Sommerurlaub: Generelles Verbot wäre Katastrophe

Vogler
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Das Corona-Thema lässt uns nicht los. Jetzt hat die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, mitgeteilt, dass man mit der Planung des Urlaubs in den Sommermonaten vorsichtig sein sollte.



Empfehlenswert sei es, jetzt noch keine konkreten Buchungen für die schönste Zeit des Jahres vorzunehmen. Es ist also noch keine Vorfreude auf die Zeit angesagt, um wie gewohnt einmal im Jahr ins Paradies zu entfliehen. Ob diese Mitteilung wirklich hilfreich ist, mag mit Fug und Recht bezweifelt werden. Die Tourismusbranche, ohnehin durch die aktuelle Krise schwer gebeutelt, hat dafür genauso wenig Verständnis, wie die Urlaubsreisenden. Die generelle Warnung vor Buchungen in den sommerlichen Ferienmonaten lässt auch darauf schließen, dass dieses Statement wenig durchdacht gewesen ist. Es bestehen doch wesentliche Unterschiede zwischen den sehr unterschiedlichen Ferienangeboten und deren Vereinbarkeit mit den Regeln zu Eindämmung des Corona-Virus.

Ganz gewiss bestehen gravierende Unterschiede zwischen einem Wanderurlaub auf den Bergen oder an der See in einem Ferienwohnung und einer Kreuzfahrt auf einem großen Dampfer, wo man sich den Platz mit sehr vielen anderen Menschen auf vergleichsweise knapper Fläche teilen muss. Auch bestehen bei den Transportmitteln deutliche Differenzen zwischen dem privaten Auto, der Eisenbahn und dem Flugzeug. Was letztendlich unter dem Aspekt “Schutz der Gesundheit” in die engere Wahl kommt, ist derzeit noch nicht ausgemacht.

Womit auch immer eine Reise durchgeführt wird, der viel gescholtene Individualverkehr bietet in Sachen Corona wohl Vorteile, gegenüber öffentlichen Verkehrsmitteln. Erstens wird in kleinen, meist familiären Gruppen gereist, das ist mit Bus und Bahn so nicht möglich - von der starken Frequentierung in der Urlaubszeit einmal ganz abgesehen. Hier werden die Pandemie-Experten sicherlich noch mit geeigneten Ratschlägen aufwarten. Es wäre allerdings sehr traurig, wenn jedwede Urlaubsreisetätigkeit unterbunden werden soll. Das wäre auch für unsere südeuropäischen Partner- und Urlaubsländer eine Katastrophe, die es zu vermeiden gilt.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (69) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter seine journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Oikos-Gruppe (Bien-Zenker und Hanse Haus) und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Partei und aktiver Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


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