Heckenschnitt-BHKW für Kommunen und Firmen?

Wetterau
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Vor einem Jahr war der LEADER-Arbeitskreis „Energie und Mobilität“ in Bad Vilbel auf dem Dottenfelder Hof, um ein spezielles Blockheizkraftwerk (Holzgas-BHKW) in Betrieb zu nehmen.



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Das Besondere dabei war der Brennstoff, nämlich Heckenschnitte und Kleinholzreste. Deren Entsorgung ist auch wieder aktuell, denn in der Region kann man richtige Berge von dünnen Ästen und Zweigen sehen, die teilweise auf den Abtransport mit hohen Kosten warten.

Deshalb erkundigte sich nun der LEADER-AK wieder vor Ort nach den Betriebsergebnissen nach einem Jahr und den sog. „Kinderkrankheiten“. Dies alles erläuterte Ansgar Vortmann vom Dottenfelder Hof und er sagte: „Vor einem halben Jahr wäre ich mit einer Weiterempfehlung vorsichtig gewesen, aber jetzt nach 12 Monaten würde ich trotz der weiteren permanenten Betreuungsarbeit die Technik als zukunftsweisend empfehlen“. Er stellte dann engagiert Startprobleme wie Kondensat an Ventilen oder die Unterbrechungen alle 3 Wochen wegen notwendiger Ölwechsel dar. Aber die von Vortmann vorgetragenen Lösungen aller Probleme waren beeindruckend. So verklumpte z.B. Schlacke den Rost, was aber durch eine genaue Veränderung der Roststangenabstände gelöst werden konnte. Optimal konnte auch im Sommer die entstehende Wärme für das notwendige Warmwasser bei der Käseproduktion genutzt werden. Hierzu der LEADER-AK-Sprecher Diethardt Stamm: „Um das Thema voranzubringen, muss man an anderen Wetterauer Standorten ergänzende Ideen für den Sommerbetrieb einbringen. Das kann die Umwandlung in Kälte über Absorptionskältemaschinen z.B. in Krankenhäusern sein oder Holz- und Getreidetrocknung wenn Kommunen mit Landwirten zusammen arbeiten“.

Wie bei allen größeren Heizungsanlagen zeigte sich auch deutlich die Notwendigkeit, dass z.B. geschulte Hausmeister sich insbesondere in der Startphase solcher Spezial-BHKW`s um eine regelmäßige Wartung kümmern. Dann seien solche Projekte aber ökologisch und ökonomisch sinnvoll. Abschließend wies Bernd-Uwe Domes von der Wetterauer Wirtschaftsförderung darauf hin, dass jetzt auf dem Dottenfelder Hof im Rahmen einer Masterarbeit, die von der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) durchgeführt wird, auch noch Analysen über Details des Trocknungscontainers oder den Abkühlungsprozess des ausgetragenen Kondensats zu erwarten sind. „Wir werden diese Technik im Auge behalten und geeignete Einsatzfelder im betrieblichen und kommunalen Bereich prüfen“, sagte Domes.

Foto: Ansgar Vortmann vom Dottenfelder Hof im BHKW-Container.

Bildrechte: Wirtschaftsförderung Wetterau


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