Mobilfunklöcher müssen gestopft werden

Wetterau
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Die aktuelle Corona-Krise machte deutlich, wie wichtig eine gute Mobilfunkversorgung ist.



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„Gerade wenn Menschen sich nicht mehr von Angesicht zu Angesicht treffen können, sondern auf die digitalen Medien ausweichen müssen, wird für jeden Einzelnen deutlich, wie sehr die Mobilfunkversorgung schon zur unverzichtbaren Infrastruktur gehört“, sagte Kreisbeigeordneter Matthias Walther.

Kreisbeigeordneter Matthias Walther ist Dezernent für Kreisentwicklung und will die Löcher in der Mobilfunkversorgung im Wetteraukreis dauerhaft stopfen. Um die tatsächliche Netzabdeckung zu kennen, reicht es allerdings nicht, sich auf die bestehenden Informationen, wie etwa Netzkarten der Mobilfunkanbieter oder den Breitbandatlas der Bundesnetzagentur, zu verlassen. Diese basieren häufig auf Simulationsberechnungen und erfassen keineswegs alle Schwachstellen oder gar Funklöcher.

Müllfahrzeuge sammeln Daten zur Signalstärke

Der Wetteraukreis war im vergangenen Jahr einer der ersten Landkreise, die in einem Modellversuch flächendeckend nach weißen Flecken gesucht hat. „Wir haben in Kooperationen mit der Firma Weisgerber den Modellversuch gestartet. Weisgerber sammelt in 23 der 25 Wetterauer Kommunen den gelben Sack ein. In den Müllfahrzeugen wurden entsprechende Messgeräte installiert, die permanent die Signalstärke aller Netzbetreiber erfasst. Die Messdaten werden dann sofort an eine Analyse-Cloud übermittelt, automatisch ausgewertet und auf einer Netzkarte online sichtbar gemacht. So lässt sich dann mit wenigen Klicks sehen, welcher Netzbetreiber in welchem Mobilfunkstandard, 2G, 3G oder 4G, und an welchen Orten seine Stärken und Schwächen hat.

Weil der erste Modellversuch nur über vier Wochen stattfinden konnte, wurde im zweiten Halbjahr 2019 eine zweite Erfassung gemacht“, erläutert Walther. Jetzt hat Steffen Weicker, Fahrer des Kreisbeigeordneten Matthias Walther, gemeinsam mit einem Kollegen die letzten weißen Flecken in einem Dienstwagen der Kreisverwaltung abgefahren. In Bad Vilbel und Bad Nauheim war er in den letzten Tagen unterwegs und nutzte die ruhige Verkehrslage in Zeiten von Corona. „Allerdings wurde ich auch mitunter kritisch beäugt, wenn ich die verschiedenen Sackgassen hoch- und runtergefahren bin. Wer weiß, was da die Leute geglaubt haben“, berichtet Steffen Weicker.

„Jetzt jedenfalls sind alle Daten erfasst und es wird deutlich, dass über alle Netze und Anbieter hinweg die Funkabdeckung im Wetteraukreis ziemlich gut ist“, sagt Kreisbeigeordneter Matthias Walther. Einige Standorte mussten allerdings deutlich ertüchtigt werden. Es handelt sich hier u.a. um

  • den Büdinger Stadtteil Dudenrod und Umgebung,
  • den Kreuzungsbereich zwischen der Landesstraße 3188 und 3189 (Florstädter Kreuz),
  • den Butzbacher Stadtteil Hausen-Oes,
  • die Niddaer Stadtteile Michelnau, Ober-Lais, Fauerbach und vor allem entlang der Landesstraße 3185 und
  • Teile der Ober-Mörlener Ortsteile Langenhain-Ziegenberg.

Darüber hinaus gibt es bei den einzelnen Netzbetreibern Defizite. Während T-Online flächendeckend relativ gut funktioniert, gibt es bei den Anbietern Vodafon und Telefonica, deren Netz auch Discountern genutzt wird, Schwächen, insbesondere im Bereich Nidda, Gedern und Hirzenhain.

„Wir werden demnächst die Informationen über die Netzstärken an die Kommunen weitergeben, um dann gemeinsam wiederum mit den Netzbetreibern in Verhandlungen über die Verbesserung des Netzes, etwa durch den Bau zusätzlicher Funkmasten zu treten. Eine weitere Hoffnung besteht darin, dass Masten verstärktgemeinsam genutzt werden könnten. Die Deutsche Telekom und Vodafon haben dies angekündigt. Darüber hinaus gibt es Planungen des Landes, mit einem Investitionsprogramm die Kommunen beim Bau solcher Masten zu unterstützen“, berichtet Kreisbeigeordneter Matthias Walther.

Foto: Kreisbeigeordneter Matthias Walther mit Steffen Weicker, der die letzten weißen Flecken im Wetteraukreis noch einmal abgefahren hat.


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