Ganzheitliches Konzept für Zeit nach Distanzunterricht nötig

Hanau
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Die beiden Schulträger Hanau und Main-Kinzig-Kreis haben sich diese Woche mit einem Schreiben an das hessische Kultusministerium gewandt und gefordert, die Schulen erneut zu schließen und ausschließlich in den Distanzunterricht zu wechseln.



Mit der in dieser Woche beschlossenen Ergänzung des Infektionsschutzgesetzes durch den Deutschen Bundestag steht fest, dass Schulen ab einem Inzidenzwert von über 165 ausschließlich in den Distanzunterricht gehen müssen. Die Hanauer Christdemokraten begrüßen es, dass es nun bundeseinheitliche Regelungen zum Pandemiegeschehen gibt, damit der Flickenteppich an Regeln ein Ende hat. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass Länder mit einer Niedriginzidenzstrategie deutlich schneller aus der Krise gekommen sind. Trotz allem muss im Sinne der Schülerinnen und Schüler der Distanzunterricht das letztmögliche Mittel bleiben und daher weitere Maßnahmen ergriffen werden, um einen sicheren Unterricht an den Schulen zu ermöglichen.

Insbesondere Schülerinnen und Schüler leiden stark unter der Pandemie. Seit über einem Jahr ist an normalen Unterricht nicht zu denken. Dabei geraten auch viele Eltern an die Grenzen ihrer Belastbarkeit, wenn es gilt, Beruf und Betreuung der Kinder zu vereinbaren. Zudem warnen Experten zunehmend vor den psychischen und physischen Folgen für die Kinder. „Nach 14 Monaten ist die Forderung nach einem Wechsel in den Distanzunterricht nicht ausreichend. Das dynamische Infektionsgeschehen insbesondere in Hanau muss man schnellstens in den Griff bekommen, dennoch müssen wir die Folgen von Schulschließungen im Blick behalten. Wir müssen unsere bisherigen Konzepte überprüfen und ggf. erweitern“, fordert die Fraktionsvorsitzende der Hanauer CDU, Isabelle Hemsley.

Damit Schülerinnen und Schüler auch in Zeiten der Corona-Krise sicher beschult werden, wiederholen die Christdemokraten die Forderung nach einer Task-Force aus Vertretern des Staatlichen Schulamtes, des Stadtschulamtes, des Stadtelternbeirats, des Stadtschülerrates sowie Schulleitern aller Schulformen. Diese Task-Force sollte ein umfangreiches Maßnahmenpaket für einen sicheren Präsenzunterricht entwickeln, das umgesetzt werden müsse, sobald die Infektionslage es ermögliche. „Hierzu zählen für uns auch flexible und kreative Ideen. Wir können uns zum Beispiel vorstellen, Turnhallen, Außenflächen und Bürgerhäuser als Klassenraum zur Verfügung stellen. Ebenfalls könnte eine Entzerrung der Schulstundenzeiten sinnvoll sein. Für uns ist es wichtig, alles zu versuchen, damit die Schülerinnen und Schüler sicher in Präsenz beschult werden“, führt die Stadtverordnete Antje Kratzla-Knauer aus.

Den Einsatz von UV-C Luftfiltern in den Klassenzimmern während des Abiturs begrüßen die Christdemokraten und zeigen sich hoch erfreut, dass das Hanauer Unternehmen Heraeus hier wirkliche Pionierarbeit leistet. Die Einrichtung dieser Filter sollte nach und nach auf weitere Klassenzimmer ausgeweitet werden. „Jede kleine Maßnahme zur Ermöglichung von Präsenzunterricht ist ein großer und wichtiger Beitrag für unsere Schülerinnen und Schüler. Wir brauchen eine umfangreiche Strategie aus vielen Maßnahmebausteinen, um Sicherheit zu gewährleisten und Kindern wie Eltern eine Perspektive zu bieten”, ist sich Kratzla-Knauer sicher.

Genauso wichtig aber sei es, die digitale Infrastruktur in den Hanauer Schulen auszubauen. Nach Ansicht der CDU gehe es hier nur schleppend voran. So fragt sich der Stadtverordnete und Experte für digitalen Schulausbau, Helge Messner, warum die Zeit der Coronakrise nicht genutzt wurde, um die Schulen technisch auszustatten. „Es sind mittlerweile an einigen Schulen Glasfaserkabel gelegt worden, aber die funktionieren seit Monaten nicht, weil im Schulgebäude selbst die Verkabelung nicht mit ausgebaut wurde. Die Technik liegt brach“, gibt Messner an und fragt achselzuckend: „Woran liegt dies?“ Nur Distanzunterricht zu fordern ist zu wenig. Wir müssen in einer gemeinsamen Kraftanstrengung Ideen sammeln und umsetzen. Hierzu ist es wichtig, mit allen Beteiligten ins Gespräch zu kommen und individuelle Lösungen zu erarbeiten, erklären die Christdemokraten abschließend.


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