Blaulichtunfall: Die Folgen für Betroffene

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Ist für Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen höchste Eile geboten, gelten für sie Sonderrechte im Straßenverkehr.



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Kreisvorstandsmitglied und Pressesprecher Anton Hofmann stellt unmissverständlich fest, dass alle anderen Verkehrsteilnehmenden müssen schnellstmöglich für freie Bahn sorgen müssen. Wenn es dabei kracht, ist rechtliche Beratung gefragt. Der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, informiert über die Rechte von Einsatzfahrzeugen und die Rechtsfolgen eines Blaulichtunfalls.

Blaulicht und Martinshorn: Sonderrechte mit Sorgfaltspflicht
Anton Hofmann ist sich nach einem Gespräch mit Vertretern von der Feuerwehr der Gemeinde Gründau bei einem Einsatz einig, dass für Fahrzeuge im Einsatz laut Straßenverkehrsordnung (StVO) Sonderrechte gelten , doch sind sie weiterhin in der Sorgfaltspflicht: Fahrerinnen und Fahrer der Sonderrechtsfahrzeuge müssen auch im Notfall Schädigungen anderer Verkehrsteilnehmender vermeiden. So müssen Polizei, Feuerwehr & Co. die anderen Verkehrsteilnehmenden optisch und akustisch über einen Notfalleinsatz in Kenntnis setzen. Setzt ein Einsatzfahrzeug Blaulicht zusammen mit dem Martinshorn ein, ist ihm ein Wegevorrecht einzuräumen. Kurz gesagt: Dem Einsatzfahrzeug ist Vorfahrt zu gewähren. Denn Blaulicht und Martinshorn in Kombination werden nur im größten Notfall verwendet – oft geht es um Menschenleben oder die öffentliche Sicherheit. Ist ein Einsatzfahrzeug hingegen ohne Martinshorn und Blaulicht oder nur mit einem der beiden Signale unterwegs, gelten diese Sonderrechte nicht.

Sorgfaltspflicht
Doch auch bei Einsatz des akustischen und visuellen Warnsignals in Kombination dürfen Fahrerinnen und Fahrer der Sonderrechtsfahrzeuge nicht einfach darauf vertrauen, dass ihr Wegevorrecht von allen anderen beachtet wird. Vielmehr unterliegen sie einer gesonderten Sorgfaltspflicht, wenn sie die StVO missachten, und müssen sich stets vergewissern. So darf an Kreuzungen beispielsweise nur so schnell gefahren werden, dass bei Querverkehr rechtzeitig stoppen kann.

Was passiert bei einem Unfall im Einsatz?
Generell gilt: Kommt es zu einem Unfall mit oder aufgrund eines Einsatzfahrzeugs, ist nicht automatisch der Unfallgegner bzw. die Unfallgegnerin Schuld. Obwohl Einsatzwagen im Notfall teilweise von der StVO befreit sind, entscheidet sich die Schuldfrage bei einem Unfall mit Polizei, Feuerwehr oder Rettungswagen stets individuell. Wurde beim Fahren des Einsatzfahrzeugs die Sorgfaltspflicht verletzt, indem beispielsweise unvorsichtig die Kreuzung passiert wurde, haftet der Einsatzfahrende, weil er den Unfall verschuldet hat.

ACE-Hinweis: Waren Martinshorn und Blaulicht im Einsatz, liegt die Beweislast bei einem Unfall in der Regel bei demjenigen, der im „Zivilfahrzeug“ am Steuer saß. Bei einem Unfallschaden am eigenen Fahrzeug durch bloßes Ausweichen wird geprüft, ob es eine Möglichkeit gegeben hätte, dem Einsatzfahrzeug unfallfrei auszuweichen. Denn alle Verkehrsteilnehmenden sind aufgefordert, Einsatzfahrzeugen besonders vorsichtig auszuweichen. Wird durch das Ausweichen ein anderes Fahrzeug beschädigt, ist somit meist der unvorsichtig Ausweichende haftbar. Kollidieren hingegen zwei ausweichende Fahrzeuge, tragen im Normalfall beide eine Mitschuld.


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