Erweiterung des Radwegenetzes für den Alltagsverkehr

Wetterau
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„Für manche Wege kann das Fahrrad eine sehr gute Alternative zum Auto darstellen, auch wenn es dieses nicht vollständig ersetzen kann.“



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Kreisbeigeordneter Matthias Walther sieht noch viel Potential beim Radverkehr in der Wetterau. Den dürfe man nicht nur aus touristischer und sportlicher Sicht betrachten. „Gerade im Alltagsbereich für den Weg zur Schule, zur Arbeit oder zum Einkauf gilt es, den häufigeren Wechsel auf’s Rad zu erleichtern.“ Die Förderung des Radwegeverkehrs hat in der Wetterau eine lange Tradition. Schon 1993 hat das Büro Cooperative die erste Radwegekonzeption für den Wetteraukreis erstellt. 2005 erfolgte die erste Fortschreibung, jetzt wurde die zweite Fortschreibung vorgestellt.

Ergebnis: Es gibt fast 1.200 Kilometer ausgeschilderte Radwege in der Wetterau. Mehrheitlich sind dies Wirtschaftswege für die Landwirtschaft und nur selten direkte Verbindungen, sie dienen Landwirtschaft und Radverkehr gleichermaßen. Zu Erntezeiten muss damit gerechnet werden, dass die Wege verschmutzt sind. Im Ostkreis kommen zum Teil noch ungünstige Verkehrsführungen für Radfahrer durch die landschaftlich gegebenen Steigungen hinzu.

Schwerpunkt Alltagsverkehr

Als Eldorado für Freizeitradler ist der Wetteraukreis längst bekannt mit einer Vielzahl von Themenwegen, von den Kelten über den Limes bis hin zu Routen, die mittelalterliche Bauwerke beinhalten. Der Schwerpunkt des Radverkehrsplans des Wetteraukreises soll allerdings der Alltagsverkehr sein. „Um das Fahrrad als alternatives Verkehrsmittel zum Auto zu entwickeln, brauchen wir sichere und direkte Verbindungen sowie einen höheren Stellenwert des Radverkehrs bei der Schaffung und Neugestaltung der Verkehrswege“, betont Kreisbeigeordneter Matthias Walther.

Die Aufgabenstellung für das Planungsbüro Cooperative war, Ziele für den Alltagsradverkehr zu identifizieren und nach ihrer Relevanz zu bewerten. Dabei wurden der Anschluss von Ortsteilen an die Kernstadt bzw. Kerngemeinde, die Verbindung von Ortsteilen, der Zugang zu Bahnhöfen, die Verbindung zu weiterbildenden Schulen, zu Gewerbegebieten und für Pendler auch Ziele jenseits der Kreisgrenzen betrachtet.

Außerdem wurden je nach Bedarf Haupt- und Nebenrouten identifiziert und die entsprechenden Netzlücken grafisch dargestellt. In einem Maßnahmenkatalog wurden erforderliche Netzverbesserungen und Lückenschlüsse aufgelistet. Die Hälfte davon entfällt auf Bund und Land, die andere Hälfte auf den Wetteraukreis und seine Kommunen.

Dr. Wulf Rüthrich vom Büro Cooperative hat sämtliche einzelnen Schwachstellen im Radroutennetz aufgelistet. Diese reichen von zu schmalen Radwegen, der Nutzung der Straße durch die Radfahrer, der gemeinsamen Nutzung von Wegen mit Fußgängern bis zu schlechten oder gar sehr schlechten Belägen und Fahrbahnschäden.

Walther: „Mängelliste soll Antrieb sein“

„Es gibt noch viel zu tun und die Liste der Mängel sollte uns nicht frustrieren, sondern Antrieb sein, sukzessive noch bessere Rahmenbedingungen für Radfahrerinnen und Radfahrer im Wetteraukreis zu schaffen. Mit diesem Ansatz wollen wir jetzt in die Gespräche mit den Kommunen und anderen Beteiligten gehen, um die Radwegesituation zu verbessern“, so Kreisbeigeordneter Matthias Walther.

Foto: Christian Sperling (Fachbereichsleiter Regionalentwicklung und Umwelt), Volker Matthesius (Fachstellenleiter Strukturförderung), Dr. Wulf Rüthrich (Büro Cooperative), Peter Hünner (Fachstelle Strukturförderung) und Matthias Walther (Kreisbeigeordneter des Wetteraukreises).


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