Im Rahmen der Veranstaltungen zum Sozialpraktikum hat Ines Pfitzner von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zwei Ethikkurse der Einführungsphase besucht.
Dort stand die Leiterin der Personalbetreuung und -entwicklung der FAZ den Schülerinnen und Schülern und den Lehrern für ein Podiumsgespräch zur Verfügung. Frau Pfitzner ist seit über 20 Jahren bei der FAZ und konnte aus ihrem reichen Erfahrungsschatz rund um die Themen Berufsfindung und Bewerbung berichten und Fragen beantworten. Sie sprach über die eigene Berufsfindung, über Entscheidungen, die eher vom Kopf als vom Herz gefällt wurden, über Auslandserfahrungen und berufliche Mobilität und die eigene Sehnsucht nach Heimat, wo Familie und Freunde sind. Diese Sehnsucht ließ sie seinerzeit schließlich den Weg zurück aus Hamburg, wo sie bei Philipps gearbeitet hatte, nach Frankfurt finden.
Die Fragen, die die Schülerinnen und Schüler hatten, waren vielfältig: Was führt dazu, dass meine Unterlagen bereits am Anfang aussortiert werden, wie gehe ich mit Lücken im Lebenslauf um, wie erfahre ich, was ich einreichen muss, was darf ich in einem Bewerbungsgespräch fragen und darf ich mir Notizen machen, wie soll ich angezogen sein, werde ich dort „geprüft“, welche Bedeutung hat meine Abiturnote, wie gehe ich mit Erkrankungen um, die ich habe … ?
Frau Pfitzner konnte aus ihren vielen Erfahrungen berichten, natürlich immer aus persönlicher Perspektive und auch aus der Haltung des Hauses FAZ heraus. Ihre Antworten sollten die Schülerinnen und Schüler ermutigen: Sie sollten Persönlichkeit zeigen, authentisch sein, menschlich und aufrichtig bleiben. Sie könnten auch keine „Lücken“ im Lebenslauf produzieren, weil jede Lücke ja auch mit wichtigen Erfahrungen gefüllt sei: Pflege der Eltern, ein Auslandsaufenthalt, eine Auszeit auf Bali, um eine Yogalehrer-Ausbildung zu machen, all das komme einem Betrieb zugute. Und eine Sache freute doch auch manchen: Je weiter man im Berufsleben sei, umso unwichtiger werde die Abiturnote. Frau Pfitzner zeigte zudem auf, dass auch die Unternehmen selbst gefordert seien, auf die jungen Menschen zuzugehen. Viele junge Leute hätten Ansprüche an den Arbeitgeber: Sie wollten Mitsprache haben und Sinnhaftigkeit erleben, sie wollten Vereinbarkeit von Hobby, Familie und Beruf. Außerdem wollten sie hinter den Werten eines Unternehmens. Dies zeigten die Bewerber auch im Gespräch und so würde auch sie als Einladende zu einem Gespräch am Ende auf dem Prüfstand stehen und müsse Antworten liefern, um die Besten auch für die FAZ gewinnen zu können: „Auch die Bewerber challengen mich als Arbeitgeber … und das ist auch gut so!“
Auf die Frage am Ende, was sie den Schülerinnen und Schülern am Ende mitgeben wolle, sagte sie: „Seid authentisch, bleibt auch in Bewerbungsgesprächen menschlich und achtet nicht darauf, euch „verkaufen“ zu wollen, sondern bleibt und an einem echten Gespräch interessiert.“