10 Jahre Naturenergie Main-Kinzig: Nachhaltige Energieprojekte für die Region

Solarpark in Schlüchtern-Hohenzell. Bildrechte © next energy GmbH, Brachttal

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Im Februar 2013 – vor genau 10 Jahren – wurde in Gelnhausen ein Unternehmen gegründet, das regenerative Energiekonzepte im Main-Kinzig-Kreis realisiert. Über ihre Tochtergesellschaft Versorgungsservice Main-Kinzig (VSMK) haben die Kreiswerke Main-Kinzig gemeinsam mit dem Vorstand der juwi-Gruppe sowie der Energieversorgung Offenbach (EVO) die gemeinsame Gesellschaft „Naturenergie Main-Kinzig GmbH“ (NEMK) ins Leben gerufen.



Vor einem Jahrzehnt hatten die Gründer bereits das Bild einer regenerativen Energiezukunft für den Main-Kinzig-Kreis gezeichnet. Das neu gegründete Unternehmen hatte die Planung sowie den Bau und Betrieb von regionalen Strom- und Wärmeerzeugungsanlagen aus erneuerbaren Energiequellen in den Mittelpunkt seiner Allianz gestellt. „Mit dem Verteilen der Aufgaben nach den Kernkompetenzen der jeweiligen Kooperationspartner hat jede Gesellschaft ihre Stärken eingebracht“, richtet Oliver Habekost, Geschäftsführer der Kreiswerke und Mitgeschäftsführer der Naturenergie Main-Kinzig, den Blick zurück.

„Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, die Energiewende gemeinsam mit den Kommunen und den Menschen vor Ort voranzutreiben. Der Begriff Energiewende war also damals schon im Kern unserer Arbeit. Zu dieser Zeit war jedoch kaum zu erahnen, dass sich die Notwendigkeit zum Umdenken mit einem Paukenschlag, nämlich mit dem Angriff auf die Ukraine im Februar 2022, so elementar zuspitzen würde“, so Habekost nachdenklich. An dieser Stelle steigt Andreas Nolte, Mitgeschäftsführer der Naturenergie Main-Kinzig, ein: „Mit 10 Jahren Erfahrung ist die Naturenergie Main-Kinzig ein absoluter Vorreiter in der Gewinnung sauberer, CO2-neutraler Energie mittels Windkraft und Photovoltaik. Und wenn die Energie dafür aus der Region kommt und in der Region verbleibt, profitieren alle von der Energiewende. Denn wir alle wollen doch unabhängiger von Kohle und Erdgas werden. Deshalb führt am Ausbau von heimischer Wind- und Solarkraft kein Weg vorbei.“

Das bislang größte Projekt des Unternehmens: Im Juli 2020 hat die Naturenergie Main-Kinzig GmbH den Windpark „Am Roßkopf“ in Betrieb genommen. Seit Oliver Habekost im August 2012 bei den Kreiswerken angefangen hat, habe er sich für das Projekt eingesetzt. „Es waren spannende acht Jahre“, blickt er zurück. Ein Besuch bei der Gemeinde Flörsbachtal sei damals einer seiner ersten Termine gewesen. Schließlich sei die Kommune bei den ehemals zwölf geplanten Anlagen noch mit im Boot gewesen. Sechs davon wurden letztendlich realisiert und stehen nun im Wald zwischen Pfaffenhausen und Lohrhaupten. Von den gut 178.000 Haushalten im Main-Kinzig-Kreis versorgen die sechs Anlagen im Spessart rechnerisch etwa 14.000 Stück. Das heißt: allein mit dem Windpark Roßkopf werden 13 Prozent des gesamten Strombedarfs im Kreisgebiet mit nachhaltigem Strom gedeckt.

Windparks sind ein entscheidender Faktor für eine nachhaltige Energiegewinnung. „Selbstverständlich berücksichtigen wir dabei stets die Anforderungen des Naturschutzes. Dazu gehören auch umfangreiche Artenschutzgutachten. Wie sich ein Windrad am besten in die Umgebung einfügt, finden wir zum Beispiel durch Gutachten zum Umweltschutz und zur Einwirkung auf das Landschaftsbild heraus“, erklärt Habekost einen Verfahrensteil. „Wir nutzen außerdem nahezu ausschließlich Forstflächen, also bewirtschaftete und keine natürlichen Wälder. Und wir kümmern uns um Kompensationen in der Region: Das können Obstbäume, Nisthilfen, Teiche, Biotope, Blühwiesen oder Bienenstöcke sein. Mit Aufforstungen sorgen wir gleichzeitig dafür, dass eine Fläche resistenter gegen den Klimawandel wird. Es geht eben nicht nur um grünen Strom, sondern auch um Nachhaltigkeit und den Einklang mit der Natur“, führt Andreas Nolte weiter aus. Übrigens: Ein Windrad benötigt heute deutlich weniger Platz als noch vor einigen Jahren. Er rechnet vor: „Wenn wir beispielsweise eine Anlage mit drei Megawatt Leistung aufstellen, benötigen wir inklusive der Zufahrtswege gerade mal die Fläche eines halben Fußballfeldes.“

Auch zwei Solarparks hat die Gesellschaft bereits errichtet: Der Solarpark in Hohenzell ist der östlichste Photovoltaik-Park des Unternehmens im Main-Kinzig-Kreis. Die Anlage mit einer Gesamtleistung von rund 900 Kilowatt peak (kWp) steht auf der ehemaligen Deponiefläche in dem Schlüchterner Stadtteil. Exakt 3.370 Module mit einer Nennleistung von jeweils 265 Watt sorgen seit 2017 für sauberen Strom. Mit den gut 830.000 Kilowattstunden, die der Hohenzeller Solarpark jährlich produziert, können etwa 240 Haushalte versorgt werden, so die Naturenergie in ihrer Pressemitteilung. Oliver Habekost erklärt dazu: „Der Solarpark in Hohenzell wurde vom Brachttaler Unternehmen next energy geplant. Betrieben wird er von der Naturenergie Main-Kinzig. Das Areal ist im Besitz der Stadt Schlüchtern sowie dem Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Main-Kinzig-Kreises.“

Der Solarpark in Hailer ist der zweite PV-Park im Portfolio des Unternehmens. „Er wurde im Sommer 2018 innerhalb von nur vier Wochen aufgebaut“, so Habekost weiter. 1.960 Module stehen auf der ehemaligen Deponie im Gelnhäuser Stadtteil. Sie produzieren auf einer Fläche von circa 3,2 Hektar umweltfreundlichen Strom für gut 150 Haushalte. „Heißt im Umkehrschluss: Wir sparen damit jährlich circa 3.500 Tonnen CO2 ein. Auch diesen Park hat next energy geplant und das Genehmigungsverfahren begleitet.“ Auch hier ist die Naturenergie der Betreiber; das Areal gehört der Stadt Gelnhausen und dem Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Main-Kinzig-Kreises.

Die beiden Geschäftsführer fassen zusammen: „Uns ist wichtig, dass die Energie in möglichst vielen Regionen rein regenerativ erzeugt werden kann. Dabei mussten wir neben langwierigen Genehmigungsverfahren auch verstärkt mit Widerständen umgehen. Gerade bei der Realisierung des Windparks im Spessart. Hier sind wir in den offenen Dialog gegangen. Denn wir investieren eine ganze Menge in das Ziel, Energieerzeugung und Umweltschutz zu verbinden. Dabei bauen wir auf die enge Zusammenarbeit mit den Unternehmen hier vor Ort, den politisch Verantwortlichen, den öffentlichen Verwaltungen, Verbänden und den Bürgerinnen und Bürgern im Kreisgebiet.“

Allen Interessierten empfehlen die Gesellschafter die anlässlich ihres Jubiläums neu entwickelte Gemeinschafts-Webseite der Naturenergie und der Versorgungsservice Main-Kinzig unter www.naturenergie-main-kinzig.de

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Aufbau einer Windkraftanlage/Windpark Roßkopf im Spessart. Bildrechte © JUWI GmbH, Wörrstadt

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Solarpark in Schlüchtern-Hohenzell. Bildrechte © next energy GmbH, Brachttal


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