Nachhaltigkeitspreis: Nistkastenfirma und Radkurierdienst erfolgreich

Hanau
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"Ich bin beeindruckt von den Menschen aus Hanau und der Region, die mit spannenden Projekten kreative Ideen entwickelt haben." Diesen Schluss zog Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck (SPD) nach der Verleihung des Hanauer Nachhaltigkeitspreises, der nun zum fünften Mal vergeben wurde.



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In diesem Jahr beteiligten sich insgesamt 35 Gruppen und Initiativen, die bei der Preisvergabe fast alle im Amphitheater vertreten waren. Jurymitglied Silvia Fengler vom hessischen Umweltministerium freute sich darüber, dass über all die Jahre "hochwertige Wettbewerbsbeiträge immer wieder positiv überraschen". Gabriele Schaar-von Römer, die als Leiterin des städtischen Umweltzentrums jährlich Bewerbung und Vergabe koordiniert, betonte bei der Begrüßung, dass diesmal eine Begegnung in Präsenz möglich sei. Die 2020 pandemiebedingt vor laufender Kamera online übertragene Auszeichnungsfeier habe sich "komisch angefühlt". Sie hob hervor, dass das Bewerberfeld in diesem Jahr durch einige Start-up-Unternehmen Eindruck gemacht habe.

Das zeigt sich bei den Platzierungen des Jurypreises. So streicht die Modellfirma "Wir für Lamboy-Tümpelgarten" 3000 Euro für den ersten Rang ein. Dahinter verbirgt sich die Initiative der seit mehr als 20 Jahre von Undine Möbus geleiteten städtischen Begegnungsstätte "Lamboypark": Auf Bestellung bauen und vertreiben junge Menschen als Berufsvorbereitung Nistkästen und Futterhäuschen. Dabei eigenen sie sich zugleich kaufmännische Fähigkeiten an. Der zweite, mit 2000 Euro dotierte Jurypreis ging an den in Hanau ansässigen, bisher wenig bekannten Radkurierdienst. Der liefert für Handels- und Privatkunden, Apotheken und Ärzte, Behörden, Kanzleien und Banken. Er bietet darüber hinaus an, auf dem Hanauer Wochenmarkt Eingekauftes oder anderweitig benötigte Lebensmittel zur Kundschaft zu bringen. Sie werben mit dem Spruch "Wir machen die letzte Meile grün."

Jeweils 1000 Euro für den zweimal vergebenen dritten Jurypreis sicherten sich die Großauheimer Mädchen-Realschule mit einem Kräutergarten auf einem bisher brachliegenden Mainuferstück und die techeroes gGmbH aus Bad Vilbel, die dem Nachwuchs Technik, Programmiersprachen und Robotik näherbringt. Dr. Bernhard Fuchs, Vorstandsvorsitzender bei Umicore in Hanau, begründete den diesmal doppelt vergebenen dritten Preis mit der breiten Qualität der eingegangenen Vorschläge. Daher habe sich die Stadt Hanau dankenswerterweise bereit erklärt, die von Umicore gestifteten Preisgelder um 1000 Euro zu ergänzen.

In den Kategorien Publikums- und Medien/Kreativpreis teilen sich jeweils 1000 Euro auf in 500 Euro für die Ersten, 300 Euro für die Zweiten und 200 Euro für die Dritten. Die Preisgelder für den Publikumspreis stiftete die Sparkasse Hanau, deren Vorstandsvorsitzender Guido Braun das ökologische Engagement der Preisträger und -innen für das eigene Wohnumfeld als Vorbild für andere bezeichnete. Mit ihrer Nistkastensammlung im Wildpark Alte Fasanerie obsiegten junge Menschen der Paul-Gerhardt-Schule zusammen mit Sandra Gries und Heinz Ross. Zweite wurden die Sauberkeitspaten und -innen der Lindenauschule, die in den vergangenen beiden Jahren    mit insgesamt 400 Teilnehmenden im Schulumfeld Müll und Unrat sammelten. Auf Platz 3 landete der Gemeinschaftsgarten des Vereins "Südlichter" in Hanaus südlicher Innenstadt.

Der Wildpark hatte mit seinem Märchenpfad auch beim von der Stadt Hanau gesponserten Medien-/Kreativpreis die Nase vorn – in Zusammenarbeit mit Wildparkführerin und Diplom-Künstlerin Kerstin Lochner. Susanne Herr mit einem Hummelschutzprojekt im Lindenaupark folgte auf Platz zwei, Rita Ebel als Schöpferin von Barrierefreiheit schaffenden Lego-Rampen vor Geschäftseingängen auf Rang drei. Der Nachhaltigkeitspreis wird getragen durch das Nachhaltige Netzwerk Hanau und Region, in dem seit 2015 inzwischen 34 Unternehmen, soziale Einrichtungen, Bildungsinstitute und Museen aus Hanau und der Region gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit organisiert sind. Erstmals wurde ein Sonderpreis zur biologischen Vielfalt im Garten ausgerufen, der privates und nachhaltiges Engagement zur Förderung der Artenvielfalt besonders auszeichnet. Die Preise in Form von Gutscheinen wurden durch die Gärtnerei Löwer gespendet. Hier siegten die Familien Mörschel/Knaf und Rauscher.

Weitere Informationen zum Nachhaltigkeitspreis und alle Bewerbungen sind unter www.nachhaltigkeitspreis.hanau.de zu finden.

Foto: Erstmals im Amphitheater: die Preisträger und -innen des städtischen Nachhaltigkeitspreises mit Vorsteherin Beate Funck (im Vordergrund links) und Gabriele Schaar-von Römer als Koordinatorin (im Vordergrund rechts).


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