Für die kleinste Großstadt in Hessen wird schlagartig deutlich: Ein „Einkaufzentrum“ für die Region ist Hanau nicht mehr. Daran ändern sich auch nichts durch die Bemühungen mit der Neugestaltung des Freiheitsplatzes die Stadt wieder zu einem Publikumsmagneten zu machen. Einzig der Wochenmarkt in Hanau ist ein Anziehungspunkt, nicht jedoch die verhältnismäßig zahlreichen Backshops und Telefonläden in seinem Dunstkreis. Leerstehende Geschäfte und eine fehlende Vielfalt im Einzelhandelsangebot führen zu einem Verlust an Attraktivität für Kunden und Besucher. Dadurch kann es zu einem Dominoeffekt kommen, der auch andere Branchen wie Gastronomie und Kultur betrifft.

In seinen „goldenen Zeiten“ gab es in Hanau vier (!!) Kaufhäuser: Hansa resp. Hertie am Freiheitsplatz, Neckermann und Weltkugel in der Hammerstraße und den Kaufhof am Marktplatz. Das Kaufhaussterben in den Innenstädten ist ein Phänomen, das seit einigen Jahren zu beobachten ist. Ursachen hierfür sind vor allem die Zunahme des Online-Handels und die Abnahme der Kaufkraft in vielen Regionen Deutschlands. Auch der demografische Wandel spielt eine Rolle, da ältere Kunden vermehrt auf den Online-Handel setzen und jüngere Kunden oft ein anderes Konsumverhalten haben.

Interessanterweise bleibt der Kaufhof in Aschaffenburg erhalten. Da lohnt sich schon einmal eine ganzheitliche Betrachtung der beiden Innenstädte. Ohne Zweifel bietet die Nachbarstadt Aschaffenburg eine attraktiveres Einkaufserlebnis als Hanau. Das gilt sowohl für die Einzelhandelsstruktur als auch für das gesamte Ambiente „Innenstadt“. Genau das zahlt sich jetzt aus. Ob allerdings langfristig die aktuelle Innenstadtstruktur überlebensfähig ist, wird erst die Zukunft zeigen. Für die Kunden zählt heute beim Einkauf nicht allein die „Bedarfsdeckung“, sondern ein Einkaufserlebnis als Anreiz.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (72) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter seine journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Publizist mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern ist der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" aktiv. Von 1977 bis 2001 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an und war zehn Jahre lang CDU-Fraktionsvorsitzender in Erlensee. Partei und aktiver Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


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