Hanau: Das sind die Pläne für das Hauptbahnhof-Umfeld

Hanau
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"Vor großen städtebaulichen Herausforderungen ist uns nicht bange, wie der Umbau der Innenstadt und des Pioneer Parks zeigen. Jetzt gehen wir mit privaten und öffentlichen Partnern gemeinsam endlich die Aufwertung des nördlichen Hauptbahnhof-Umfelds zu einem modernen zentralen Stadtentrée an, wie es sich für eine künftige Großstadt gehört."



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So bewertet Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) den aktuellen  Sachstandsbericht zum "Gewerbepark Hauptbahnhof", der jetzt Thema im Struktur- und Umweltausschuss der Stadtverordneten war.  Die nötige vorbereitende Untersuchung für diese Städtebauliche Enzwicklungsmaßnahme nach Baugesetzbuch soll bis Ende 2021 komplett vorliegen, wie Fachbereichsleiter Martin Bieberle und Amtsleiterin Anja Batke für die Stadtplanung im Ausschuss sagten.

Insgesamt geht es um rund 30 Hektar Entwicklungsfläche zwischen Bundesstraße 43a und Ehrensäule. Verschiedene Kooperationspartner stellten die Gesamtplanung in neun Teilprojekten vor. Für die ist ein Entstehungszeitraum bis über das Jahr 2025 hinaus geplant. Die barrierefreie Modernisierung des Hauptbahnhofs hat bereits begonnen und wird wegen des schrittweisen Ausbaus von Bahnstrecken bis ins nächste Jahrzehnt andauern. Das Erste der neun Teilprojekte betrifft den Holzpark, wo die Berliner Entwicklungsfirma Bright Industrial auf dem drei Hektar großen Gelände der ehemaligen Rütgerswerke an der B43a neue Hallen und Freiflächen für produzierendes Gewerbe, Lagerbetriebe und E-Commerce zur Verfügung stellen will.  Der Bau soll noch in diesem Jahr beginnen und Anfang 2023 fertiggestellt sein. Mit dem Hanauer Unternehmen Helco Transport- & Pharmalogistik stehe der erste Mieter bereits fest, so die Entwickler.

Die weitere Zeitabfolge der Teilprojekte sieht vor: den Neubau der Bahnunterführung Heideäcker anstelle der Schranken ab 2025 sowie das Entstehen des Hauses rund um das Erwerbsleben frühestens ab Ende 2022. Auf dem Gelände zwischen Am Hauptbahnhof, Ottostraße, Boschstraße und Industrieweg entstehen in einem Gebäudekomplex als einheitliche Anlaufstelle für Fragen des Erwerbslebens die Agentur für Arbeit neu, ein von dieser und der Stadt gemeinsam geführtes Jobcenter sowie Volkshochschule, Sozial- und Gesundheitsamt, Wohngeldstelle und Beratungsstelle für Familien als städtische Einrichtungen.

Frühestens ab 2023 entwickeln Heraeus und Stadt Hanau gemeinsam den Bürocampus auf dem dann ehemaligen Industriegelände von Heraeus Quarzglas an der westlichsten Seite des Entwicklungsgebiets. Auf rund fünf Hektar Fläche sind in alten und neuen Gebäuden moderne Arbeitswelten in Büros und kleinere Gewerbeeinheiten denkbar. Von der "Heraeus Plaza" als Kern der Neuentwicklung ist in Richtung Hauptbahnhof bis hin zum Areal von HSB und HIS  ein städtischer Boulevard mit viel Grün geplant.

Möglichst ab 2023 will die Deutsche Bahn beginnen, das Hauptbahnhof-Gebäude grundhaft zu sanieren. Für Ende desselben Jahres vorgesehen ist auch der Baubeginn für den neuen Betriebshof von Hanauer Straßenbahn und dem städtischen Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS) auf dem Areal des bestehenden Betriebshofs in der Daimlerstraße. Der Wertstoffhof ist bis dahin schon auf ein anderes städtisches Grundstück verlagert worden. Schließlich ist auf der geplanten Zeitschiene von 2024 an der Neubau der Hauptbahnhof-Brücke notiert und der Hauptbahnhof-Vorplatz frühestens ab 2025. An dessen Ostseite ist ein attraktiver Platz mit Gastronomie zu erwarten, weiter nach Westen ein neu gestalteter Busbahnhof, ferner  Park-and-Ride-Stationen  für Autos und Fahrräder. Ein Parkhaus für 500 Velos direkt westlich vom Bahnhofshaupteingang sieht die Planung ebenso vor wie ein weiteres fünfgeschossiges Parkhaus für  bis zu 800 Auto-Abstellplätze auf der Südseite des Haupthofs (Röderseestraße).

Die von der städtischen BAUprojekt Hanau GmbH erworbenen Gebäude und Freiflächen zwischen bisherigem Busbahnhof und Betriebshof von HSB und HIS erfahren von diesem Jahr an auf 1,6 Hektar Fläche zunächst eine Zwischennutzung, ehe im Endeffekt dort ein neues Parkhaus sowie Büro- und Dienstleistungsgebäude entstehen sollen. Die Culture Beats & Events GmbH will im ehemaligen Sozialgebäude am Ostrand des heutigen Hauptbahnhof-Vorplatzes laut Planung vorübergehend Kleinkunst- und Musikprojekte sowie eine Pop-Up-Diskothek an einigen Tagen im Monat anbieten. Die Lagerhalle entlang der Gleise samt Freifläche davor will Nachbar HIS während der Bauzeit auf dem Betriebshof für den Übergang nutzen, die dazugehörenden Büroräume die ebenfalls benachbarte städtische IT.

Bieberle meinte zusammenfassend, die Gesamtdauer des Veränderungsprozesses im Hauptbahnhof-Umfeld werde sich noch über einige Jahre erstrecken. Zwischendurch werde es an der einen oder Stelle Provisorien geben. Bei all diesen Schritten werde die Bürgerschaft stets beteiligt. Er schloss mit den Worten: "Diese Megaufgabe der Stadtentwicklung lohnt sich, und wir freuen uns darauf."

Foto: Zwischen Hauptfriedhof mit vielen Bäumen und Bahngleisen: das städtebauliche Entwicklungsgebiet mit insgesamt 30 Hektar Fläche.
Foto: Werden zunächst für Provisorien genutzt: Die von der städtischen Hanau Bau-Projektgesellschaft gekaufte Lagerhalle mit Bürotrakt samt Freifläche südlich des Parkplatzes in Richtung Gleise sowie im rechten Winkel dazu das gelbe Gebäude.
Fotos: Stadt Hanau


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