VORSPRUNG ### Nachrichten aus der Region Main-Kinzig ### Die Schulen haben geschlossen, Schüler wie Eltern geraten teilweise an ihre Grenzen und merken wie schön Unterricht im geregelten Schulalltag eigentlich ist.
Eins steht fest: Irgendwie muss der Unterricht wenigstens zum Teil weiter gehen. Das ermöglicht nun mit umfangreichen neuen Funktionen das Medienzentrum des Wetteraukreises. „Damit eröffnen wir den Schulen Möglichkeiten, einen neuen digitalen Unterrichtsstandard einzuführen“, erläutert Landrat und Schuldezernent Jan Weckler.
Das Medienzentrum des Wetteraukreises ist Teil der neuen Fachstelle „Schul-IT und Medienzentrum“. Mit Katja Müller-Lind als neuer Leitung wurde auch frischer Wind in die Abteilung gebracht. Die Fachstelle wurde Ende letzten Jahres ins Leben gerufen. Dabei hat der Wetteraukreis eine Vereinbarung über die Leitung des Medienzentrums mit dem Land Hessen über das Staatliche Schulamt getroffen. Die Personalverantwortung wurde dabei erstmals auf den Wetteraukreis übertragen. In der Vergangenheit wurde das Medienzentrum stets von Lehrkräften in den Diensten des Landes geleitet. „Gerade in der Corona-Krise kommen sich Medienzentrum und Schulen deutlich näher“, betonen Weckler und Müller-Lind. „Wir haben viele multimediale und digitale Möglichkeiten, die während des normalen Schulalltags weniger genutzt werden.“
Zu den Aufgaben der studierten Medieninformatikerin Katja Müller-Lind zählen unter anderem die Organisation medienpädagogischer Fortbildungsveranstaltungen, die Beratung und Unterstützung von Schulen beim Einsatz von Medien und Informationstechnologie sowie bei der Entwicklung von Medienbildungskonzepten. Auch die Beratung des Staatlichen Schulamts zu IT-Ausstattung, schulischen Netzwerken, Lernplattformen, Homepages von Schulen oder zur Nutzung neuer Medien gehört zu den Aufgaben.
Eine der größten Herausforderungen der aktuellen Zeit während der Schulschließungen ist aber, die Lernplattform www.wtkedu.de aufrecht zu erhalten. „Derzeit beraten wir die Schulen dahingehend, wie sie die Plattform für ihren Unterricht aus der Ferne nutzen können, geben Hilfestellungen zu allen technischen Fragen der Bedienung und kümmern uns mit unserem Dienstleister DigiOnline GmbH ausgiebig um die Stabilität und Leistungsfähigkeit von wtkedu“, betont Katja Müller-Lind. Wtkedu ist seit 2011 als Lernmanagementsystem des Medienzentrums Wetteraukreis im Einsatz. Damit war der Kreis schon damals ein Vorreiter der digitalen Möglichkeiten für Schulen. Nachdem viele Online-Lernplattformen deutschlandweit mit den Schulschließungen durch die Corona-Krise vor vier Wochen zusammenbrachen, war wtkedu nach nur drei Tagen wieder stabil und läuft bis heute trotz täglich hoher Zugriffszahlen in einer hervorragenden Performance.
Zudem wurden ganz neue Funktionen implementiert. So kann ab sofort auch ein Web-Konferenz-Tool den Lehrkräften für ihren Unterricht zur Verfügung gestellt werden. Dieses Web-Konferenz-Tool wurde extra für Online-Unterricht entwickelt und ist natürlich auch datenschutzkonform. Außerdem seien verschiedene pädagogische Möglichkeiten für Lehrkräfte gegeben, wie zum Beispiel die Meldung eines Schülers zu aktivieren, um somit ein Reinreden von mehreren Schülern gleichzeitig verhindern zu können. Eine Whiteboard- und Präsentationsfunktion stehen ebenfalls zur Verfügung und ermöglichen einen fachgerechten Unterricht mit eigenem Material per Screensharing und dem Schreiben auf einer digitalen Tafeloberfläche.
„Mit den digitalen Unterrichtsmöglichkeiten über wtkedu haben wir auch bei Wiederaufnahme des Schulalltags sehr gute Ausgangsbedingungen. Und der Ausbau der IT-Infrastruktur wird in den kommenden Jahren wie geplant weiter vonstattengehen“, stellt Landrat Jan Weckler abschließend fest.
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