Heinrich Sauer & Josef Schmidt Stiftung: Gut gewappnet für die Zukunft

Wie immer wurde in der ersten Vorstandssitzung des Jahres ein Resümee über die Aktivitäten im vergangenen Jahr gezogen, die bereits laufenden und angestoßenen Projekte besprochen und die geplanten Vorhaben für 2023 diskutiert und zur Abstimmung gebracht.

Unterstützung der Frauenhäuser Hanau, Wächtersbach und Lawine Hanau

Fast seit Gründung arbeitet die Stiftung eng mit beiden Frauenhäusern im Main-Kinzig-Kreis sowie dem Lawine e.V. in Hanau zusammen. Auch im vergangenen Jahr wurden die drei Institutionen im Rahmen des alljährlichen Spendenmarathons jeweils mit einer großzügigen Spende bedacht. Darüber hinaus wurden verschiedene Einzelprojekte gefördert und Einzelfälle unterstützt. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen der Institutionen war sichergestellt, dass die Hilfe dort ankam, wo sie am nötigsten gebraucht wurde.

Im Frauenhaus Wächtersbach konnte man bspw. durch eine Spende die Montage einer Trennwand anstoßen, die es erlaubt bei Bedarf den Aufenthaltsraum flexibel in zwei abgegrenzte Besprechungsräume zu teilen, was die Betreuungs- und Beratungsmöglichkeiten der Mitarbeiterinnen vor Ort deutlich erhöht. Zusätzlich konnte man für den Spielplatz im Außenbereich weitere Spielgeräte bezuschussen, um den Kindern im Frauenhaus noch mehr (Spiel-)Möglichkeiten zu geben.

Viele Freude gab es auch bei der nach Corona erstmalig wieder durchgeführten Mutter-Kind Freizeit, welche dieses Mal im Fränkischen Seenland stattfand und von der Stiftung vollständig finanziert wurde. Die Rückmeldungen zur Freizeit waren sehr erfreulich. Von Kindern, die kaum ein anderes Thema mehr hatten, als vom Urlaub zu sprechen, bis hin zu Müttern, die mitteilten, dass dies der erste Urlaub überhaupt war und dass man das erste Mal die vergangene Situation zeitweise verlassen und etwas durchatmen konnte. Aufgrund der positiven Erfahrungen soll auch in diesem Jahr eine Mutter-Kind Freizeit bezuschusst bzw. im Rahmen der Möglichkeiten vollständig finanziert werden.

Im vergangenen Jahr wurde auch erstmalig die Durchführung einer Frauengruppe für von sexueller Gewalt betroffenen Frauen gefördert. Die Gruppe wurde von dem Lawine e.V. in Hanau organisiert und von Frau Heidy Graves durchgeführt. Durch die finanzielle Unterstützung der Heinrich Sauer & Josef Schmidt Stiftung konnte die Therapiegruppe fast vollständig kostenlos angeboten werden. Die Teilnehmerinnen mussten lediglich einen kleinen Selbstkostenbeitrag leisten. Die Frauengruppe war ein voller Erfolg und es ist sehr erfreulich, dass die Maßnahme auch dieses Jahr wieder gefördert und angeboten werden kann.

Da aus Sicht der Stiftung (Gewalt-)Prävention sehr wichtig ist, freuen wir uns, dass letztes Jahr auch wieder eine Präventionsmaßnahme finanziert und durchgeführt werden konnten. So wurde in der Gebeschus-Grundschule in Hanau das Theaterstück „Mein Körper gehört mir“ in Zusammenarbeit mit der Theaterpädagogischen Werkstatt für die vierten Klassen der Schule aufgeführt. Das Theaterstück vermittelt den Kindern, wie sie sich in unsicheren Situationen verhalten können, um gestärkt durchs Leben gehen zu können. Es wird aufgezeigt, was die Kinder tun können, wenn jemand körperliche Grenzen überschreitet und wie sie bei sexueller Gewalt Hilfe bekommen können. Des Weiteren wurden an der St. Josef Schule in Großauheim Selbstbehauptungskurse von dem Lawine e.V. geplant. Diese sollen dieses Jahr durchgeführt werden. Die Stiftung hat hierfür bereits die Zusage im Hinblick auf die Finanzierung der Kurse gegeben. Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen in Planung. Entsprechende Mittel wurden für das Jahr 2023 in das Budget aufgenommen. Schulen oder auch andere Institutionen, die Präventionsprojekte durchführen möchten und dabei Unterstützung brauchen, können sich gerne an die Stiftung wenden.

Hilfe für Einzelpersonen und Familien

Neben der Unterstützung der oben genannten Institutionen und Förderung von Gruppenmaßnahmen war die Heinrich Sauer & Josef Schmidt Stiftung in 2022 stark im Rahmen der Hilfe für Einzelfälle engagiert. Die Stiftung leistete hierbei Opfern von Gewaltkriminalität sowie unverschuldet in Not geratenen Menschen materielle als auch immaterielle Unterstützung. Das Ausmaß variierte hierbei stark und reichte bspw. von der Vermittlung von Therapieangeboten, über die Übernahme von Fahrtkosten zu Therapiesitzungen, hin zur Übernahme der Kosten für Fortbildungen und Nachhilfen, bis zur Zahlung konkreter Maßnahmen und Rechnungen. Im Hinblick auf die Unterstützung von Einzelfällen war im vergangenen Jahr ein deutlicher Anstieg der Anfragen zu verzeichnen. Auch im Jahr 2023 rechnet die Stiftung mit einem weiteren Anstieg der zu betreuenden und unterstützenden Fälle.

Stipendien für Schüler und Studenten

Die Stiftung unterstützt inzwischen schon seit mehr als zehn Jahren sechs SchülerInnen in der Main-Kinzig Region aus wirtschaftlich schwächer gestellten Familien mit monatlich 100 € für jeweils für ein Schuljahr. Auch in 2022 wurden die Stipendien vergeben. Nachdem zu Beginn des Schuljahres 2022/2023 aufgrund ausbleibender geeigneter Bewerbungen zunächst nur fünf Stipendien vergeben werden konnten, konnte das letzte offene Stipendium erfreulicherweise bereits im Laufe des ersten Halbjahres doch noch vergeben werden. Zum kommenden Schuljahr können sich geeignete SchülerInnen wieder auf die Stipendien der Stiftung bewerben. Zusätzlich vergibt die Heinrich Sauer & Josef Schmidt Stiftung auch Stipendien für begabte und leistungsstarke StudentInnen. Diese werden aktuell im Rahmen des Deutschlandstipendiums an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main und der Technischen Universität in Darmstadt vergeben. Interessierte StudentInnen können sich an den beiden Hochschulen auf einen Stipendienplatz bewerben.

Weitere Themenfelder

Wie auch schon in den Jahren zuvor unterstützte die Stiftung in 2022 neben den bereits beschriebenen Tätigkeitsfeldern auch ein Forschungsprojekt an der Justus-Liebig-Universität in Gießen, welches sich im Bereich der Alzheimer-Forschung mit den Auswirkungen von Ernährung in Prävention und Therapie beschäftigt. Darüber hinaus wurde die Telefonseelsorge des Main-Kinzig-Kreises und die Hanauer Hilfe finanziell unterstützt. Sofern es die Möglichkeiten der Stiftung zulassen, sollen diese Projekte und Institutionen auch in 2023 weiterhin unterstützt werden.

Neue Kompetenz für die Stiftung/Sprechstunde im Stadtladen in Gelnhausen kann wieder angeboten werden

Die Heinrich Sauer & Josef Schmidt Stiftung hat viele Jahre lang im Stadtladen in Gelnhausen Sprechstunden abgehalten und konnte so Menschen helfen, die Probleme mit ihren Sozialleistungen (damals noch Hartz IV oder Sozialhilfe, inzwischen Bürgergeld) hatten. Dieses Angebot musste zu Beginn des Jahres 2020 leider eingestellt werden. Aufgrund von gesundheits- und Covid-bedingtem Ausscheiden fast aller Mitglieder der Stiftung, die die Gespräche im Stadtladen geführt hatten und damit zusammenhängend dem Verlust der entsprechenden Expertise, war es nicht mehr möglich, die Sprechstunden anzubieten. Erfreulicherweise hat die Stiftung seit Kurzem mit Werner Müller einen neuen Mitstreiter in ihren Reihen, der jetzt im Ruhestand und vorher in leitender Position beim KCA gewesen ist. Er bringt somit hervorragende Kenntnisse und Kontakte mit und möchte mit Unterstützung von weiteren Stiftungsmitgliedern im Stadtladen wieder Menschen helfen, die Empfänger von Sozialleistungen sind. Die Stiftung wird daher die Sprechstunden im Stadtladen wieder anbieten können. Weitere Informationen diesbezüglich kommen in Kürze.

Hilfe auch in 2023

"Gerne hätten wir in 2022 noch deutlich mehr Fälle und Projekte unterstützt und auch in 2023 sind schon viele Projekte gestartet oder in der Vorbereitung. Weiterführende Informationen zu unseren Aktivitäten finden Sie auf unserer Webseite: www.sauer-schmidt-stiftung.de. Wenn Sie uns und unserer Arbeit unterstützen möchten: Spenden sind herzlich willkommen! Empfänger: Heinrich Sauer & Josef Schmidt Stiftung, Kreissparkasse Gelnhausen, IBAN: DE33 5075 0094 0000 0521 99. Alle Spenden an die Stiftung werden an die von uns unterstützen Institutionen und/oder Personen in der Main-Kinzig Region ungekürzt zu 100 % weitergegeben. Die Heinrich Sauer & Josef Schmidt Stiftung arbeitet vollkommen ehrenamtlich. Helfen Sie uns zu helfen"; teilt die Stiftung mit.

Der Vorstand der Sauer-Schmidt-Stiftung (von links): Ben Peter, Steffen Neppe, Gudrun Benzing, Wolfram Hildebrandt, Werner Müller, Peter Bierwerth, Jan Bierwerth, Krista Wurche, Michael Bierwerth.