Nachdem die Union aus dem Urnengang als stärkste Kraft hervorgegangen ist, war es vorhersehbar und konsequent, dass aus ihren Reihen der neue Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung hervorgeht. Dass sich der frühere CDU-Generalsekretär und ehemalige Staatssekretär im Bundesministerium für Verteidigung um dieses Amt beworben hat und natürlich auch gewählt wurde, lässt aufhorchen.
Seinen Rückzug aus der Bundespolitik in Berlin hatte Dr. Peter Tauber bereits seit geraumer Zeit angekündigt, aus gesundheitlichen Gründen, wie von ihm verlautete. Dass er jetzt ein Comeback in der Kommunalpolitik plant, dafür spricht einiges. Der erste Versuchsballon für diesen Schritt ist erfolgreich gestartet. Von einem Platz „unter ferner liefen“ auf der CDU-Liste hat ihn die Wählerschaft weit nach vorn katapultiert. Der hohe Bekanntheitsgrad hat zu diesem Schub sicherlich kräftig beigetragen.
Als kluger Politiker weiß Peter Tauber, dass er dieses Momentum nutzen muss und über ein neues öffentliches Amt seine Person auch im Gespräch halten muss. Der Vorsitzende der Gelnhäuser Stadtverordnetenversammlung ist dafür ein solide Basis. Peter Tauber wäre aber nicht Peter Tauber, wenn er sich mit dieser Position langfristig zufrieden geben würde. Von Alter und Ausbildung her fühlt er sich wahrscheinlich berufen, im zwei Jahren gegen den amtierenden Bürgermeister anzutreten.
Diese Karriereplanung wird allerdings nicht jeden in der Gelnhäuser CDU-Fraktion erfreuen. Dem Vernehmen nach hat sich auch die eine oder andere lokale Parteigröße gute Chancen ausgerechnet, bei der kommenden Direktwahl zu kandidieren. Aber gegen ein Schwergewicht wie den Ex-General der CDU parteiintern anzutreten, da sind die Aussichten eher schlecht.
Jetzt muss nur noch Peter Taubers Gesundheit mitspielen, denn für einen Bürgermeisterjob bedarf es einer Rossnatur, um täglich 24 Stunden im Dienst einer Stadt zu stehen, zumal ein Bürgermeister rund um die Uhr unter Beobachtung der Bevölkerung steht; viel stärker jedenfalls, als im fernen Berlin.
Zum Autor
Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (70) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter seine journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Oikos-Gruppe (Bien-Zenker und Hanse Haus) und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Partei und aktiver Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.
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