Gewaltpräventionsprojekt PiT-Hessen in Wächtersbach

Wächtersbach
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Noch in diesem Jahr startet an der Friedrich-August-Genth-Schule das Gewaltpräventionsprojekt PiT-Hessen.

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Es dient der Unterstützung des Erziehungsauftrags hessischer Schulen und wendet sich an Schüler/innen des Jahrgangs sieben. PiT (Prävention im Team) ist ein ausschließlich auf Gewaltlosigkeit basierendes Präventionsprogramm, das die dauerhafte Kooperation zwischen Schule, Polizei und Jugendhilfe zur Grundlage seines Handelns macht. Dabei wird auf die gemeinsame Verantwortung unterschiedlicher Professionen gesetzt. Die Mitglieder des Teams, die zuvor in einer mehrtägigen Fortbildung ausgebildet wurden, sind an der Schule als Trainer tätig. Zur Unterstützung steht dem Team ein regelmäßiges Coaching- Angebot zur Verfügung.

Das Pit Team der Friedrich- August- Genth- Schule, bestehend aus Studienrätin Carina Schauermann, Studienrat Thorsten Göttlich, Lehrerin Stefanie Anders, Sozialarbeiterin Michaela Urbanek-Steinberger und dem Dienststellenleiter der Polizeistation Gelnhausen, Andreas Jäger, trainierten letzten Freitag im ersten Durchgang eine zuvor ausgewählte 7. Klasse im gewaltlosen Umgang mit Konflikten im öffentlichen Raum. Öffentlicher Raum heißt hier, Täter/in und Opfer kennen sich nicht. Geplant sind vier weitere Projekttage mit jeweils sechs Stunden. Nicht die Täter, sondern die potentiellen Opfer von Gewalttaten stehen im Mittelpunkt der Arbeit. Die Schüler/innen sollen eine Gewaltsituation möglichst frühzeitig als solche erkennen und die im Training erworbenen gewaltfreien Handlungsoptionen anwenden. Mit Hilfe von Rollenspielen werden die Jugendlichen befähigt Verantwortung gegenüber anderen zu übernehmen, d. h. hinsehen und nicht wegsehen. Erfahrungen der Schüler/innen mit Gewalt im öffentlichen Raum werden in die Trainingsmaßnahmen mit einbezogen. „Hierbei sind die Kinder häufig die Experten. Sie kennen ihr Umfeld im Alltag mit allen sogenannten guten und schlechten Orten“, sagt das PiT-Team übereinstimmend. Dazu erklärt Schulleiter Gerhard Gleis: „Wir wollen das soziale Klima in den Klassen weiter verbessern und die soziale Kompetenz der Schülerinnen und Schüler, ihr Wertebewusstsein und ihre Verantwortung für gefährdete Mitschülerinnen und Mitschüler stärken. Die Jugendlichen müssen darin bestärkt werden, zu unterstützen und nicht wegzusehen“.

2002 wurde in Hessen eine Projektgruppe aus Mitgliedern der Arbeitsgruppe Jugendkriminalität des Landespräventionsrats sowie weiteren, in der Präventionsarbeit erfahrenen Personen gebildet, die den Auftrag hatte, ein hessisches Gewaltpräventionsprogramm zu entwickeln. Die Evaluation durch die Philipps-Universität Marburg 2004, 2007 und 20012 zeigte positive Ergebnisse und führte dazu, das Programm allen Sek I Schulen in Hessen anzubieten. Aktuell besteht hessenweit eine Kooperation mit 94 Schulen. „Die Friedrich- August- Genth- Schule plant für das kommende Schuljahr 2019/20 weitere Durchführungen des Gewaltpräventionsprogrammes für die kommende Jahrgangsstufe 7“, betonte Oberstudienrätin Christiane Edo Ros, die in der Schule für die organisatorische Umsetzung zuständig ist.

 


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