Bei der Digitalisierung besteht großer Nachholbedarf

Vogler
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Das Zauberwort "Digitalisierung" ist - wieder einmal - in aller Munde. Es geht konkret um die neuen Frequenzen im Bereich 5G Sie sollen künftig für eine bessere Netzabdeckung sorgen.



Als im Jahr 2000 die Lizenzen für den Mobilfunkstandard UMTS versteigert wurden, vergab die Netzagentur sechs Lizenzen für je acht Milliarden Euro – ein völlig überteuerter Preis. Folge: Zwei Firmen gaben schnell auf, E-Plus später auch, heute gibt es mit Telekom, Vodafone und Telefónica nur noch drei Mobilfunker in Deutschland.

Leidtragende sind wieder einmal vornehmlich die Menschen, die im ländlichen Raum leben. Während im Main-Kinzig-Kreis über das Glasfasernetz eine vergleichsweise sehr gute Abdeckung im Festnetz angeboten wird, sieht es im mobilen Bereich vielerorts recht trübe aus. Entlang der A66 im Kinzigtal gibt es mit LTE, UMTS & Co. noch ganz ordentlichen Mobilzugang. Wer aber von Gelnhausen über den Spessart hinüber nach Lohr fährt oder wer eine Reise von Wächtersbach über den Vogelsberg nach Alsfeld oder Lauterbach unternimmt, der kann im günstigsten Fall einigermaßen telefonieren. Mit einer leistungsfähigen, ununterbrochenen, akkuraten Datenverbindung ist hingegen nicht zu rechnen.

Bei der Digitalisierung besteht nach wie vor großer Nachholbedarf. Das Mobilfunknetz steht dafür nur als ein Beispiel. Sogenannte "Hotspots", also kostenfreier, mobiler Internetzugang in Gaststätten, Einkaufszentren und anderen Orten, wo viele Menschen zusammenkommen, sind nach wie vor Raritäten. In vielen anderen Ländern sind solche Zugänge nahezu flächendeckend verfügbar und überdies meistens auch kostenfrei.

Es wäre wirklich wünschenswert, wenn im Rahmen der anstehenden Frequenzvergabe die bürokratischen Hemmnisse ganzheitlich identifiziert und ebenso ausgemerzt werden. Dabei wäre es unbedingt erforderlich, dass alle beteiligten Behörden, Ministerien - egal, ob im Bund oder in den Ländern - das Problem gemeinsam, gezielt angehen. Das gilt übrigens auch für die Errichtung von neuen Sendemasten. Eine moderne Technik wird ohne diese Antennenstützpunkte nicht funktionieren.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (68) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter sein journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Bien-Zenker GmbH und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Der aktiven Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


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