Das Besondere ist das Normale

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Zum normalen Schuljahr an der Kopernikusschule gehört das Besondere: Austauschfahrten, Ganztagsangebote, Wettbewerbe und Elemente des Projektunterrichts.

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Es wird einander begegnet, man kommuniziert über fachliche und persönliche Grenzen hinweg zielorientiert und bringt sein Bestes, um ein Lernprodukt zu präsentieren. Doch leider konnte im Schuljahr 2020/2021 von einem „normalen“ Schuljahr keine Rede sein. Das Besondere wurde von Schüler- als auch von Lehrerseite oft schmerzlich vermisst. Gerade der Projektunterricht, welcher im Schulprofil fest verankert ist, musste durch Kontaktbeschränkungen und Aussetzung der Präsenzpflicht stiefmütterlich behandelt werden. So konnte auch die seit vielen Jahren etablierte Projektwoche des Jahrgangs Q1 im Literarischen November nicht durchgeführt werden. Mühevoll entwickelten Oberstufen- und Fachbereichsleitung der KSF zusammen mit dem Koordinator für die Projektarbeit Frank Zehner in der Folgezeit vielfältige Ideen zur Umsetzung des projektartigen, fächerverbindenden und kompetenzorientierten Lernens: Ideen, die mehrfach hatten aufgeschoben und letztlich verworfen werden müssen.

Nach Öffnung der Schulen im Präsenzbetrieb und dem Einsetzen einer gewissen Normalität fand eine dieser Alternativideen Verwirklichung. Den Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase wurde am Ende des Schuljahrs die Möglichkeit geboten, Projektideen im Regelunterricht zu verwirklichen. Dafür fand in dieser zweiwöchigen Phase kein klassischer Unterricht in den Leistungskursen statt. Die Lernenden verbanden Lerninhalte ihrer beiden Leistungskurse zu einer fächerübergreifenden Leitfrage, die sie selbstständig unter Anleitung der Leistungskurslehrer aufbereitet haben. Die Themen waren lebensnah und gleichsam komplex: Beispielsweise wurde die historische Dimension der Alkoholproduktion experimentell hinterfragt. Die Arbeit gestaltete sich kommunikativ, selbstgesteuert und nutzte vielfältig die digitalen Möglichkeiten Schule – I-Pads, interaktive Tafeln und die stabile Internetanbindung. Den vom Notendruck befreiten SchülerInnen wurde Raum zur offenen Arbeit geboten.

Aber auch die gewählten Darstellungsmedien ermöglichten den Schülerinnen und Schülern die Erprobung der eigenen Kreativität. Eine Projektgruppe inszenierte dabei Büchners „Woyzeck“ als elisabethanisches Bühnenstück in englischer Sprache, eine andere fand produktiv-künstlerische Zugänge zur deutschen Exilliteratur während der Zeit des Nationalsozialismus. Die Schülerinnen und Schüler waren intellektuell gefordert und erlebten eine befreiende Normalität im besonderen Lernen des projektartigen Unterrichts. Nach erfolgender Auswertung des Alternativprojekts wird sich die Frage stellen, inwiefern Unterrichtsphasen, in denen abseits der institutionalisierten Projektwochen themenzentriertes, problemlösendes Lernen stattfindet, noch stärker den Unterricht an der Kopernikusschule bestimmen können.


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