Peinlich für Eurobürokraten

Vogler
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In Großbritannien beginnen bereits in wenigen Tagen die Impfungen, um Covid-19 unter Kontrolle zu bringen.



Demgegenüber benötigen die europäischen Bürokraten in Brüssel für diesen Prüfungsprozess noch mehrere Wochen, dem Vernehmen nach bis nach den Weihnachtsfeiertagen. Diese Botschaft ist für die gesamte europäischen Gemeinschaft eine große Peinlichkeit. Den Medienberichten zufolge, werden mit dem in Mainz entwickelten Impfstoff bei den laufen Prüfungsprozessen keine neuen Versuche vorgenommen. Kritisch unter die Lupe genommen werden jetzt die verschiedenen Dokumentationen, die bei den klinischen Tests erstellt wurden. Das ist ein notwendiger und richtiger Schritt, um die Sicherheit der zu impfenden Menschen möglichst umfassend zu gewährleisten.

In Anbetracht der sich rasch ausbreitenden Corona-Pandemie leisten die Ärzte und Pflegekräfte in Krankenhäusern, bei den Rettungsdiensten und in Alten- und Pflegeheimen derzeit viel viel mehr, als es der normale Dienst vorsieht, um ihre Schutzbefohlenen möglichst gut durch die Pandemie zu bringen. Überstunden, Nacht- und Sonntagsarbeit stehen dabei regelmäßig auf der Tagesordnung. So gesehen ist es völlig unverständlich, wenn man sich bei der europäischen Gesundheitsbürokratie mehrere Wochen Zeit lässt, um die Dokumentation eines dringend benötigten Impfstoffes zu prüfen und wohl letztendlich in vorgelegter Form freizugeben. Vor dem Hintergrund von vielen Tausend infizierten und Hunderten von Toten zeigt dieses EU-Verfahren schlaglichtartig wie es um die EU bestellt ist. Für die Briten präsentiert sich demgegenüber ein weiteres Argument, dem Moloch Europa-Bürokratie den Rücken zu kehren.

Es könnte so manch ein Staat der Versuchung erliegen, den europäischen Einigungsprozess mit größerer Skepsis zu begegnen, als es ohnehin schon der Fall ist. Ein Jahr lang ist die neue Präsidentin der EU-Kommission jetzt im Amt, und nicht wenige Beobachter attestieren ihr, dass sie genau dort weitermacht, wo sie als Bundesverteidigungsministerin aufgehört hat: Große, teure Beraterstäbe, viel heiße politische Luft und wenig Konkretes.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (70) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter seine journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Oikos-Gruppe (Bien-Zenker und Hanse Haus) und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Partei und aktiver Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


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