisierungsgesetzes eingesetzt.
Marc-Philipp Waschke, Referent für Verkehrspolitik beim ACE, erläutert seine heutige Stellungnahme: „Komplizierte Übergänge zwischen Tarifverbünden gehören mit dem Deutschlandticket erfreulicherweise der Vergangenheit an. Umsteigen mit langen Wartezeiten, niedrige Taktungen und überfüllte Züge zu Hauptverkehrszeiten sind jedoch vielerorts noch Realität.
Nach der Tarifrevolution muss deswegen die Angebotsrevolutionfolgen: Ohne Angebotsausbau und Modernisierung der Infrastruktur wird es schwer, mehr Menschen zum Umstieg zu bringen. Schon im Koalitionsvertrag der Ampelparteien wurde ein Ausbau- und Modernisierungspakt für den ÖPNV angekündigt. Nun müssen Taten folgen, damit Menschen im ländlichen und suburbanen Raum auch ohne Pkw mobil sein können. Dafür braucht es ein zuverlässiges, günstiges, schnelles, regelmäßiges, barrierefreies und vor allem aufeinander abgestimmtes Bahn- und Busangebot. Der ÖPNV in Deutschland ist nicht nur ein wesentlicher Baustein, um eine sozialgerechte und ökologische Verkehrswende zu erreichen, er ist auch wichtiger Teil der Daseinsvorsorge.“
Aus Sicht des ACE sind folgende Veränderungen erforderlich:
Ausbauoffensive: Der Ausbau- und Modernisierungspakt muss schnell konkretisiert werden und größere Ambitionen verfolgen, als nur den Status quo des ÖPNV zu verbessern.
Bessere Taktung: Es bedarf mindestens eines Stundentakts im ländlichen Bus- und Bahnbetrieb.
Verlagerungspotential: Das Angebot in Räumen mit potenziell großer Nachfrage und gebündelten Verkehrsströmen muss ausgebaut werden, insbesondere auf belasteten Strecken des Pendelverkehrs.
Autonome Shuttles: Um dem Personalmangel entgegenzuwirken, sollten autonom fahrende Busse und Bahnen forciert werden.
Planbarkeit: Es muss klar sein, wie sich der Preis des Deutschlandtickets bis mindestens 2030 entwickeln wird.
Sozialverträglichkeit: Übertragbare Familientickets und bundesweit einheitliche Sozialtickets müssen eingeführt werden.