Hanauer Schultheatertage 2021 unter Corona-Bedingungen

Hanau
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Dass es das Theater in Pandemie-Zeiten schwer hat, ist klar. Und dass es den Schulen ebenso geht auch.



Zusammen genommen ist es deshalb kaum verwunderlich, dass Schultheater derzeit alles andere als einfach ist… Doch davon wollen sich die Macherinnen und Macher der Hanauer Schultheatertage nicht unterkriegen lassen – im Gegenteil. So verstehen sie die Schultheatertage in diesem Jahr als "besonderes Angebot in wahrhaft schwierigen Zeiten", so Anne Schadt, Fachberaterin Kulturelle Bildung im Staatlichen Schulamt für den Main-Kinzig-Kreis, und Wolfgang Kischel vom Bereich Soziokultur im städtischen Fachbereich Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen.

Sie haben ihr erfolgreiches Konzept den aktuellen Bedingungen angepasst und sind dabei in den Schulen auf große Gegenliebe gestoßen: Acht Schulen aus Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis beteiligen sich mit zehn Projekten. Eine Nachricht, die auch der Schirmherr Oberbürgermeister Claus Kaminsky erfreut zur Kenntnis nahm. Weiß er doch, dass "die Schule nahezu der einzige Ort ist, an dem ästhetische und kulturelle Bildung alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrer sozialen, ökonomischen oder kulturellen Herkunft dauerhaft und kontinuierlich erreichen kann."

Diese Auffassung teilt auch Silke Siekemeyer, die zuständige Dezernentin für Kulturelle Bildung im Staatlichen Schulamt. Sie freut sich sehr, in diesem Rahmen einen theatralen Raum schaffen zu können, der junge Menschen mit Lust am Spielen zusammenbringt. So entstehen mit dem Schultheater neue Begegnungsmöglichkeiten zwischen Künstlerinnen und Künstlern, Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern.

Das Motto der Schultheatertage bleibt unverändert: "Spiel-Arten". Die 2017 mit neuem Konzept wieder aufgelegten Schultheatertage bleiben ihrem Grundkonzept treu: Alle weiterführenden Schulen in Stadt und im Kreis konnten sich für unterschiedliche Projekte mit verschiedenen renommierten Theaterpädagoginnen und -pädagogen bewerben.  Die Referentinnen und Referenten werden von den Organisatoren und den Sponsoren bezahlt, die Schulen leisten lediglich einen kleinen Eigenanteil. Acht Schulen nahmen dieses Angebot an, "welches ihnen Theaterarbeit mit außerschulischen Partnerinnen und Partnern ermöglicht," wie Anne Schadt betont. Sie weiß aus Erfahrung, dass das Engagement der externen Theaterfachleute bereichernde Einblicke für die an den Schulen wirkenden Pädagoginnen und Pädagogen ermöglicht.

"Dabei geht es nicht um professionelle und stets künstlerisch hochwertige Inszenierungen, sondern es geht darum, dass die jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich neuen Herausforderungen stellen, innere Begrenzungen und Ängste überwinden und ihrer Kreativität Ausdruck verleihen sowie neue Begegnungsmöglichkeiten entstehen – mit sich selbst und Anderen," so der Leiter des städtischen Fachbereiches Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen, Martin Hoppe.

Mit von der Partie sind diesmal die Otto-Hahn-Schule Hanau und die Großauheimer Lindenauschule, die Albert-Einstein-Schule Maintal, die Adolf-Reichwein-Schule Rodenbach, das Grimmelshausen-Gymnasium Gelnhausen, die Kreisrealschule Bad Orb, sowie die Käthe-Kollwitz-Schule Langenselbold und die Nidderauer Bertha-von-Suttner-Schule. Die Referentinnen und Referenten (Nikolas Hamm, Marco Schkoda, Stefanie Zellmann, Isabelle Stolzenburg, Ferenc Kréti und Raphael Kassner) werden von den Organisatoren und Sponsoren – an der Spitze die Stadt Hanau und die Stiftung der Sparkasse Hanau – finanziert.

Alle Beteiligten müssen in diesem Jahr eine "kleine Kröte schlucken", denn ein gemeinsamer Aufführungstermin aller Gruppen kann heuer wegen Corona nicht organisiert werden… Die Ergebnisse der Theaterarbeit werden eventuell in den Schulen selbst zur Aufführung gelangen oder zum anderen Teil virtuell im Internet präsentiert. "Große Hilfestellung dabei leisten uns das Medienzentrum Gelnhausen und ein Fachmann für Medienbildung" bedanken sich Schadt und Kischel. Den Schulen und Referenten*innen geben sie bei der Ausgestaltung der Zusammenarbeit weitgehend freie Hand, um reibungslose Abläufe trotz Pandemie-Bestimmungen zu ermöglichen. Die einzelnen Projekte sind sehr unterschiedlich, allen gemein ist aber, dass die Bemühungen der Lehrkräfte, Schultheater in Pandemiezeiten zu ermöglichen, tatkräftig unterstützt werden.

"Schultheater kann viel – es kann Kinder und Jugendliche ebenso sehr fordern wie fördern. Es kann uns und anderen den Spiegel vorhalten, Spannung und Lachen provozieren. Es kann Gruppen verändern. Aber vor allem kann es eins: begeistern!" Diese Worte sprach Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck bei der Abschlussveranstaltung der vergangenen Hanauer Schultheatertage – und auch in diesem schwierigen Jahr sollen sie mit Leben erfüllt werden. Trotz erschwerter Bedingungen wie Hygienevorschriften, Abstandsregeln und vielem mehr, welches selbstverständlich vor Ort stets eingehalten werden wird. Dabei setzen die Verantwortlichen auf Spaß und Kreativität, haben jedoch ebenso Grundlegendes im Fokus: "Theaterspielen bedeutet stets auch Perspektivwechsel und ist somit letztlich Prävention, denn man lernt, dass es noch andere Sichtweisen auf die Welt gibt, als die eigene, dass Dinge anders sein können, als man selbst oder gar die sozialen Medien sie wahrnehmen und wiedergeben", stellt Wolfgang Kischel die Schultheatertage in einen größeren Rahmen. Doch bei allem steht letztlich eines im Vordergrund: Spaß am Theater, an der eigenen Kreativität, Freude an der Vielfalt der ‘Spiel-Arten‘. Und darum, jungen Menschen eine Stimme zu geben, denn so die Presse im Vorjahr "Wer wissen will, was Jugendliche umtreibt, muss an diesem Tag einfach gut zuhören…" Dies sieht auch OB Kaminsky so und bezeichnet die Schultheater als soziokulturelles Vorzeigeprojekt.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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