Auch der Islam, der Buddhismus und das Judentum bekennen sich dazu. Ziel ist stets, dass sich die Gläubigen durch das Fasten auf ihren Glauben konzentrieren und damit „ihrem“ Gott näherkommen. Auch alle großen Religionsstifter machten eine Phase des Verzichts durch. Jesus zog sich vor seinem öffentlichen Wirken 40 Tage in die Wüste zurück; Mohammed fastete, bevor ihm der Koran offenbart wurde; und Moses stieg auf den Berg Sinai und fastete 40 Tage, bevor er Gottes Wort empfing.

Daraus ergibt sich aus religiöser Sicht, die bevorstehende „Fastenzeit“ wird stets als eine Hinwendung zu Gott eingeordnet. Wie dann gefastet wird, dass ist von keiner Religion im Detail überliefert. Ob dabei eine streng vegetarische oder gar vegane Ernährung eine besondere Rolle spielt, ist unbekannt. Letztlich spielt das beim Glauben keine besondere Rolle.

Die evangelische Kirche in Hessen hat sich jetzt zu einer besonderen Form des Fastens verstiegen: Fasten für das Klima! Wahrscheinlich hat der zuständige Autor und Pfarrer gerade gelesen, dass Jesus seine Fastenzeit in der Wüste verbracht hat. Dort ist es stets heiß, ein klarer Hinweis auf den Klimawandel und dem gilt auf jeden Fall entgegen zu wirken.

Damit Christen ohne Detailwissen zum Klimaschutz richtig Fasten, hat die Kirche eigens dafür eine Broschüre aufgelegt, mit Hinweisen zur korrekten Ernährung und fehlerfreiem Einkauf. „In dieser Woche prüfe ich meinen Fischkonsum, vermeide es, Fisch und Meerestiere zu essen und lasse mich nicht von Sonderangeboten verführen,“ ist dort wörtlich nachzulesen. Dem ist nicht nur aus christlicher Sicht wohl nichts mehr hinzuzufügen.

Fasten im eigentlich christlichen Sinne, also der Verbindung zu Gott und dem Glauben, das bleibt überdies in der Pressemitteilung gänzlich unerwähnt. Der Begriff „Gott“ taucht in der Mitteilung „So viel Du brauchst“ übrigens überhaupt nicht auf. So gesehen hätte diese Verlautbarung durchaus aus der Feder grüner Lobbyisten, Aktivisten der Klimaszene und ähnlichen Organisationen stammen können. Von einer christlichen Glaubensgemeinschaft wird jedoch ein Glaubensbezug erwartet. Das ist neudeutsch ausgedrückt „die Kernkompetenz“ des Christentums. Und genau dies findet nicht statt. Amen.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (71) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter seine journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Oikos-Gruppe (Bien-Zenker Living- und Hanse Haus) und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2001 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Partei und aktiver Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


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