1. Hanauer THC: Weibliche U16 ist Deutscher Vizemeister im Hallenhockey

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Es war ein Wochenende voller Hallenhockey-Action und Drama, als die Weibliche U16 des 1. Hanauer THC zu den Deutschen Hallenhockeymeisterschaften in Düsseldorf antrat. Die Hanauer Mädchen reisten als Zweiter der Süddeutschen Meisterschaften an und waren bereit, alles zu geben, um beim Kampf um den Titel mitzuspielen. Doch schon am frühen Freitagmittag kam die Hiobsbotschaft: Santiago Fuentes, Erfolgstrainer der WU16 und Architekt des erfolgreichsten Hanauer Teams, meldete sich krank.



Wie genau vor einem Jahr sollte er seinen Geburtstag wieder mit Fieber und Schmerzen im Bett verbringen. Die Mannschaft, die mit der Qualifikation zur DM bereits bewiesen hatte, dass sie zu den Top 8 Teams Deutschlands gehört, wurde nun von Trainerin Liz Meneghello de Abreu und dem Spielerinnenvater Björn Emmerling betreut.

In der Halle des Düsseldorfer SC war es eng und laut, aber genauso eine Stimmung wünscht man sich bei einer Deutschen Endrunde. Die Spielerinnen und ihre Fans bildeten eine entschlossene Einheit, die jede gegnerische Mannschaft einschüchtern konnte. Und selbst die Sonne hatte beschlossen, an diesem Wochenende in Düsseldorf zu erscheinen und die Mädels des Hanauer THC zu unterstützen. Es war einfach ein unvergessliches Wochenende, das noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Und das nicht nur wegen der unfassbaren Stimmung. Die Mädels spielten großartig und kämpften hart, um sich gegen Deutschlands Top Teams bis ins Finale zu spielen. Dort trafen sie auf das überragende Team des Harvestehuder THC, das am Ende den Sieg errang. Aber die Hanauerinnen haben sich zu keinem Zeitpunkt unterkriegen lassen und haben bis zum Schluss alles gegeben. Sie wurden Deutscher Vizemeister, und waren damit nicht nur „Best of the Rest“, sondern auch das Best of the Best in den Herzen ihrer Fans.

Erstes Gruppenspiel gegen den Harvestehuder THC

Es war der Samstagmorgen, die Sonne strahlte und die Stimmung im Hanauer Lager war hoch. Die Mädels der WU16 waren bereit für ihr erstes Gruppenspiel gegen den Nordostdeutschen Champion, den Harvestehuder THC. Doch mit Vorfreude kam auch der Respekt, denn der HTHC war nicht nur ein harter Brocken, sondern auch der Topfavorit auf den Titel.

In der Videobesprechung am Morgen wurde den Hanauerinnen schnell klar, dass sie es mit einem Gegner von höchster Qualität zu tun haben. Doch das hinderte sie nicht daran, mit voller Power ins Spiel zu starten. Die Abwehr stand stabil und diszipliniert, aber der HTHC spielte bärenstark auf und erzielte früh das erste Tor. Trotz knallharter Defence konnte der HTHC noch zwei Treffer nachlegen, ehe Hanau durch einen feinen Konter durch Lena Reiche zum zwischenzeitlichen 3:1 verkürzte. Die aufkeimende Hoffnung hielt allerdings nicht lange an, kurz vor der Halbzeitpause verwandelte der HTHC eine Strafecke und erhöhte damit auf 4:1.

Nach der Halbzeitpause legten die Hanauerinnen mutiger los, entwickelten eine Druckphase und erspielten sich eine kurze Ecke. Leider konnten die Mädels sie nicht nutzen und verkürzen, sondern mussten erleben dass der HTHC noch zwei weitere Treffer erzielte. Am Ende stand ein verdienter 6:1 Sieg für den HTHC auf der Anzeigetafel.

Trotz der Niederlage zeigte sich jedoch, dass die Hanauer Mädels sich teurer verkauften, als viele Beobachter erwartet hatten. Sie kämpften bis zum Schluss und ließen den HTHC nicht immer so frei aufspielen. Der Gruppensieg in der starken Gruppe A mag zwar schwer zu erreichen sein, aber die Hanauerinnen hatten bewiesen, dass sie sich nicht so leicht geschlagen geben werden.

Insgesamt war es ein hochklassiges und emotionales Spiel, das die Zuschauer auf den Rängen begeisterte. Für die Mädels aus Hanau das erste Mal auf einer Deutschen Meisterschaft. Und wer weiß, vielleicht wartet im nächsten Spiel ja schon der erste Sieg.

Zweites Gruppenspiel gegen Eintracht Braunschweig.

Es war der perfekte Samstagnachmittag für die Hanauer Mädels, die sich in einem wahren Endspiel gegen Eintracht Braunschweig behaupten mussten, um den zweiten Tabellenplatz in Gruppe A erreichen zu können. Es fühlte sich an wie ein echtes K.o.-Spiel, voller Drama und Spannung. Die Luft war elektrisiert und die Mädels waren heiß darauf, zu zeigen, was sie drauf hatten.

Und wie! Die Hanauerinnen begannen druckvoll und ließen keine Zweifel aufkommen, wer hier das Kommando hatte. Sie spielten sicher aus der Abwehr heraus und erspielten sich Chance um Chance. Es war nur eine Frage der Zeit, bis das erste Tor fallen würde. Und tatsächlich, in der 5. Minute war es Jenny Goldberg, die das Runde im Eckigen versenkte. Ein verdienter Führungstreffer!

Aber Hanau ruhte sich nicht auf ihren Lorbeeren aus. Sie drückten weiter und kämpften um jeden Ball. Leider blieb der nächste Treffer aus und so kam es, dass eine strittige Ecke kurz vor der Halbzeitpause zum Ausgleich führte. Doch das motivierte die Hanauer Mädels nur umso mehr. Sie kamen aus der Pause zurück und gaben direkt Vollgas. Eine Ecke nur 40 Sekunden nach Wiederanpfiff führte zu einem Siebenmeter, den Lena Reiche eiskalt verwandelte. Hanau wieder in Führung!

Doch dann wurde es kurios. Ein langer Ball der Braunschweigerinnen durch den Kreis, ein Pfosten, ein glücklicher Abpraller und ein Abstauber, der zum 2:2 Ausgleich führte. Hanau gab wieder nicht auf. Die Mädels spielten weiter ihr bestes Hockey und drückten Braunschweig in die Abwehr. Und dann, mit nur noch 90 Sekunden auf der Uhr, passierte es: ein Rechtsangriff führte zu einer guten Kreissituation und die Braunschweiger Verteidigerin konnte nur noch durch ein Foul retten. Erneut Siebenmeter! Erneut übernahm Lena Reiche die Verantwortung und verwandelte erneut links unten, dieses Mal mit etwas Glück. Der Jubel kannte nach Schlusspfiff keine Grenzen, denn Hanau hatte das Drittplatzierte Team der Nordostdeutschen Meisterschaft geschlagen und sich alle Chancen auf das Halbfinale offen gehalten.

Drittes Gruppenspiel gegen den Gastgeber Düsseldorfer SC

Das dritte Gruppenspiel gegen die Gastgeberinnen vom Düsseldorfer SC versprach Hochspannung pur! Der Reporter im Videostream, durch den auch die zu Hause gebliebenen Fans die Spiele ihrer Teams verfolgen konnten, erklärte die Ausgangslage: Sieg für Düsseldorf und sie sind im Halbfinale, Unentschieden oder Sieg für Hanau und Hanau wäre durch! Die Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt und die Fans fieberten mit ihren Teams mit. Die Spielerinnen von Hanau waren bestens eingestellt und setzten die Gegnerinnen von Beginn an unter Druck. Das zahlte sich bereits in der 4. Spielminute aus, als Luna Tuncay einen Konter über Svea Mertens und Lilly Emmerling im Tor unterbrachte und die Hanauer Fans die Halle zum Beben brachten.

Auch in der Folgezeit ergaben sich Chancen auf beiden Seiten, ohne jedoch zwingend Torgefahr hervorzurufen. Dann kam es Mitte der ersten Halbzeit zu einer kuriosen Situation: Düsseldorf konnte sich aus dem Pressing der Hanauerinnen befreien und stürmte auf den Hanauer Kreis zu. Fritzi Veit im Hanauer Tor konnte zwar den Zweikampf mit der Stürmerin gewinnen, berührte aber anscheinend den Ball mit dem Kicker außerhalb des Kreises. Laut Regelwerk entschied der Schiedsrichter auf kurze Ecke für Düsseldorf und zeigte der Hanauer Torfrau eine gelbe Karte. Düsseldorf ließ sich die Chance nicht entgehen. Ausgleich.

Zur Halbzeitpause stand es dann 1:1 und die Hanauer schwor ihr Team noch einmal auf die letzten 15 Minuten der Gruppenphase ein. Die zweite Halbzeit begann mit einer Druckphase der Düsseldorferinnen, die unbedingt einen Sieg zum Weiterkommen brauchten. Doch Hanau konterte immer wieder gefährlich, beide Teams konnten aber die starken Torfrauen nicht überwinden. Fünf Minuten vor Spielende dann die Erlösung für Hanau: Jenny Goldberg eroberte den Ball am eigenen Kreis und spielte einen starken Steilpass auf Svea Mertens, die mit einem strammen Flachschuss das 2:1 für Hanau erzielte. Vorentscheidung? Nicht ganz: Zwei Minuten vor dem Ende gelang Düsseldorf noch der Ausgleich durch eine kurze Ecke. Unter frenetischem Anfeuern der fairen Zuschauer ging es noch hin und her, aber Hanau ließ kein weiteres Gegentor mehr zu und stand somit im Halbfinale. Die Spielerinnen konnten ihr Glück kaum fassen – hatten ihnen ihre Trainer doch „vergessen“ zu sagen, dass bereits ein Unentschieden für das Erreichen des Halbfinales ausreicht.

So standen die Hanauer U16 Mädchen verdient im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft, in dem es am Sonntagmorgen zu einer Wiederauflage des Finals um die Süddeutsche Meisterschaft kommen sollte. Der Mannheimer HC setzte sich in Gruppe B als Tabellenerster durch.

Sonntag, 11 Uhr, Halbfinale gegen den Mannheimer HC

Am Sonntagmorgen um 11 Uhr hieß es für die Hanauerinnen: Auf zum Halbfinale gegen den Mannheimer HC! Nachdem der Harvestehuder THC im ersten Halbfinalspiel den UHC aus Hamburg abgefertigt hatte, war es nun Zeit für die besten Teams aus dem Süden Deutschlands, um den einen freien Platz im Finale zu kämpfen. Die Mannheimerinnen hatten immerhin sechs Spielerinnen im Kader, die schon Erfahrung in U16 Länderspielen gesammelt hatten und galten somit als Favorit. Doch die Hanauerinnen ließen sich davon nicht einschüchtern und starteten direkt mit viel Druck. Bereits in der ersten Minute erspielten sie sich eine kurze Ecke heraus, die Caro Eschmann eiskalt zum 1:0 verwandelte – und das gegen den vermeintlichen Überflieger! Die Zuschauer waren sprachlos.

Das Spiel bekam so von Anfang an eine besondere Brisanz, denn Mannheim stand unter Handlungszwang. Hanau blieb mutig und spielte aus einer bombenfesten Verteidigung heraus abwechselnd Pressing und Raumdeckung. Mannheim konnte erst in der siebten Minute mit einem schönen Angriff ausgleichen, biss sich aber weiterhin an den diszipliniert verteidigenden Hanauerinnen die Zähne aus. Die wenigen Chancen auf beiden Seiten konnten nicht verwertet werden, und so ging es mit einem 1:1 in die Halbzeit.

Man merkte, dass sich die beiden Mannschaften bereits sehr gut kannten, denn auch in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit war auf beiden Seiten wenig zu holen. Für viele Zuschauer war es überraschend, dass Hanau nicht die schwächere Mannschaft war, sondern auf Augenhöhe mit Mannheim spielte. Nach vier Minuten erhielt eine Mannheimer Spielerin nach einem harten Stockfoul eine grüne Karte und musste für eine Minute auf der Strafbank Platz nehmen. Hanau nutzte die Überzahl und konnte durch eine starke Kombination über Jenny Goldberg, Svea Mertens und Luna Tuncay in Führung gehen. Die Halle tobte, und die Hanauer Mädels hatten sich in die Herzen der Zuschauer gespielt.

Mannheim erhöhte nun den Druck und kam zu Torchancen, doch Hanau konnte durch eine starke Abwehrleistung um Torhüterin Klara Schauer die Führung verteidigen. Nur bei einer kurzen Ecke konnten die Mannheimerinnen die Torfrau überwinden, aber Caro Eschmann bewies eine unglaubliche Rettungstat auf der Torlinie und verhinderte somit den Ausgleich. Die Zeit lief für Hanau, und immer wieder hatten sie gefährliche Konter, um die Vorentscheidung zu erzwingen. Zwei Minuten vor Schluss gab es dann noch ein Schreckmoment. Der Ball war nach erneut starkem Mannheimer Rechtsangriff im Hanauer Tor. Doch der Schiedsrichter erkannte in der vorangegangenen Spielsituation einen Regelverstoß und das Tor wurde nicht gegeben.

Die letzten Zwei Minuten waren reiner Wille. Die Kräfte auf beiden Seiten ließen nach, Hanau gab alles, ließ nichts mehr zu und konnte nach Abpfiff den Sieg hemmungslos feiern. Fans und Spielerinnen lagen sich in den Armen – Hanau im Finale.

Sonntag, 14:30 Uhr, Finale gegen den Harvestehuder THC

Zwei Mal HTHC im Finale, Top 2 von Deutschland: auf der einen Seite die Schwarz-Gelben vom Harvestehuder THC, auf der anderen Seite die Grün-Weißen vom Hanauer THC. Die Halle war bis zum allerletzten Platz gefüllt und jubelte den Spielerinnen beider Teams bereits beim Einlaufen mit den kleinen Nachwuchshockeyspielern an der Hand frenetisch zu. Die Mannschaften stellten sich zur Vorstellung der Spielerinnen auf und die Nationalhymne wurde gespielt. In diesem Moment hätte jeder gerne in den Schuhen der 24 Mädchen gesteckt. Das Finale um die Deutsche Meisterschaft – ein absoluter Traum!

Die Mädels vom Harvestehuder THC gingen favorisiert ins Spiel, waren sie doch ungeschlagen und mit lediglich 2 Gegentoren in das Finale durchmarschiert. Hanau hatte es dagegen etwas schwerer gehabt, stand aber war nicht weniger verdient im Finale. Die Halle war bereitet, es konnte losgehen, Anpfiff.

Hamburg hatte Anstoß und startete direkt mit einer tollen Kombination. Obwohl Hanau wieder gut verteidigte, schafften es die Hamburgerinnen über rechts in den Kreis und verwandelten den folgenden Querpass zum 1:0. Was für ein Start. Die Mädels aus Hanau ließen aber den Kopf nicht hängen, wusste man doch, dass so etwas passieren kann. Doch der HTHC aus Hamburg machte kuragiert weiter und konnte auch mit dem Hanauer Pressing gut umgehen. So erhöhten sie nach drei Minuten bereits auf 2:0. Doch Hanau steckte immer noch nicht auf, und so erspielte man sich in der 7. Spielminute die erste Ecke. Leider scheiterte Hanau an der starken Hamburger Torfrau, die die Ecke richtig gut abläuft. Hanau blieb zunächst am Drücker, schaffte es aber nicht, daraus Profit zu schlagen. Mit den dann folgenden 3:0 und 4:0 in der 9. und 13. Spielminute konnte man dann schon von einer Vorentscheidung reden. Mit diesem Spielstand ging es auch in die Halbzeit.

In der zweiten Halbzeit sah man dann eine Hanauer Mannschaft, die ihre letzten Kräfte mobilisierte. Es wurde ständig Druck ausgeübt, Harvestehude wurden kein Zentimeter auf dem Platz überlassen, es wurde kombiniert, es wurden Chancen erarbeitet, Ecken und Siebenmeter geschossen, aber die gelbe Kugel sollte an diesem Tag nicht den Weg in das Hamburger Tor finden. Etwas Pech und ein starker Gegner mit einer herausragenden Torfrau ließen heute nicht mehr zu. So konnte Harvestehude durch einen schön herausgespielten Konter noch auf das Endergebnis von 5:0 stellen. Die Hanauer Mädels hatten sich aber teurer verkauft als es das Ergebnis hergibt und auch in diesem Spiel wieder gezeigt, dass sie verdient im Finale gestanden hatten.

Nach dem Abpfiff wurden die Mädels von ihren Fans lautstark gefeiert, und auch wenn die Enttäuschung über die Niederlage groß war, konnten die letzten Tränen schnell getrocknet werden. Denn eins stand fest: Die Mädchen aus Hanau waren in dieser Hallensaison die zweitbeste Mannschaft Deutschlands. Vielleicht haben sie es noch gar nicht realisiert, aber gegen nur zwei Teams in der Saison zu verlieren und im Finale zu stehen, ist schon eine beeindruckende Leistung. Und wer weiß, vielleicht ist nächstes Jahr die Hand am Wimpel. Aber eins ist sicher: Die Hanauer Mädels haben sich in die Herzen ihrer Fans gespielt und bewiesen, dass sie nicht nur tolle Hockeyspielerinnen, sondern auch echte Kämpferinnen sind.

Für Hanau spielten: Carolin Eschmann, Luna Tuncay, Svea Mertens, Lea Bedel, Lena Reiche, Lilly Emmerling, Silja Weber, Friedericke Veit (T), Jennifer Goldberg, Cira Wschiansky, Mia Behrmann und Klara Schauer (T), Santi Fuentes (Trainer), Liz Meneghello de Abreu (Trainerin), Julia Emmerling (Betreuerin).

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