„Friedfertigkeit ist erlernbar"

Wächtersbach
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Anfang Mai besuchten die Schüler der Klassen 9 i und 9 h der Friedrich-August-Genth-Schule Wächtersbach gemeinsam mit ihrer Geschichtslehrerin Oberstudienrätin Tanja Relecker und ihrer Französischlehrerin Oberstudienrätin Gabriele  Benner-Dickert sowie interessierten Eltern und dem pensionierten Kollegen Godehard Goralewski die Gedenkstätten im lothringischen Verdun.

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Gut vorbereitet, nachdem die Schüler in den Wochen zuvor Wandplakate und Referate zu verschiedenen Themen des 1. Weltkrieges und Verduns erarbeitet und präsentiert hatten, begann die Exkursion mit der Besichtigung des Mémorial von Verdun.

Die überarbeitete Ausstellung, die am 22. Februar 2016 zum 100. Jahrestag der Schlacht von Verdun ihre Pforten wiedereröffnet hatte, ermöglicht den Besuchern einen vielschichtigen Einblick in die Kampfhandlungen bei Verdun, das Leben der Soldaten an der Front und in den Schützengräben und die Mechanisierung der Kriegsführung. In den Schülern weckte die Ausstellung über die „Hölle von Verdun“ sowohl Interesse als auch Traurigkeit. So reflektierte eine Schülerin: „Der Besuch der Gedenkstätte war für mich sehr interessant. Teilweise fand ich es sehr traurig und schlimm, wenn man über das Leben der Soldaten nachdenkt.“ Neben dem Blick auf die Soldaten bietet die Ausstellung aber auch die Möglichkeit,  etwas über die Versorgung der Verwundeten, die Familien zu Hause, die Bedeutung der Feldpostbriefe und nicht zuletzt über die von den Soldaten geschriebenen Briefe, die immer ein menschliches Schicksal erlebbar machten, zu erfahren.

Nachdenklich wurde anschließend die Fahrt mit dem Besuch des Fort Douaumont fortgesetzt. Hierbei handelt es sich um einen Teil eines Festungsringes, der Frankreich vor einer deutschen Invasion schützen sollte. Im August 1915 kampflos übergeben, wurde die strategisch wichtige Verteidigungsanlage am 24.10.1916 von den Franzosen zurückerobert. Die Schüler konnten bei der Besichtigung der unterirdischen Gewölbe erahnen, unter welchen widrigen Lebensbedingungen wie Wassermangel, Gestank sowie mangelnde Hygiene die Soldaten dort leben mussten. Die dritte Gedenkstätte, die besucht wurde, war das Beinhaus von Douaumont, das sich mitten auf einem Hügel über das ehemalige Schlachtfeld erhebt. Es besteht aus Turm, Kreuzgang und Kapelle. In den Gruften befinden sich die Gebeine von 130.000 nicht identifizierten deutschen und französischen Soldaten. Ihnen und allen gefallenen Soldaten gedachten die Teilnehmer der Exkursion mit dem Anzünden einer Grabkerze in der Kapelle.

Auf dem unterhalb des Beinhauses liegenden Heeresfriedhof, wo 15.000 Gräber französischer Soldaten das Ausmaß dieses Krieges nur ansatzweise erahnen lassen, verlasen zwei Schülerinnen Soldatenbriefe u.a. von Franz Marc, Offizieren und jungen Soldaten. Die Schüleräußerung „Ich fand vor allem das Beinhaus sehr interessant. Insgesamt war es aber auch traurig“, spiegelt sehr gut die Empfindungen über das, was die Schüler an diesem Tagerlebt haben, wider. Der Ausflug endete mit der Besichtigung und dem Referatsbeitrag über die Kathedrale Notre Dame von Verdun. Die im 10. Jahrhundert gebaute Kathedrale, die die drei Stilelemente Romanik, Gotik und Barock verbindet, bot einen gelungenen Anlass, sich von Verdun und seiner Geschichte zu verabschieden. Am Ende urteilte eine Teilnehmerin: „Der Besuch der Gedenkstätte Verdun war berührend, da ich die Auswirkungen des Krieges nie so vor Augen hatte wie hier in Verdun.“ Vielleicht ist es eine gute Möglichkeit, über das Erfahren und Verstehen des Leids durch Kriege die Friedfertigkeit für die Zukunft durch uns zu wahren.


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