Das Paradies kommt...

Vogler
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Bald ist es wieder soweit: Die Menschen in Hessen werden zur Wahlurne gerufen, um über die Zusammensetzung der kommunalen Parlamente zu entscheiden.



Der bevorstehende Wahltag kündigt sich zudem durch eine Fülle von Plakaten und Posts in den sozialen Netzwerken an, auf denen viele Wohltaten für das Wahlvolk wohlfeil dargestellt werden. Wer der „richtigen“ Partei seine Stimme gibt, dem wird angekündigt, dass zum Beispiel jedes Haus mit Glasfaser versorgt werden wird, dass bezahlbare Wohnungen demnächst auskömmlich vom Staat zur Verfügung gebaut werden oder dass der „Sanierungsstau“ an unseren Schulen zügig abgebaut werden wird.

Der aufmerksame Leser reibt sich da schon die Augen: Eine christdemokratische Kandidatin, ihres Zeichens Lehrerin, fordert offenbar den von der gleichen Partei gestellten Dezernenten auf, den „Sanierungsstau“ abzubauen. Hatte nicht gerade eben dieser Dezernent in zahlreichen Veröffentlichungen auf die vielen Aktivitäten zur Beseitigung eben dieser Mängel hingewiesen? Und wie steht es mit der Forderung, wonach Glasfaser in jedes Haus gebracht werden soll? Ob dies technische und finanziell machbar ist, daran gibt es berechtigte Zweifel. Eine ordentliche flächendeckende Abdeckung mit auskömmlicher Netzversorgung würde von den meisten Bürgern schon als großer Fortschritt empfunden werden.

Und wie steht es mit dem Wohnungsbau durch die öffentliche Hand? Gewiss, ein lobenswertes Vorhaben, doch verwirklicht werden kann solches ein Projekt nur mit Steuergeldern, um niedrige Mieten realisieren zu können. An der grundsätzlichen Problematik, wonach Wohnraum aus verschiedenen Gründen knapp und folglich teuer ist, ändern sich nichts.

Kommunale Daseinsvorsorge erschöpft sich jedoch nicht in den aktuellen plakativen Wahlversprechen. In den Städten und Gemeinden sowie im Landkreis werden Tag und Nacht eine Fülle von Angeboten für die Menschen bereit gestellt. Angefangen von Krankenhäusern und Pflegeheimen über Wasser- und Abwasserbeseitigung bis hin zu vielen sozialen Einrichtungen funktionieren diese wichtigen Dienstleistungen ausgezeichnet. Den dafür zuständigen Verantwortlichen – egal welcher Partei sie angehören – gebührt großes Lob. Es gibt nicht viele Staaten auf dem Globus, die über ein so hervorragendes System der lokalen Daseinsvorsorge verfügen. Und so gesehen kann man getrost Nachsicht mit den Wahlkämpfern üben. Die paradiesischen Versprechungen für die Zeit nach der Wahl sollte man deshalb nicht unbedingt auf die Goldwaage legen...

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (70) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter seine journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Oikos-Gruppe (Bien-Zenker und Hanse Haus) und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Partei und aktiver Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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