Osterhasen – mehr als ein Frühjahrssymbol

Vogler
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Ostern gilt für viele Menschen als das Fest schlechthin. Oft steht das Gedenken an die Auferstehung Christi noch weit vor Weihnachten.



Das hat einen simplen Grund: Mit den Osterfeiertagen steht das Frühjahr vor der Tür, die Tage sind schon deutlich länger und „weiße Ostern“ sind recht selten und selbst ein spätes Winter-Come-Back dauert schließlich nicht sehr lange.

Ostern ist traditionell auch ein Familienfest. Für die Kleinen eine sehr gute Gelegenheit, Oma und Opa zu besuchen. Dazu gehört natürlich auch das Suchen von Eiern, Hasen und anderen Süßigkeiten, die das Leben im wahrsten Sinne des Wortes verschönern. Diesmal wird jedoch vielen anders sein. Die üblichen Besuche bei der Verwandtschaft fallen in diesem Jahr aus. Die Suche nach wohl gefüllten Nestern wird zwar beibehalten, aber der Ausflug ins Grüne wird wohl deutlich reduziert. In diesem Jahr verlangt das Corona-Virus eine Rückbesinnung auf häusliche Gemütlichkeit.

Interessant bleibt dabei ein Blick auf die Geschichte von Osterhasen und Eiern. Der Osterhase wird, so ist bei Wikipedia nachzulesen, zum ersten Mal in der Doktorarbeit des Frankfurter Arztes Johannes Richier erwähnt. Er promovierte bei dem Heidelberger Medizinprofessor Georg Franck von Franckenau im Jahr 1682 mit der Abhandlung von „Oster-Eyern“. Darin wird geschildert, dass ein Oster-Hase die Eier lege und in Gärten, im Gras, Gesträuch usw. verstecke. Zum Vergnügen der Erwachsenen waren die Kinder eifrig mit der Suche nach eben diesen Hinterlassenschaften beschäftigt.

Die Verbindung des christlichen Osterfestes mit dem Ei als Symbol ist für verschiedene europäische Länder spätestens aus dem Mittelalter bekannt - möglicherweise auch früher anzusetzen. Es gibt daneben auch eine ältere Deutung des Hasen als Auferstehungssymbol. Die vielfältige christliche Hasensymbolik fand im Mittelalter in vielen Bildwerken ihren Ausdruck. Die Verbindung des Hasen mit dem österlichen Eierbrauch ist jedoch noch unklar, auch wenn die Fruchtbarkeit der Hasen für sich allein eine enge Verbindung zum Frühling hat.

Der Grund für den kräftigen Aufschwung, den der Osterhasen-Glaube schließlich im 19. Jahrhundert nahm, ist nach Auffassung der Kulturwissenschaft in der industriellen Herstellung von billigem Rübenzucker zu finden. Dadurch wurde die Produktion von erschwinglichen Schokoladenhasen und -eiern erst möglich und erlaubt bis heute die vielfältigen Gaben im Osternest.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (69) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter seine journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Oikos-Gruppe (Bien-Zenker und Hanse Haus) und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Partei und aktiver Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de