Klimaschutz muss für "Otto Normalverbraucher" zu stemmen sein

Vogler
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Altbauten im Main-Kinzig-Kreis sollen klimafreundlicher werden. So jedenfalls ist es in einer Verlautbarung der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt zu lesen. Nach Anhaben der IG Bau sind mehr als zwei Drittel aller Wohnhäuser im Kreis mindestens 40 Jahre alt und lägen beim Energieverbrauch etwa dreimal so hoch wie Neubauten.



Die Gewerkschaft fordert daher vom Staat, solche Sanierungsvorhaben stärker als bisher zu fördern. Das hört sich gut an. Doch in der Praxis ist das alles deutlich komplizierter und vor allen Dingen teuer, sehr teuer. Ein weiteres Erschwernis kommt hinzu: Bei Mietwohnungen dürfen jetzt nur noch acht anstatt bisher 11 Prozent der Sanierungskosten in eine höhere Miete einfließen. Eigenheimbesitzer tragen die Kosten ohnehin allein.

Ob sich eine energetische Sanierung lohnt, erfordert eine Rechnung mit spitzem Bleistift. Hier gilt es auch den demografischen Wandel zu berücksichtigen. Menschen im Ruhestand sehen solche Kosten - egal ab als Mieter oder Häuslebesitzer - kritisch und dies durchaus zu recht. Solche Investitionen fressen Ersparnisse auf und wer als Pensionär in einer Mietwohnung lebt, hat schon heute große Schwierigkeiten, Miete und Nebenkosten allmonatlich zu bewältigen.

Selbst wenn staatliche Zuschüsse gezahlt werden, die Kosten für Heizung, Strom und andere Ausgaben für Haus oder Wohnung haben ein Maß erreicht, das an Grenzen angelangt ist, die für einen Normalverdiener die finanziellen Möglichkeiten oft sprengen. Klimaschutz ist ein hehres Gut. Es muss aber für "Otto Normalverbraucher" zu stemmen sein, sonst geht die Akzeptanz verloren.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (68) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter sein journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Bien-Zenker GmbH und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Der aktiven Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


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