Die HSG Hanau findet in der Zwischenrunde der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga auch im Rückspiel kein Mittel gegen den bärenstarken 1. VfL Potsdam und verliert mit 21:31 (9:15).
Nach der Heim-Niederlage in der Vorwoche ist damit das Aus besiegelt. Während Potsdam in die nächste Runde einzieht, ist für die HSG Hanau das große Abenteuer Aufstiegsrunde vorbei. Mit emotionalen Auftritten, starken Teamleistungen und einer großen Moral setzten die Grimmstädter auf der nationalen Handball-Landkarte ein starkes Ausrufezeichen. Erstmals wurde in Potsdam wieder vor Zuschauern gespielt. 265 Handballfans und 100 Helfer sorgten endlich wieder für echte Handballatmosphäre.
„Glückwunsch an Potsdam. Wir sind heute wahrscheinlich gegen die beste Mannschaft in dieser Aufstiegsrunde ausgeschieden. Trotzdem können wir als Verein auf die sieben Wochen der Vorrunde stolz sein. Wir haben viel gelernt, gehen jetzt die nächsten Schritte an und werden uns weiterentwickeln. Emotional waren wir heute einfach zu weit weg und Potsdam uns handballerisch überlegen“, zeigte sich der Trainer der HSG Hanau Hannes Geist als fairer Verlierer. Die HSG Hanau hatte sich noch einmal viel vorgenommen, allerdings erwischten sie einen unglücklichen Start. Durch einige frei verworfene Bälle lagen die Gäste nach bereits sieben Minuten mit 0:4 hinten. Doch wie so oft bewies das Geist-Team große Moral und kämpfte sich zurück. Jonas Ahrensmeier erzielte in der 24. Spielminute den 8:9 Anschlusstreffer.
Im direkten Gegenzug wurde allerdings Hanaus Yaron Pillmann des Feldes verwiesen. Sein Griff zum Gegner in der Luft hatte richtigerweise die Rote Karte zur Folge. „Das war der emotionale Genickbuch“, bilanzierte Geist hinterher. Die Zuschauer sahen ein vor allem im ersten Durchgang hartes, aber keineswegs unfair geführtes Spiel mit vielen Zeitstrafen gegen beide Mannschaften. Kaum drei Minuten nach dem Platzverweis von Pillmann gab es eine weitere Rote Karte. Diesmal auf Potsdamer Seite. Levi Schwark wurde ebenfalls des Feldes verwiesen. Potsdam spielte aber konzentriert weiter und verschaffte sich einen Sechs-Tore-Vorsprung bis zur Halbzeit (15:9).
Auch in Durchgang zwei war ein ähnliches Bild zu sehen. Hanau gab sich zwar zu keinem Zeitpunkt auf und versuchte alles, aber kam einfach nicht mehr an Potsdam heran. Diese zeigten ihre individuelle Klasse und erspielten sich in der 43. Spielminute einen Acht-Tore-Vorsprung (22:14), der etwas später auf sogar zwölf Tore ausgebaut wurde (50. Spielminute, 27:15). Wenig später sah auch Marc Strohl aufgrund seiner dritten Zwei-Minuten Zeitstrafe ebenfalls die rote Karte. Dennoch ließ Hanau zu keinem Zeitpunkt die Köpfe hängen und konnte bis zum Schlusspfiff sogar noch zwei Tore aufholen, musste sich aber am Ende mit 21:31 deutlich geschlagen geben. Auf Hanauer Seite war es Luca Braun, der immer wieder gute Akzente setzte und mit vier Toren zudem bester Werfer seines Teams war. Bei den Gastgebern waren Josip Simic und Karl Roosna mit jeweils sieben Toren bester Werfer.
Der Frust über das Aus war nach der Partie schnell verflogen und schnell überwiegte der Stolz. Zunächst war die HSG in der Aufstiegsrunde angetreten, um sich mit den Big-Playern der 3. Liga zu messen. Der Lerneffekt sollte im Mittelpunkt stehen. Doch schnell zeigten die Hanauer Himmelstürmer, dass sie nicht nur mithalten, sondern selbst Akzente setzen können. Sensationell qualifizierten sich Sebastian Schermuly und Co. für die Zwischenrunde und machten den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte perfekt. Gegen Potsdam hingen dann die Trauben doch zu hoch. Jetzt gilt es aus den gesammelten Erfahrungen die Entwicklung weiter voranzutreiben und in der kommenden Spielzeit der 3. Liga-Mitte wieder voll anzugreifen.