Klimaschutz: CDU setzt neben Solarenergie auf Biomasse

Neben dem bereits im Geschäftsgang befindlichen CDU-Antrag auf Errichtung eines oder mehrerer Solarparks schlagen die Freigerichter Christdemokraten damit eine weitere Alternative zu einem großflächigen Windpark im Neuseser Gemeindewald vor.

So soll die Gemeindeverwaltung beauftragt werden, sich mit dem Main-Kinzig-Kreis, den Nachbargemeinden und den Kreiswerken in Verbindung zu setzen, um die Möglichkeit der gemeinsamen Errichtung und des Betriebes einer Großanlage (Bioraffinerie etc.) zur stofflichen Verwertung und Gewinnung von Energie (Strom/Wärme/Biogas/Dünger) aus Biomasseabfällen und biogenen Reststoffen der Land-, Forst- und Privatwirtschaft und von Privathaushalten, wie beispielsweise Gülle, Ernteabfälle, Holz aus Grün- und Pflegeschnitten, Holzreste, zu eruieren. „Die Gemeinde Freigericht und der Main-Kinzig-Kreis als Flächenkreis mit großem Waldanteil und großer landwirtschaftlicher Nutzfläche bieten sich hier mit seiner Struktur als hervorragender Standort an“, erklärt CDU-Gemeindevertreter Dr. Jürgen Schmitt, der sich seit Jahren auf dem Gebiet der Elektromobilität und der erneuerbaren Energien engagiert.

Die Gemeinde könne dabei in geeigneter Weise die holzwirtschaftlich nicht lukrativ zu vermarktenden Holzsortimente und nicht nutzbaren Holzreste, die im Zuge der ökologischen Waldpflege im Gemeindewald sowie durch andere Maßnahmen der Landschafts- und Ortspflege (Bauhof) in der Gemarkung Freigericht kontinuierlich, wie nachhaltig anfallen, sowie das am Bauhof angediente private Schnittgut, entsprechend verarbeiten, trocknen, lagern und so für die Verwertung vorbereiten. „Bei künftigen Bauvorhaben und Erneuerungen (Neubaugebieten, gemeindlichen Liegenschaften) wollen wir die Energieversorgung priorisiert mit eigener vorhandener Biomasse mit entsprechenden Heizanlagen stützen“, so der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Daniel Klein.

Der heute schon für jeden sichtbare Klimawandel mit allen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen fordere von allen politischen Entscheidungsträgern auf allen Ebenen ein beherztes und rationales Eingreifen, um die Folgen für kommende Generationen zu begrenzen. Neben den vielen löblichen kleinen Maßnahmen besteht aus Sicht der CDU-Fraktion dringender Handlungsbedarf, mutig, ideologiefrei, rational, ergebnisorientiert aktiv zu werden und besonders schnell wirksame, wie im Ergebnis effektive Maßnahmen zu realisieren. „Durch seine eigene große und produktive Waldfläche, die schon seit langem ökologisch bewirtschaftet und gepflegt wird, ist Freigericht prädestiniert, im Bereich einer effektiven Biomassenutzung aktiv zu werden“, so Schmitt weiter. Allein durch die Nutzung der aktuell nicht verwertbaren anfallenden Reste im Zuge der naturnahen Freigerichter Waldwirtschaft bestünde ein grob geschätztes Energievolumen von 600.000 Litern Heizöl-Äquivalenten, das in modernen Holzheizanlagen mit Wärmewirkungsgraden von über 90 Prozent klimaentlastend und -neutral genutzt werden könnte. Die Form der Nutzung ließe sich darüber hinaus noch mit der Nutzung von Solarenergie optimal kombinieren.

„Diese Nutzung von Restholz und von zusätzlich lokal anfallenden biologischen Reststoffen aus privaten Haushalten und der Landwirtschaft würde sowohl durch Einsparungen bei den Energiebeschaffungskosten (etwa durch Wegfall der in Zukunft sich fortlaufend erhöhenden CO2-Abgaben), als auch durch den Wegfall von Entsorgungskosten beim Biomüll zu Win-Win-Effekten führen, zum Vorteil des Klimaschutzes und der Gemeindekasse“, so Schmitt und Klein abschließend.