White Wings: Zweite Playoff-Runde zum Greifen nahe

Basketball
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Das hat den EBBECKE WHITE WINGS Hanau im Vorfeld wohl kaum jemand zugetraut: Nachdem die Saison 2020/21 für die Grimmstädter nicht nur mit einer verkürzten Vorbereitungsphase sondern zudem auch fünf Niederlagen in Folge begann, hat sich das Team in den Playoffs nun in einer absoluten Topform präsentiert.


Nach einer überzeugenden und dominanten Leistung gegen Düsseldorf gewinnt das Team auch gegen die Arvato College Wizards. Endstand: 79:80. Das Spiel selbst hätte definitiv ein Hallenpublikum verdient: Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe, immer wieder wechselte die Führung, kein Team konnte sich klar absetzen. Für die Spieler, Offiziellen und natürlich auch die Fans war die Partie an Spannung kaum zu überbieten.

Im ersten Viertel zeigten sich zunächst die Gastgeber stärker: Gute Offensivkombination und ein Auge für freie Anspielstationen sicherten eine frühe Führung. Nach vier Minuten stand es bereits 15:3 und Hanaus Headcoach Kamil Piechucki nahm eine Auszeit. In der Folge fing sich das Team wieder, kam zum Ende des Viertels auf zwei Punkte heran und ging im zweiten Spielabschnitt dann erstmals in Führung. Vor allem Omari Knox, der trotz Trainingsrückstand eines seiner besten Spiele im Trikot der White Wings ablieferte und 19 Punkte erzielte, sorgte für Zählbares auf dem Scoreboard. Auch hier blieb es aber weiterhin ein enges Spiel: Mit 40:43 gingen beide Teams in die Halbzeit. Fans an den heimischen Bildschirmen mussten zu diesem Zeitpunkt auf den Ticker der Liga wechseln, da der Livestream zeitweise aussetzte.

In dieser Phase verpassten die Fans einen guten offensiven Lauf der Hanauer, die in den ersten fünf Minuten elf Punkte erzielten, im Gegenzug aber auch sechs zuließen. In dieser Phase fand Karlsruhe dann vor allem über Distanzschüsse eine Antwort. Sean Flood, Christian Rupp und Rouven Roessler waren wiederholt von jenseits der Drei-Punkte-Linie erfolgreich und rissen so die Führung wieder an sich. Zwischenstand: 61:60. Ein extrem spannender Showdown war vorprogrammiert, glücklicherweise nun auch wieder mit den Fans am heimischen Bildschirm. Ähnlich wie im ersten Viertel legten zunächst die Gastgeber auf. Lücken in der Defensive sowie freie Wurfpositionen wurden gnadenlos ausgenutzt, beinahe jeder Angriff endete für Karlsruhe mit Punkten. Im Gegenzug hatten die White Wings in den ersten fünf Minuten etwas weniger Abschlussglück und liefen einem zwischenzeitlichen Acht-Punkte-Rückstand hinterher.

Das Team kämpfte, doch die Zeit schien davonzulaufen. Mit einer Restzeit von 1:40 stand es nun 79:74. Doch die Hanauer hatten es noch in der Hand. Marko Dordevic traf einen wichtigen Wurf nach zweimaligem Rebound zum 79:76. Auch defensiv kämpfte das Team weiter um jeden Rebound und holte sich den Ball nach verworfenem Dreier der Karlsruher, die dann auf der anderen Seite Till-Joscha Jönke für zwei Freiwürfe an die Linie schickten. Der Mannschaftskapitän verwandelte beide Würfe. Auf der Gegenseite versuchte es Karlsruhe erneut aus der Distanz – wieder ging der Wurf daneben. Edu Arquez pflückte den Ball vom Brett – Restzeit 28 Sekunden. Jönke brachte den Ball in die gegnerische Hälfte, nahm sich am Ende aus der von ihm gerne gespielten Halbdistanz ein Herz – und verwandelte zum 79:80. Sieben Sekunden blieben den Wizards, um den Sieg in der eigenen Halle doch noch zu holen. Hierfür legten sie auf Rouven Roessler – doch er vergab den Wurf und die Hanauer sicherten den Ball. Die Schlusssirene ertönte – und die Hanauer Spieler feierten ausgelassen ihren zweiten Sieg in den Playoffs.

„Es war eine tolle Leistung der Mannschaft. Wir freuen uns sehr über den heutigen Sieg – und hoffentlich auch über weitere Spiele in den Playoffs“, sagt Piechucki nach dem Spiel. „Jetzt müssen wir natürlich noch abwarten, wie die kommenden Spiele ausgehen. Trotzdem – was das Team heute geleistet hat, dürfen wir auf keinen Fall vergessen.“ Die Hanauer haben ihr Mögliches getan, um an der zweiten Gruppenphase teilzunehmen. Dennoch kommt es am Ende rechnerisch auch auf den Ausgang der beiden noch ausstehenden Spiele von Bochum an. Gewinnen die Sparkassenstars beide Spiele, sind Bochum und Hanau sicher in der zweiten Runde. Gewinnt allerdings Karlsruhe das Spiel gegen Bochum, so landen die Hanauer auf dem dritten Platz hinter den Wizards. Verliert Bochum wider Erwarten beide Spiele, landen Karlsruhe und Hanau in der nächsten Runde.

„Wir haben heute eine Mannschaft gesehen, die in jeder Sekunde für den Sieg gekämpft hat. Alle Spieler haben mental wie physisch alles gegeben. Auch in Phasen, in denen es für den Gegner besser lief, haben sie sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Dass wir erneut auf wichtige Leistungsträger verzichten mussten, ließen sich die Spieler sich zu keiner Sekunde anmerken. Ich kann mich hier nur wiederholen: Das gesamte Management der EBBECKE WHITE WINGS Hanau ist wahnsinnig stolz auf dieses Team“, sagt White-Wings-Geschäftsführer Sebastian Lübeck.

Für die EBBECKE WHITE WINGS Hanau spielten:

Justus Peuser (2 Punkte/0 Assists/1 Rebound)
Jonas Stenger (0/0/0)
Felix Hecker (12/4/4)
Till-Joscha Jönke (20/5/5)
Omari Knox (19/0/6)
Philip Hecker (0/1/1)
Marko Dordevic (5/1/7)
Eduard Arques Lopez (17/0/7)
Leon Fertig (0/0/0)
Malik Kudic (5/0/4)


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