Was sind die Anforderungen an zukünftige Gewerbegebiete und welche Rolle kommt den Planungsämtern und den Wirtschaftsförderungen zu?

Diesen und weiteren Fragen gingen am 21.Oktober die Industrie- und Handelskammern (IHKs) Gießen-Friedberg und Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern im Rahmen des gemeinsam organisierten Bauamtsleitertreffens 2021 nach. Mit über 20 Teilnehmern waren sehr viele Bauamtsleiter und Wirtschaftsförderer aus den Kommunen beider IHK-Bezirke am virtuellen Treffen aktiv dabei.

Frank Schlegelmilch vom Büro „BPW Stadtplanung“ aus Bremen zeigte mit seinem Vortrag zum Thema „Gewerbegebiete im Bestand zukunftsfähig entwickeln“ anhand der Ergebnisse eines bundesweiten Forschungsprojekts den Sanierungsbedarf in älteren Gewerbegebieten auf. Schon jetzt würden sich, aufgrund jahrelanger Vernachlässigung, zahlreiche städtebauliche, infrastrukturelle und nutzungstechnische Problemlagen offenbaren. Es sei ein überfälliger Mangel zu beheben. Schlegelmilch riet, sich die Niederlande zum Vorbild zunehmen.

Dort sei das Thema der Sanierungsbedürftigkeit älterer Gewerbegebiete bereits in den 1990er Jahren erkannt und durch langjährige Sanierungsprogramme angegangen worden. In Zeiten zunehmender Flächenknappheit und Flächensparziele wird die Notwendigkeit einer nachhaltigen Weiterentwicklung von Bestandsgewerbegebieten nun auch für Deutschland betont. Die Zusammenarbeit von Stadtplanung und Wirtschaftsförderung sowie die Beteiligung der Kommunalpolitik, der Unternehmen und Verbänden, wie der IHK, bilde dafür das Fundament. Ein wichtiger Erfolgsfaktor kann die Initiierung eines aktiven Gebietsmanagement sein, das für kleinere Städte und Gemeinden auch interkommunal denkbar wäre.

Wie Neuausweisungen zukünftig möglichst nachhaltig entwickelt werden können, wurde im zweiten Vortrag anhand des interkommunalen Gewerbeparks Oberhessen dargestellt. Im Vortrag „grün, nachhaltig, zukunftsfähig der Interkommunale Gewerbepark in Nidda entsteht“ zeigten Hans-Peter Seum, Bürgermeister der Stadt Nidda, und Bernd-Uwe Domes, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Wetterau, auf, wie in einem partizipativen Prozess unter Mitwirkung mehrerer Kommunen ein Gewerbepark für die Ansiedlung von innovativen und nachhaltigen Unternehmen entstehen soll.

Auf die Vorträge folgte eine angeregte Diskussionsrunde, in der sich über bestehende Ansätze aber auch die Schwierigkeiten bei der Entwicklung von Gewerbegebieten ausgetauscht wurde. Konsens war, dass insbesondere die Bestandentwicklung an Bedeutung gewinnen werde, diese jedoch als langfristiger Prozess zu verstehen ist, den es sobald wie möglich zu initiieren gilt.


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