"Auf die Frage, wie Bad Orb zur Ausschreibung von Hessenforst für das Windvorranggebiet 2-304 steht, hat die Mehrheit von CDU und FWG gegen Windkraft im Orber Wald gestimmt. Damit hat Bad Orb eine konstruktive Zusammenarbeit mit Hessenforst ausgeschlossen, da sie in ihrem Beschluss jegliche Nutzung von Wegen für einen Projektierer verboten haben. Und sie haben ein klares Zeichen gesetzt: Wir haben mit der Klimakrise nichts am Hut. Denn die scheint in Bad Orb nicht zu existieren – zumindest nicht in den Köpfen der meisten örtlichen Politiker.

Bad Orb hat seinen Wald gerettet. Aber was hat Bad Orb damit erreicht? Hessenforst wird sich kaum davon beeindrucken lassen. Die Möglichkeit, auf eigenem Grund vielleicht doch zwei Windräder bauen zu lassen, seine Bürger daran zu beteiligen und eine mögliche jährliche Millioneneinnahme hat man in den Wind geschlagen. Dazu hat man sich ein hohes Prozesskostenrisiko ins Haus geholt, da die erlassenen Verbote wahrscheinlich kaum durchsetzbar sind, wenn es darauf ankommt.

Wer hatte da die Politiker vorher fachlich beraten? Die Argumente der Redner von FWG und CDU halten sicher keinem Faktencheck stand. Im Gegensatz zur Entscheidung für das Pflaster des Marktplatzes wurden fachliche und sachliche Argumente pro oder kontra Windkraft überhaupt nicht berücksichtigt. Eine Möglichkeit der externen Beratung wurde gar nicht in Erwägung gezogen. Die Schnittmenge von Orber Politik und dem Verein Gegenwind ist groß. Ein Verein, der alles versucht, Windräder wo auch immer, zu verhindern. Daher hätte ein Redner pro Windkraft auch Hirschhausen oder Lesch heißen können, man hätte ihm keinen Glauben geschenkt.

Wann und wie will Bad Orb nun klimaneutral werden? Windräder im Wald sind nie die optimale Lösung für die Produktion von CO2-freiem Strom. Aber es werden weder riesige Flächen durchgehend versiegelt, noch ganze Windvorranggebiete abgeholzt. Die Windräder werden keine Leuchttürme sein, da längst Technik verbaut wird, die nur bei Bedarf Lichter einschaltet. Für Fledermäuse gibt es monatelange, nächtliche Abschaltzeiten.

An diesem Abend haben die Vertreter von CDU und FWG eine Position eingenommen, die eher einer Verbotspartei entspricht: Sie möchten Strom aus der Steckdose, aber wie dieser erzeugt wird, scheint für sie nicht relevant zu sein. Damit distanziert sich Bad Orb von jeglichem Beitrag zur Energiewende. Die Frage bleibt, wie die kommenden Generationen auf diese Entscheidung zurückblicken werden.

Bad Soden-Salmünster ist in der identischen Situation: Aber hier hat die Kommune pragmatisch entschieden, dass sie mit dem Projektierer zusammenarbeiten und auch Windräder auf ihrem Grund planen lassen, da man mit dem Geld gute Dinge für seine Bürger tun und weitere Klimaschutzprojekte anstoßen kann. Vorher wurden Experten zu Rate gezogen und dann ist man zu dieser Lösung gekommen."

Stefan Heimrich
Bad Orb

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