Besuch der Jüdischen Gemeinde Hanau

Nidderau
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Nachdem im Juli diesen Jahres die Bürgerstiftung Nidderau die Jüdische Gemeinde Hanau besucht hatte, lud Bürgermeister Andreas Bär (SPD) zum Gegenbesuch am 5.10.nach Nidderau ein.



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Er konnte Herrn Rabbiner Shimon Grossberg und den Geschäftsführer Herrn Oliver Dainow im Rathaus herzlich begrüßen und betonte, wie wichtig er diesen Besuch empfindet und dieser für ihn und seine Stadt eine große Ehre sei. Bürgermeister Bär wies darauf hin, dass sich Nidderau seiner historischen und moralischen Verantwortung bewusst ist, angesichts seines jüdischen Lebens seit dem 14.Jahrhundert und besonders in diesem Jahr, in dem Deutschland ein 1700 jähriges Jubiläum jüdischen Lebens feiert, auch mit einer Vielzahl von Veranstaltungen in Nidderau. Bär sieht in diesem Besuch einen Anfang einer dauerhaften Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde Hanau mit Nidderau und dankte vor allem der Bürgerstiftung Nidderau für ihre Initiative, sowie Pfarrer i.R. Heinz Daume, dem Vorsitzenden der „Christlich-jüdischen Gesellschaft Hanau“ für seine hilfreiche Mitwirkung bei der Organisation der Veranstaltungen.

Zum Treffen eingeladen hatte der Nidderauer Bürgermeister Vertreter der Bürgerstiftung, der ev. Kirchen Windecken, Heldenbergen und Eichen, sowie Herrn Pfarrer i.R. Heinz Daume, den Historiker Erhard Bus, Diez Eichler (Vorsitzender des Arbeitskreises Stadtgeschichte), sowie den 1.Stadtrat Rainer Vogel, die Kulturbeauftragte Julia Huneke und Fotograf Ralf Vollmer, die sich alle in die Jubiläumsveranstaltungen eingebracht haben. Erhard Bus, Historiker und Kulturpreisträger des MKK, führte in die langjährige Geschichte des jüdischen Lebens in Windecken, Heldenbergen und Ostheim ein. Das Buch von Monica Kingreen fand besondere Erwähnung, denn Kingreen hat damit ein historisches Dokument verfasst, das Freud und Leid des jüdischen Lebens beschreibt und besonders für die Nachwelt auch als Mahnmal verstanden werden sollte. Nach einem von Diez Eichler sehr informativ geführten Altstadtrundgang, u.a. vorbei an ehemaligen Wohnhäusern jüdischer Mitbürger, zu deren Gedenken auch Stolpersteine verlegt sind, wurde dann länger im ehemaligen Judenviertel verweilt, wo auch bis 1938 die Synagoge stand. Den Abschluss bildete ein Besuch des Städtischen Museums im Windecker Hospital, in dem auch eine Dokumentation über das jüdische Leben in Nidderau vorhanden ist.

Besondere Aufmerksamkeit fand die Thorarolle, die aus der Heldenberger Synagoge 1938 „gerettet“ wurde, die seit 1993 mit einem Thoramantel und einer Samtdecke für das Vorlesepult in einer Vitrine geschützt verwahrt wird. Es fanden bei Gebäck und Kaffee sehr angeregte und informative Gespräche statt. Bei einem künftigen Besuch will man sich in Nidderau dem Thema der jüdischen Friedhöfe widmen, wozu man noch mehr über das jüdische Verständnis der Totenruhe erfahren möchte, aber auch, wie man diese drei Friedhöfe in das Erscheinungsbild der Stadt besser integrieren könnte. Herr Oliver Dainow verwies besonders auf die Webseite http://judentum-digital.de hin, eine sehr gute und informative digitale Einführung in die Jüdischen Feiertage, die Synagoge und die diversen jüdischen Exponate. Alle Beteiligten waren sich einig, dass dieser in sehr freundschaftlicher Atmosphäre stattgefundene Besuch ein gelungener Anfang für eine nachhaltige Zusammenarbeit sei.

Foto: Gruppenbild vor der Gedenkplatte der ehemaligen Synagoge Windecken (von links): Bürgermeister Andreas Bär, Diez Eichler, Rabbiner Shimon Grossberg, Geschäftsführer Oliver Dainow, Pfr. i.R. Heinz Daume, Pfr. Markus Heider, Pfrin. Simone Heider-Geis, Pfrin. Miriam Weiner, Horst Körzinger Vors. Bürgerstiftung.


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